Am Niederrhein. In der Fußball-Landesliga kam in den ersten 21 Spielen keine Langeweile auf. Der erste Teil der Bilanz mit Kuriositäten und Torvideo.

Die Weihnachtspause in der Fußball-Landesliga nach 21 Punktspielen bietet eine vortreffliche Gelegenheit, den bisherigen Saisonverlauf einzuordnen und zu bewerten. Wer hat überzeugt, enttäuscht oder überrascht, wer hat die coolste Kabine, den miesesten Rasen, die beste Bratwurst, die schlechteste Parkplatzsituation? Hier kommt unsere Einschätzung zur Lage der Liga. In Teilen natürlich auch ein wenig subjektiv.

Mannschaft der Vorrunde: Es war durchaus nicht zu erwarten, dass Blau-Weiß Dingden mit dem neuen Trainer Jürgen Stratmann die Tabelle zu Weihnachten anführen würde. Der Nachfolger von BWD-Urgestein Dirk Juch brachte frischen Wind an den Höingsweg. Eine eingespielte, starke Defensive bei nur 18 Gegentoren in 21 Partien sowie der Bocholter Regionalliga-Angreifer Andre Bugla sind weitere Faktoren für den herbstmeisterlichen Erfolg. Dingden und Oberliga? Gab’s noch nie, kann aber klappen. Coach Stratmann hat seinen Vertrag schonmal verlängert.

Wird beim FSV Duisburg am Ende doch noch gejubelt? Bisher sieht alles nach dem zweiten Abstieg in Serie aus.
Wird beim FSV Duisburg am Ende doch noch gejubelt? Bisher sieht alles nach dem zweiten Abstieg in Serie aus. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Überraschung der Vorrunde: Zweifelsohne Aufsteiger SV Biemenhorst, der mit seiner offensiven Gangart für mächtig Wirbel gesorgt hat. Ob der Landesliga-Debütant unter dem ehemaligen Rheder Trainer Javier Garcia Dinis am Ende sogar unter den Top 2 zu finden sein wird? Mindestens mal Niederwenigern und Kray werden etwas dagegen haben.

So geht es in der Landesliga weiter

Die Fußball-Landesliga ist schon am 11. Februar, eine Woche vor Wiederaufnahme der Meisterschaft, mit zwei Nachholspielen unterwegs: SGE Bedburg-Hau - FC Kray und SV Hönnepel-Niedermörmter - ESC Rellinghausen (beide um 15 Uhr).

So wird dann am 18. Februar gespielt: VfB Speldorf - SV Hö.-Nie., Steele 03/09 - PSV Lackhausen, Blau-Weiß Dingden - Sportfreunde Niederwenigern, 1. FC Lintfort - SV Scherpenberg, FC Kray - ESC Rellinghausen (alle 15 Uhr), SG Schönebeck - VfB Frohnhausen, Blau-Weiß Mintard - SGE Bedburg-Hau (beide 15.15 Uhr), FSV Duisburg - Sterkrade-Nord, Arminia Klosterhardt - SV Biemenhorst, Sportfreunde Lowick - SV Budberg (alle 15.30 Uhr).

Enttäuschung der Vorrunde: Dass es die SV Hönnepel-Niedermörmter nach Verlust des argentinischen Torjägers Pedro Cejas an Oberligist SV Straelen schwer haben würde, war durchaus vorhersehbar. Nicht jedoch, dass Oberliga-Absteiger FSV Duisburg bei 68 Gegentoren in 21 Partien zum Prügelknaben der Landesliga werden würde. Das Defensivdefizit bei den Hambornern sorgte auch dafür, dass sich lange kein Cheftrainer fand und Klubchef Erol Ayar selbst mal wieder an der Seitenlinie stand. Mit besserem Personal will Ayar das Feld im neuen Jahr noch von hinten aufrollen. Wird bei elf Punkten Rückstand auf den Rettungsplatz 14 verdammt schwer.

