Mülheim. Fußball-Bezirksligist MSV 07 trennt sich von seinem Trainer. Warum sowohl die Entscheidung als auch der Nachfolger keine Überraschung ist.

Jetzt also doch: Am Sonntag sprach Daniele Autieri noch von einer klaren Rollenverteilung im Trainerteam des Mülheimer SV 07, nun ist er seinen Job beim Fußball-Bezirksligisten los. Nach der 2:3-Niederlage im Derby gegen den 1. FC Mülheim kommt die Entscheidung ebenso wenig überraschend wie der Nachfolger.

„Wir haben uns getrennt, weil wir die Saisonziele nicht erreicht haben“, meinte der Vereinsvorsitzende Peter Hein. Man habe lange genug am Trainer festgehalten aber die Wende nicht geschafft. Vor allem nach dem Spiel in Styrum habe der Vorstand nicht mehr daran geglaubt, diese noch mit Autieri zu schaffen. Am Montagabend hat der MSV die Entscheidung gemeinsam getroffen.

MSV 07: „Zum Entschluss gekommen, dass es keinen Sinn mehr macht“

„Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass es keinen Sinn mehr macht und müssen diese Karte jetzt einfach spielen“, so der Sportliche Leiter Justin Grepl. Der Coach sei bis zum Schluss sicher gewesen, das Ruder noch herumreißen zu können. „Aber in welchem Zeitraum?“ sagte Grepl. „Wir müssen am Ende auch an den Verein denken.“

Auch in seinen Augen war das Derby beim 1. FC letztlich ausschlaggebend. „Dass wir gegen einen Aufsteiger verlieren, kann passieren, wenn man davor zehn Spiele gewonnen hat, aber nicht in der jetzigen Phase“, so der Sportliche Leiter.

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„Als Mensch tut das sehr weh. Ich finde es schade dass das, was wir uns vorgenommen haben, nicht geklappt hat. Ich bleibe dabei, dass Daniele ein sehr guter Trainer ist. Es war vielleicht einfach der falsche Zeitpunkt.“

Übernehmen wird erwartungsgemäß der bisherige Co-Trainer Kim Rolinger. Seit der ehemalige Rot-Weiss-Coach als Nachfolger von Alessandro Vergaro engagiert wurde, war Autieri für viele ohnehin schon nur noch ein Trainer auf Zeit. Rolinger, der am Sonntag die 90 Minuten größtenteils schweigend beobachtete, in der Pause aber große Teile der Halbzeitbesprechung übernahm, leitet schon am Mittwoch das erste Training. Grepl betont, dass es sich dabei nicht um eine Interimslösung handelt. MSV-Chef Hein aber sagt: „Wir schauen uns das Ganze bis zum Winter an, dann sehen wir weiter.“

Das sagt Autieri zur Trennung

Daniele Autieri selbst war von der Entscheidung des Vereins nicht überrascht. „Eigentlich geht das schon seit acht Wochen so und im Endeffekt ist jetzt das eingetreten, was Viele schon vorausgesagt haben“, so Autieri.

Er mache dem Verein überhaupt keinen Vorwurf. „Wenn man die Tabelle sieht, kann man damit nicht zufrieden sein. Ich bin trotzdem davon überzeugt, dass wir noch die Wende geschafft hätten“, sagt der scheidende Coach. „Aber es sollte halt einfach nicht sein.“