Essen. Das Spitzenspiel der Landesliga hat nicht die bessere Elf gewonnen. Wie der Sieg von Adler Union Frintrop gegen Mintard zustande kam.
Als Malte Schneemann den Ball in der ersten Minute der Nachspielzeit zum 3:0 (2:0) abstaubte, war das Spitzenspiel der Landesliga zu Gunsten des effektiven Teams von Adler Union Frintrop und gegen die zumindest in Halbzeit zwei stärkere DJK Blau-Weiß Mintard entschieden. Am Ende war ein Trainer zufrieden mit dem Spiel, der andere mit dem Ergebnis.
„Wir hätten das Spiel gewinnen müssen, auch wenn es sich krank anhört bei 0:3. Aber jeder, der das Spiel gesehen hat, weiß wie der Hase hier heute gelaufen ist“, meinte Mintards Trainer Guido Contrino nach dem Spiel.
Blau-Weiß Mintard erspielt sich klares Chancenplus bei Adler Union Frintrop
13:7 Torchancen hatte Mintards Co-Trainer Daniel Molitor am Ende gezählt. „Wir müssen heute fünf oder sechs Tore schießen, denn wir waren in allen Belangen die bessere Mannschaft“, schüttelte Contrino am Ende mit dem Kopf.
Auch sein Trainerkollege Marcel Cornelissen wollte dem gar nicht widersprechen. „Es war ein hartes Stück Arbeit und ganz viel Glück. Wenn Mintard das erste oder zweite Tor macht, dann gewinnen wir hier heute auch nicht. Aber wir stehen da oben, weil wir effektiver sind als der Gegner und in einigen Momenten auch Glück haben“, so der Frintroper Coach.
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Entschuldigen wollte sich Cornelissen für das 3:0 aber freilich auch nicht. „Sie hätten ja die Tore schießen können. Jetzt sind wir in der kuriosen Situation, dass wir 3:0 gewonnen haben und mit der Leistung, die wir auf den Platz gebracht haben, nicht zufrieden sein können. Mintard ist mit der Leistung zufrieden und mit dem Ergebnis nicht, für den Moment bin ich lieber in meiner Situation“, schmunzelte der Adler-Coach.
In der Tat gehörte schon die Anfangsphase den Mintardern. Nach starkem Außenristpass von Fatih Koru hatte Ben Kastor in der elften Minute die Führung auf dem Fuß. Die fiel aber mit der ersten Essener Aktion auf der anderen Seite. Einen guten Pass ins Zentrum verwertete Luca Pirredda eiskalt.
Effektive Gastgeber nehmen Mintard mit dem 1:0 den Wind aus den Segeln
Das Tor nahm den Mülheimern ein wenig den Wind der guten Anfangsphase aus den Segeln. „Insgesamt fand ich aber auch schon die erste Halbzeit nicht schlecht“, meinte Trainer Contrino hinterher, während Frintrops Cornelissen schon vor der Pause Probleme sah. Wenn eine Mannschaft so offensiv spielt wie Mintard, ist es sehr verlockend immer die tiefen Bälle zu spielen. Die haben wir aber unfassbar ungenau gespielt“, analysierte der Coach.
Timo Dapprich war es egal. Er legte sich den Ball in der 35. Minute noch einmal auf den anderen Fuß und versenkte ihn zum 2:0 im kurzen Eck. Bis auf einen Kopfball von Tobias Kolb nach einer Ecke brachte Mintard in der Schlussphase der ersten Halbzeit nichts mehr zustande.
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Das sollte sich nach der Pause ändern, als die Blau-Weißen – jetzt mit Nico Erbslöh statt Paul Hollstein auf der rechten Abwehrseite – wieder den besseren Start hinlegten. Einen guten Angriff über eben jene rechte Seite konnte Fatih Koru aber nicht verwerten (48.). Auch ein Schuss von Benb Kastor fand kurz darauf nicht sein Ziel (52.).
Nach einer knappen Stunde musste dann auch Torwart Dominic Haas erstmals (und auch letztmals) wieder eingreifen.
Warum Trainer Guido Contrino irgendwann die Hoffnung verlor
Danach spielte sich das Geschehen weitestgehend wieder vor dem anderen Tor ab, wo die Mintarder zweimal den Torschrei auf den Lippen hatten. Erst verpasste Timo Conde per Kopf (65.), dann brachte Nick Heppner einen Abpraller aus wenigen Metern nicht im Tor unter. „Da wusste ich, dass wir noch zwei Tage spielen können, da kannst du einen Haken hinter machen“, haderte Trainer Guido Contrino mit der Chancenauswertung.
Dem Tabellenführer fehlte derweil jegliche Entlastung, ein dritter Treffer lag eigentlich nicht mehr in der Luft. „Die Konter waren absolut nicht gut“, befand Trainer Cornelissen.
Blau-Weiß Mintard findet den Fußball "manchmal ungerecht"
Sein Kollege musste sich am Ende an der guten Moral seiner Mannschaft hochziehen. „Wir haben auswärts das Spiel dominiert und das ohne Mandel, Nett und Güzel. Daran sieht man, dass Fußball manchmal ungerecht ist.“
Mintard liegt nun acht Punkte hinter Adler Union Frintrop. Am kommenden Sonntag geht es erneut auswärts bei DV Solingen weiter. Die Frintroper gastieren beim 1. FC Wülfrath.
So spielten sie: Namen & Daten zum Landesliga-Spitzenspiel
DJK Adler Union Frintrop - DJK Blau-Weiß Mintard 3:0 (2:0)
Tore: 1:0 Pirredda (23.), 2:0 Dapprich (34.), 3:0 Schneemann (90.+1)
Frintrop: N. Reiners – Bönisch (90.+2 Strömann), Engelberg, Büttner, N. Toepelt – Groll (46. Schneemann), Brechmann (75. L. Toepelt), Ohters, Dapprich (87. Tißen) – Y. Reiners, Pirredda (82. Nizeyimana)
Mintard: Haas – Schäumer, Kolb, Haubus, Hollstein (46. Erbslöh) – Eschen (80. Braun) – Kastor, Heppner, Koru, Müller (65. Yamakami – Conde