Mülheim. Das Heimspiel gegen Bonn haben die Damen des HTC Uhlenhorst in sprichwörtlich letzter Sekunde gewonnen. In Düsseldorf folgt eine Niederlage.

Mit der Schlusssirene hat Fee Mazkour den Damen des HTC Uhlenhorst den Saisonstart gerettet. Im Heimspiel gegen den Bonner THV erzielte sie Sekunden vor dem Ende das erlösende – und dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit – verdiente 3:2.

Einen Tag später unterlag das Team von Phil Neuheuser zwar mit 2:9 beim Titelfavoriten Düsseldorfer HC – aber auch aus dieser Partie können die Mülheimer positives mitnehmen.

Uhlenhorst hat Ideen, kann diese aber nur schwer umsetzen

Die Rollen waren vor dem Duell mit Bonn klar verteilt, die Damen des HTC Uhlenhorst waren favorisiert, auch wenn ein Großteil der Mannschaft sein Debüt in der Hallenhockey-Bundesliga feierte. Und die Gastgeberinnen übernahmen auch die Kontrolle über das Spiel – allerdings vor allem in der eigenen Hälfte. Nach vorne funktionierte wenig, die Spielidee war zwar immer wieder zu erkennen, an der Umsetzung haperte es aber.

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Torlos ging es in die erste Viertelpause, wie einfach es gehen kann, zeigte sich dann in Minute 21. Marie Hahn spielte wieder einmal von hinten heraus auf die rechte Angriffsseite, wo Elena Clococeanu mit nur einem Kontakt zu Lynn Werker weiterleitete. Die Bonner Abwehr war ausgehebelt – Werker verwandelte zum 1:0.

Bonn schlägt sofort zurück – Rosser macht das 2:1

Es war eine kurze Freude – denn nicht nur im Angriff wirkte das Neuheuser-Team zu unentschlossen und inkonsequent, sondern auch in der Defensive agierte die Mannschaft fahrlässig. Einen schnell vorgetragenen Angriff nutzte Kyra Angerer zum 1:1. Mit dem Ergebnis ging es in die Pause.

Uhlenhorst kam dann besser aus der Kabine, ging durch Mia Rosser nach 33 Minuten mit 2:1 in Führung – um nur vier Minuten später erneut den Ausgleich zu kassieren. Sophie Lindlar traf für Bonn. Die Gastgeberinnen in der Folge bemüht, im Abschluss aber nicht konsequent genug. Knapp zweieinhalb Minuten vor dem Ende ging Neuheuser All-In, nahm Torhüterin Femke Jovy, die ihr Team mit einigen Paraden im Spiel gehalten hatte, zugunsten einer weiteren Feldspielerin vom Parkett.

Meister verschießt Siebenmeter – Mazkour erzielt das goldene Tor

Und der Schachzug schien aufzugehen – Uhlenhorst zog noch eine Ecke, daraus folgte ein Siebenmeter. Noch knapp 40 Sekunden auf der Uhr, Toni Meister übernahm die Verantwortung – und vergab. Der schwach geschossene Siebenmeter war sinnbildlich für diesen Uhlenhorster Nachmittag. Allerdings warfen die Grün-Weißen noch einmal alles nach vorne, Fee Mazkour kam auf der rechten Seite zum Abschluss – und traf. 3:2! Schluss, Aus, Ende – die drei Punkte blieben in Mülheim.

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„In diesem Moment habe ich nicht mehr nachgedacht, sondern einfach geschossen“, freute sich Mazkour über ihr erstes Bundesligator – und dann gleich so ein enorm wichtiges. Trainer Neuheuser haderte vor allem mit er Leistung in der ersten Halbzeit, stellte aber fest: „Heute hatten wir das Glück, das uns auf dem Feld oft gefehlt hat.“ Und er forderte eine Steigerung für das Spiel in Düsseldorf.

Uhlenhorst startet in Düsseldorf couragiert – und geht in Führung

Und das schien seine Mannschaft sich am Sonntag zu Herzen zu nehmen. Beim übermächtig erscheinenden Favoriten zeigten die Uhlenhorsterinnen von Beginn an einen couragierten Auftritt, gingen per Ecke durch Marie Hahn sogar mit 1:0 in Führung. Zur Halbzeit stand es 2:1 für Düsseldorf, nach dem Seitenwechsel traf der DHC zwischen der 33. und 34. Minute gleich drei Mal und entschied die Partie.

„Das hat uns das Genick gebrochen“, so Neuheuser. Toni Meister verkürzte nach einer Ecke auf 2:5, dann waren die Gastgeberinnen noch vier Mal erfolgreich. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und die Partie offen gestaltet“, so Neuheuser.

Neuheuser zieht Schlüsse aus den ersten beiden Spielen

Aus dem Doppelwochenende kann er wichtige Erkenntnisse für die weiteren Spiele ziehen. „Uns fehlt noch etwas die Reife, wenn es uns aber gelingt, den Ball über 60 Minuten laufen zu lassen, wird es für jede Mannschaft schwer, uns zu schlagen.“

Zum Auftakt waren es in beiden Spielen je 30 Minuten – daran müssen die Uhlenhorsterinnen nun arbeiten. Nicht immer wird es gelingen, ein Spiel in letzter Sekunde zu entscheiden.

So haben sie gespielt

HTC Uhlenhorst – Bonner THV 2:3 (1:1)
Tore:
1:0 Werker (21.), 1:1 Angerer (25.), 2:1 Rosser (33.), 2:2 Lindlar (37.), 3:2 Mazkour (60.).
Schiedsrichter: Gardeler – Lippke

Düsseldorfer HC – Uhlenhorst 9:2 (2:1)
Tore: 0:1 Hahn (11., E.), 1:1 Oruz (18.), 2:1 Gräve (26.), 3:1, 4:1, 5:1 Oruz (33., 33., 34.), 5:2 Meister (42., E.), 6:2 Steindor (43., E.), 7:2, 8:2 Gräve (48., 48.), 9:2 Oruz (56.).
Schiedsrichter: Völker – Schmitz
HTCU- Wochenendaufgebot: Jovy, Starck – Birkner, von Hülsen, Mazkour, Hahn, Werker, Rosser, Clococeanu, Neuheuser, Meister, Scheuer