Mülheim. Die Derbyniederlage steckt der DJK Styrum 06 in den Knochen – dafür wurden die Fans nun entschädigt. Auch sonst lief es bisher eher mäßig.
Der Handballverband Niederrhein hatte die Saison zunächst bis zum 15. November unterbrochen – dann sorgten die neuen Corona-Richtlinien aus der Politik dafür, dass im gesamten Monat nicht gespielt wird. Die Hallen sind dicht – trainiert werden kann auch nicht.
Auch deswegen rechnet eigentlich kaum jemand damit, dass in diesem Jahr noch einmal Handball gespielt wird. Für den Verbandsligisten DJK Styrum 06 kommt die Pause gar nicht so ungelegen.
Styrum möchte die Zwangspause für sportlichen Neuanfang nutzen
Der Mülheimer Aufsteiger kann der Zwangspause sogar auch Positives abgewinnen, die „06er“ wollen die coronabedingte Zwangspause für einen sportlichen Neuanfang nutzen. Denn bislang verlief die Saison für den Aufsteiger überhaupt nicht wie erhofft. Nach sechs absolvierten Spielen stehen sie mit zwei Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Seinen Tiefpunkt hatte das Team von Stephan Schmidt und Bernd Reimers wohl im Derby gegen den HSV Dümpten erreicht. Sie verloren nach einer – insbesondere in der ersten Halbzeit – blamablen Leitung 17:31. „Das war sportlich sicherlich das Schlechteste, das wir diese Saison gezeigt haben“, findet Schmidt klare Worte.
Zuschauer bekommen Eintrittsgelder für schwaches Derby zurück
Als Konsequenz aus der schwachen Vorstellung hat er dafür gesorgt, dass die Styrumer Zuschauer ihre Eintrittsgelder zurückbekommen. Die Spieler haben dafür Geld aus der Mannschaftskasse zur Verfügung gestellt.
Handballverband Niederrhein
Knackpunkt – nicht nur in dieser Partie – war die personelle Lage der DJK. Denn immer wieder sind wichtige Schlüsselspieler ausgefallen. So erhofft sich Schmidt durch die längere Pause vor allem, dass sich die angeschlagenen Spieler wie Marvin Siemes oder Timo Möller auskurieren und dann wieder ins Team zurückkehren können.
Pause für Physis und Psyche
Länger ausfallen wird dagegen Fabian Lauer, der sich im Spiel gegen die MTG Horst Essen die Schulter ausgekugelt hatte. Er wird noch vor Weihnachten operiert. Aber nicht nur physisch sieht Schmidt Erholungsbedarf bei seiner Mannschaft. „Ich glaube, auch dem Kopf wird die Pause gut tun“, meint der Trainer.
Genug Zeit also für die gebeutelten Styrumer, um den misslungenen Saisonstart aufzuarbeiten. „Wir haben damit gleich nach dem Dümpten-Spiel angefangen und in der Woche auch gut trainiert“, so Schmidt. Deswegen hatte er sich für das dann ausgefallene Spiel gegen den LTV Wuppertal II auch Chancen ausgerechnet. Denn mehr drin sei selbst im Spiel gegen den aktuell noch ungeschlagenen Tabellenführer TuS Lintorf gewesen. Die Partie endete 18:15 für Lintorf.
Mannschaftsfahrt und Aufstiegsfeier waren ausgefallen
Aber nicht nur sportlich war es ein eher „bedrückendes Jahr“, wie der Coach sagt. Denn auch das für November geplante, gemeinsame Wochenende in Willingen ist coronabedingt ins Wasser gefallen. Schon im Sommer hatten die „06er“ ihre Aufstiegsfeier und Mannschaftsfahrt nach Mallorca abgesagt. Stattdessen gab es ein virtuelles Zusammensein über Zoom. Das soll es nun auch im November wieder in ähnlicher Weise geben, um nicht ganz den Kontakt zu verlieren.
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Fit halten sollen sich die Spieler nun mit Laufeinheiten,dafür haben sie sich in Zweier-Gruppen zusammengetan. Aber dann sei es auch wichtig, im Dezember wieder in einen gemeinsamen Trainingsablauf zu kommen, meint Schmidt.
Hoffnung auf viele Spiele im kommenden Jahr
Er hofft, dass im neuen Jahr so viele Spiele stattfinden können wie möglich. Zumal die Vereine viel Zeit und Mühe in funktionierende Hygienekonzepte gesteckt hätten. In Styrum gehörte unter anderem die Kennzeichnung der Tribüne, eine App zur Kontaktnachverfolgung und der Einführung eines Einbahnstraßensystems für die Ein- und Ausgänge dazu.
„Das war schon ein großer Aufwand“, meint Schmidt. Insgesamt habe es aber viel Verständnis für diese Maßnahmen sowohl bei Zuschauern als auch bei den Aktiven gegeben. Auch deshalb hoffen sie, dass es bald wieder weitergeht – und wollen die Pause bis dahin gut nutzen.
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