Ruhrgebiet. Mit der neuen 2G-Regel sollten die Verbände den Spielbetrieb aussetzen. Es geht dabei aber nicht um Rücksicht auf Ungeimpfte. Ein Kommentar.

Die Fußballverbände haben Fragen. Noch am Montag rief der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen seine Mitglieder auf, an einer Umfrage des DFB mitzumachen. Die Corona-Lage werfe einen „Schatten“ auf den Amateurfußball, hieß es darin. Unter anderem wurde die Frage gestellt, ob man Verständnis dafür habe, wenn aufgrund der aktuellen Entwicklung der pandemischen Lage der Trainings- oder Spielbetrieb eingestellt würde.

Es ist also wieder so weit: Die Kombination aus vielen Corona-Infektionen und zu niedriger Impfquote sorgt für hohe Belastungen im Gesundheitssystem und folglich auch für Einschränkungen im Amateurfußball. In einigen Landesverbänden (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) wird bereits nicht mehr gespielt. Das Land NRW hat am Dienstag angekündigt, dass im Amateurfußball 2G gilt. Das verändert die Wettbewerbs-Grundlage für die Vereine. Und auch wenn der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen sich zunächst dagegen entschieden hat: Die Saison sollte jetzt unterbrochen werden.

Corona-Regeln: Es geht nicht um Rücksicht auf Impfgegnerinnen und Impfgegner

Es geht dabei nicht darum, Rücksicht auf Impfgegnerinnen und Impfgegner in den Reihen der Mannschaften zu nehmen. Sondern darum, den sportlichen Wettbewerb fair zu halten. Kein Verein konnte bei der Kaderplanung im Frühjahr oder Sommer darauf achten, wie hoch die Impfquote ein paar Monate später möglicherweise sein könnte. Dass diese jetzt sportlich so gravierend wird, war nicht einzuplanen.

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Die Saison ist 2021 schon weiter vorangeschritten als beim Abbruch im vergangenen Jahr. Und das wichtigste: Fußball spielen bleibt ja (vernünftigerweise) in den kommenden Wochen erlaubt. Die Teams könnten trainieren, Freundschaftsspiele austragen, alles unter 2G oder gerne auch 2G plus. Bis zur Winterpause fehlen meist sowieso nur drei oder vier Spieltage – die lassen sich auch im Frühjahr noch nachholen. Dafür gibt es extra etwas Luft im Spielplan, dank der kleineren Staffeln. Und für alle Vereine wäre klar: Sobald es im Februar wieder um Punkte geht, gilt 2G.

Lasst euch impfen – sonst spielen wir ohne euch

Zurück zur eingangs erwähnten DFB-Umfrage: „Hättest du Verständnis dafür, wenn aufgrund der aktuellen Entwicklung der pandemischen Lage der Spielbetrieb eingestellt würde?“ Die Antwort lautet: Grundsätzlich nein. Vorübergehend ja.

Für diejenigen, die trotz aller Aufrufe und Appelle immer noch nicht geimpft sind, wäre das die letzte dunkelgelbe Karte, bevor es Anfang des kommenden Jahres unter der 2G-Regel weitergeht. Es wäre das klare Signal: „Lasst euch endlich impfen – sonst spielen wir ohne euch.“

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