Timo Conde (Mitte) und Blau-Weiß Mintard stellen nahezu jeden Sonntag aufs Neue eine Wundertüte dar.
Timo Conde (Mitte) und Blau-Weiß Mintard stellen nahezu jeden Sonntag aufs Neue eine Wundertüte dar. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Wundertüte der Vorrunde: Ziemlich undurchsichtig scheint es um Blau-Weiß Mintard zu stehen. Mit einem 1:9 in Biemenhorst brachte die Mannschaft Mitte September deutlich zum Ausdruck, dass sie nicht mehr mit Trainer Guido Contrino arbeiten mag. Trotz der vier Siege und nur zwei Niederlagen in sieben Spielen. Nach einer Phase der Selbstverwaltung wurde dann Co-Trainer Daniel Molitor befördert. Die Tinte war noch nicht ganz trocken, da starteten die Süd-Mülheimer wieder eine Negativserie. Wie oben geschrieben: irgendwie eine undurchsichtige Sache im Ruhrtal.

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Sensationen der Vorrunde: Gab es einige. Etwa die 1:2-Heimniederlagen von Biemenhorst und Aufstiegsfavorit Niederwenigern gegen die Abstiegskandidaten FSV Duisburg und Steele 03/09. Auch das schon erwähnte 9:1 der Biemenhorster über Mintard trägt das Prädikat „kurios“. Der absolute Außenseitersieg gelang allerdings Schlusslicht SV Hö.-Nie. beim SV Scherpenberg, der allein aus Etatgründen zu den Top 3 der Landesliga gehören müsste. Das 2:1 auf dem Asberger Kunstrasen war der einzige Dreier für die Gelb-Schwarzen bislang.

Max Mahn (in Grün) startete beim PSV Lackhausen richtig durch und traf 19-mal ins Schwarze.
Max Mahn (in Grün) startete beim PSV Lackhausen richtig durch und traf 19-mal ins Schwarze. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Pechvogel der Vorrunde: Diesen Titel müssten sich sicher mehrere Spieler teilen. Besonders schmerzhaft aus Sicht des 1. FC Lintfort waren die bisherigen beiden Kurzeinsätze von Torjäger Carlos Pin. Der 22-Jährige, der in der vergangenen Saison immerhin 18 Tore in 19 Spielen erzielt hatte, will nach überstandener Patellasehnenreizung im neuen Jahr endlich wieder angreifen.

Durchstarter der Vorrunde: Beim PSV Lackhausen in Wesel freuten sich Trainer Björn Assfelder und Torjäger Max Mahn (19 Jahre) über 19 Treffer „Mahn-Sinn“. Mit Verspätung kam bei Aufsteiger SV Budberg der Bezirksliga-Torjäger Moritz Paul (20) in die Puschen und ließ das Team von Coach Tim Wilke sogar 20-mal jubeln. Nur der Biemenhorster Schlaks Jannis Schmitz (23 Jahre/22 Tore) traf öfter. Stellt sich nur die Frage, ob die drei Youngster im nächsten Sommer noch bei ihren Klubs in der Landesliga sind.

War beim SV Scherpenberg nicht lange in der Angriffsspitze am Ball: Ex-Champions-League-Spieler Konstantinos Mitroglou.
War beim SV Scherpenberg nicht lange in der Angriffsspitze am Ball: Ex-Champions-League-Spieler Konstantinos Mitroglou. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Missverständnis der Vorrunde: Nach nur vier Punktspielen warf Ex-Champions-League-Spieler Kostas Mitroglou beim SV Scherpenberg das Handtuch. Dabei hatte der 35-jährige Mittelstürmer immerhin drei Treffer erzielt, erwies sich aber im Spiel gegen den Ball als wenig lauffreudig. „Es war ein Experiment, hat aber nicht wirklich funktioniert“, kommentierte Trainer Ralf Gemmer die unerwartet schnelle Trennung. Einen neuen Klub hat Mitroglou noch nicht. Mit seinen Freunden ist der Grieche des Öfteren bei Heimspielen des heimatlichen Bezirksligisten FC Neukirchen-Vluyn am Platz.

Unser zweiter Teil zur Jahresbilanz folgt übrigens am 20. Dezember.