Mülheim. Die Reserve des Mülheimer SV 07 stürmt bis auf Platz zwei. Plötzlich ist der Aufstieg ein Thema. Wie der Verein damit umgehen möchte.
In der Fußball-Kreisliga A sorgt aktuell eine Mülheimer Mannschaft für Furore. Und zwar nicht Absteiger Rot-Weiss Mülheim oder der hochgehandelte SV Heißen und auch nicht der wiedererstarkte TuSpo Saarn. Nein, es ist die zweite Mannschaft des Mülheimer SV 07, die am Sonntag mit einem 3:0 über den SV Duissern auf Platz zwei kletterte und die – wenn sie nach Spielen mit dem ETuS Bissingheim gleichgezogen hat – sogar die Tabellenführung übernehmen kann.
Die „Nullsiebener“ sorgten schon im vergangenen Spieljahr zeitweise für Aufsehen, weil sie als Aufsteiger gleich auf dem fünften Platz landeten. Doch dann wechselte Trainer Felix Maly zum TuSpo Saarn und behauptet nicht ohnehin der Volksmund, das zweite Jahr nach einem Aufstieg sei immer das schwerste?
Mülheimer SV 07 wird niemandem den Aufstieg verweigern
„Wir hatten keinen Zweifel daran, dass wir wieder oben mitspielen können, wenn wir die Truppe zusammenhalten“, sagt der Sportliche Leiter André Schoof, der aber ergänzt: „Dass wir so einen überragenden Lauf haben, damit kann man natürlich nicht rechnen.“ Seiner Meinung nach spricht für die Mannschaft, dass sie „eine homogene Truppe“ ist. „Die Jungs kennen sich untereinander und verstehen sich auch außerhalb des Platzes.
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Noch möchte auf dem Saarnberg niemand den aktuellen Tabellenstand überbewerten, mit möglichen Eventualitäten hat sich der Verein aber schon beschäftigt. „Es gibt einen klaren Beschluss: Wenn die Mannschaft sportlich aufsteigen kann, soll sie es auch tun. Wir können keiner Mannschaft einen Aufstieg verweigern“, betont Schoof.
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Sollte es tatsächlich dazu kommen – es ist schließlich gerade einmal der zwölfte Spieltag absolviert worden – werde sich der MSV mit den dann auftretenden Problemen beschäftigen, die zwei Bezirksliga-Mannschaften mit sich brächten. Der Sportliche Leiter betont: „Ich sage aber auch ganz klar: Wenn wir das Problem haben, dass wir zwei Bezirksliga-Mannschaften hätten, dann haben wir keins.“
MSV 07 will keinen Spieler zwingen, in der einen oder anderen Mannschaft zu spielen
Als jüngst der bisherige Coach Kevin Adelhütte als Co-Trainer zur ersten Mannschaft hochgezogen wurde und die Reserve stattdessen von Niklas Lindisch und Tim Triebel übernommen wurde, ließ der MSV verlautbaren, regelmäßig zu überprüfen, wer an welcher Stelle für den Verein am besten aufgehoben ist. Inwiefern gilt das auch für Spieler?
Grundsätzlich sieht auch der Vorstand in einigen Spielern der zweiten das Potenzial für die erste Mannschaft. Fakt sei aber auch, so Schoof: „Wir werden niemanden zwingen, in irgendeiner Mannschaft spielen zu müssen.“
Sportchef Schoof: „Haben weiter Vertrauen in die erste Mannschaft“
Soll heißen: Es ist nicht davon auszugehen, dass der MSV in der Winterpause die besten Spieler der Reserve ins Bezirksliga-Aufgebot „verfrachtet“. Manche Spieler hätten sich ja auch bewusst für die zweite Mannschaft entschieden. „So ist das Team im Endeffekt ja auch stark geworden, weil sich viele zum Teil noch aus der Jugend kennen“, betont der Sportchef.
Das Gefüge wolle der Verein nicht leichtfertig beschädigen. Außerdem hätten solche Wechsel auch Einfluss auf das Vertrauen der aktuellen ersten Mannschaft. „Von ihr sind wir nach wie vor überzeugt“, sagt Schoof trotz der 1:3-Niederlage am Sonntag beim Duisburger SV 1900, der die „Nullsiebener“ weiter auf dem Relegationsplatz verweilen lässt.
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