Mülheim. Kurz vor dem Fest gibt es nochmal Stühlerücken bei RW Mülheim. Trainer und Sportlicher Leiter sind (sofort) weg. So geht es weiter.
An Weihnachten soll bei Vielen ein Stück weit Ruhe einkehren. Das wünscht sich auch der Fußball-Bezirksligist Rot-Weiss Mülheim ab der Rückrunde. Die bestreiten die Eppinghofer mit einem neuen Trainer, der an der Bruchstraße aber ein alter Bekannter ist.
Bei seiner Ankündigung, im Sommer als Sportlicher Leiter aufhören zu wollen, hatte der Sportliche Leiter Thorsten Ketzer noch seine Meinung bekräftigt, mit Trainer Thomas Cvetkovic weitermachen zu wollen. „Das war auch okay so, aber nach dem letzten Spiel haben wir noch einmal ein gemeinsames Gespräch geführt, das schon vorher geplant war“, erklärte der Vereinsvorsitzende Gabriel Jungnickel.
Warum Rot-Weiss Mülheim den Trainer austauscht
Am Ende wurde Trainer Cvetkovic mit sofortiger Wirkung in gegenseitigem Einvernehmen von seinem Amt entbunden. „Durch den Personalwechsel erhofft sich der Vorstand positive Signale im internen, sowie externen Umfeld des Vereins“, heißt es seitens des Vereins. Tags darauf wurde auch die Mannschaft über diesen Schritt informiert. Cvetkovic bleibt Jugendleiter und trainiert weiterhin die F-Jugend.
Als neuer Coach kehrt ein alter Bekannter an die Bruchstraße zurück: Daniele Autieri. Der 37-Jährige, der zuletzt mit mäßigem Erfolg den Mülheimer SV 07 in der Bezirksliga trainiert hatte, war lange als Spieler bei RWM aktiv. „Er ist ein langjähriger Rot-Weisser, der jetzt wieder nach Hause kommt“, betont Jungnickel. Co-Trainer Tuna Tunceli bleibt an Bord.
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Mit Autieri wollen die Eppinghofer wieder ein Stück weit zu ihren Wurzeln zurückkehren. „Die Bezirksliga zu halten, wäre super, aber in erster Linie muss der Vereinscharakter wieder gestärkt werden“, sagt der Vorsitzende. Dazu gehöre es auch, wieder den eigenen Nachwuchs in die erste Mannschaft zu integrieren. Eine A-Jugend gibt es seit dieser Saison wieder.
Sportlicher Leiter hört jetzt schon vorzeitig auf
Mit dem Trainerwechsel beendet Thorsten Ketzer nun vorzeitig seine Tätigkeit als Sportlicher Leiter und nicht erst am Ende der Saison. Nicht etwa aus Groll, sondern um nicht für wenige Monate die Zusammenarbeit mit einem neuen Trainer aufzunehmen.
Gabriel Jungnickel-Marques übernimmt nun kommissarisch den Bereich der Sportlichen Leitung, „damit wir da keine hektische Entscheidung treffen.“ Er spricht daher aktuell sowohl mit potenziellen neuen Spielern als auch mit Kandidaten, die künftig im Vorstand oder der Sportlichen Leitung mitarbeiten wollen. „Es haben sich viele proaktiv gemeldet“, hofft der Vorsitzende, die Arbeit künftig wieder auf mehrere Schultern verteilen zu können. Schließlich hatte Thorsten Ketzer zuletzt gleich eine Reihe an Aufgaben.
Neuer Trainer bleibt auch im Falle des Abstiegs
„Es waren für beide auch keine einfachen Jahre“, sagt Jungnickel über Cvetkovic und Ketzer, bei denen er sich ausdrücklich für ihre Arbeit bedankt. Neben dem Duo hat auch Geschäftsführer Jens Staude intern angekündigt, bei den kommenden Wahlen nicht mehr zur Verfügung zu stehen. „Es gibt aber von einigen die Bereitschaft, sich wieder mehr in Richtung Ehrenamt zu engagieren“, freut sich der Vereinschef. „Wir wollen wieder ein bisschen zurück zu Rot-Weiss.“
Das könne in der kommenden Saison auch in der Kreisliga A sein, da wollen sich die Verantwortlichen bei sieben Punkten Rückstand nichts vormachen. Neu-Trainer Autieri, der schon bei der Hallenstadtmeisterschaft übernimmt, hat auch für den Abstiegsfall zugesagt.
So geht es personell bei Rot-Weiss Mülheim weiter
Die Eppinghofer wollen wieder mehr Spieler für sich gewinnen, die sich auch mit dem Verein und der Aufgabe identifizieren können. Was sich genau personell im Winter tun wird, bleibt noch abzuwarten. Klar ist bisher nur, dass Jenusan Uthayakumar zum TuSpo Saarn zurückkehrt. Daneben wird wohl auch Routinier Oktay Cinar RWM verlassen.
Durch den Sieg des 1. FC Mülheim am Sonntag im Duell gegen den Duisburger SV 1900 beträgt der Rückstand der Rot-Weissen auf die 1900er nun sieben Zähler. In der Rückrunde müsste RWM schon eine beträchtliche Anzahl an Siegen einfahren, um das Ruder noch herumzureißen und sich für ein neuntes Jahr in der Bezirksliga in Folge zu qualifizieren. In erster Linie erhofft man sich aber wieder mehr Ruhe und Einigkeit im Verein.
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