Mülheim. Den Schwung vom Derbysieg in Mintard konnte der VfB Speldorf so gar nicht mitnehmen. Der FC Kray hingegen zeigt sein Potenzial.
„Das Beste heute war das Würstchen“, versuchte es ein Zuschauer des VfB Speldorf mit Galgenhumor. Tatsächlich hätte das erste Spiel des Fußball-Landesligisten nach dem überzeugenden Derbysieg in Mintard nicht enttäuschender verlaufen können. Der FC Kray hingegen deutete sein eigentliches Potenzial an und deklassierte den VfB mit 6:0 (2:0).
Die Spieler der Grün-Weißen hockten entweder enttäuscht auf dem Rasen oder waren längst in der Kabine verschwunden, als Interimstrainer Marvin Häse den unglaublichen Leistungsabfall innerhalb einer Woche zu erklären versuchte. „Den Schwung aus dem Derby haben wir überhaupt gar nicht mitgenommen, ich habe mir schon vor dem Anpfiff Sorgen gemacht, dass heute irgendwas anders ist“, meinte der Coach.
Speldorfer Interimstrainer: „Das Feuer war heute gar nicht da“
Spätestens nach den ersten beiden Gegentoren war beim VfB jegliches Feuer erloschen. „Das Feuer war heute gar nicht erst da“, korrigierte Häse und meinte: „Wir haben alles das vermissen lassen, was uns letzte Woche so stark gemacht hat.“
Auf der anderen Seite konnte Krays Co-Trainer Ingo Christ, der den auf der Aida weilenden Bartosz Maslon vertrat, nur „einen Glückwunsch an die Mannschaft“ aussprechen. „Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen und haben das gezeigt, was wir bisher noch nicht so richtig abrufen konnten. Wir sind immer wieder gut hinter die Ketten gekommen, was uns vorher oft nicht so gut gelungen ist“, fasste Christ zusammen.
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In der neunten Minute nutzten die Krayer einen Fehlpass von Speldorfs Keeper Luca Höffken, den Youssef Kamboua im Nachsetzen verwertete. Eine Viertelstunde war gespielt, als Marc-André Gotzeina einen direkten Freistoß aus spitzem Winkel ins kurze Eck jagte.
Gastgebern fehlt es im Duell gegen den FC Kray an fast allem
Den Gastgebern fehlte es nicht nur an Lösungen, sondern auch an Ruhe am Ball und jeglicher Sicherheit im Passspiel. Kray war ballsicherer und deutlich zielstrebiger. „Wir hätten schon in der ersten Halbzeit noch ein oder zwei Tore mehr machen müssen. So haben wir die Mannschaft in der Pause auch nochmal gewarnt, denn bei einem Anschlusstor kippt das ganze Spiel“; meinte Christ.
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Doch dazu sollte es nicht kommen. Eine Minute und 15 Sekunden waren wieder gespielt, als Koffi Jason Togbedji eine Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld artistisch aus der Luft nahm – 3:0. „Das macht der natürlich auch nur einmal so“, haderte Speldorfs Marvin Häse.
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Der Coach sah „so viele Stafetten an kleinen Fehlern“, die Kray nach und nach nutzte – erst traf Gotzeina nach einem Ballverlust von Ahmet Aldemir, dann erneut Kamboua unter gütiger Mithilfe von Keeper Höffken. Erst beim Stand von 0:5 hatte der VfB die einzige nennenswerte Chance in Halbzeit zwei, ehe Juri Korte den Deckel drauf machte.
„Was in den letzten drei Spielen, seitdem ich dabei bin, auf dem Platz war, hat heute gefehlt. Warum? Keine Ahnung“, meinte ein ratloser Marvin Häse, während Ingo Christ bereits nach vorne schaute. „Wir wollen gucken, dass wir uns unten rauskämpfen können, das war heute der erste Schritt.“
VfB Speldorf – FC Kray 0:6 (0:2)
Tore: 0:1 Kamboua (9.), 0:2 Gotzeina (15.), 0:3 Togbedji (47.), 0:4 Gotzeina (52.), 0:5 Kamboua (66.), 0:6 Korte (90.)
VfB: Höffken – Schürings (64, Müller), Aldemir (61. Jecksties), Paul (74. Sato), Mourtala – Fritzsche, Schlie (55. Appiah) – Sall, Merzagua – Manzelmann (54. Mouhamed), Timm
FCK: Koczor – Togbedji, Matten, Schulz – Uzukwu (85. Amadin), Tietz (60. Korte), Abel (72. Dombe), Camara – Gotzeina (85. Mustafa) – Kamboua, Yanik (76. Bouharrou)
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