Herne. Der SV Sodingen hat sich kurz nach dem 0:3 in Holzwickede von den Trainern und dem Sportlichen Leiter getrennt. Der Vorstand spricht über die Gründe.
Was beim VfL Bochum 1848 an der Castroper Straße geht, das geht auch beim SV Sodingen. Natürlich in einer anderen Dimension und das Interesse der Öffentlichkeit ist sicher ein anderes, aber auch an der Hännes-Adamik-Straße wurden das Trainerteam und der Sportliche Leiter freigestellt. Damit reagiert der Westfalenligist auf einen schwachen Saisonstart. Nach elf Partien steht nur ein Sieg zu Buche. Sodingen rangiert auf dem vorletzten Tabellenplatz und hat aktuell drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.
Nach der 0:3-Niederlage am letzten Sonntag beim Holzwickeder Sport Club war für Dienstagabend das erste Training der Woche geplant. Dieses wurde jedoch nicht mehr von Michael Wurst und seinem Co-Trainer Jimmy Thimm geleitet. SVS-Kapitän Hakan Gökdemir trat gemeinsam mit weiteren Führungsspielern in die Verantwortung. Was war passiert?
Vor dem Training bat Eduard Weidenbach, zweiter Vorsitzender des SVS, das Trainerteam zum Gespräch und teilte den beiden Übungsleitern mit, dass sie ab sofort nicht mehr für die Mannschaft zuständig sind. Auch der Sportliche Leiter Stefan Gosing, der beruflich bedingt nicht am Gespräch teilnehmen konnte, wurde telefonisch über seine Entlassung informiert.
SV Sodingen: Erst ein Sieg aus elf Spielen
„Diese Entscheidung ist uns als Vorstand nicht leichtgefallen und wir gehen definitiv im Guten auseinander. Aber wir mussten etwas tun. Die aktuelle sportliche Situation ist für uns nicht zufriedenstellend“, erklärt Weidenbach.
Man sei dem Trainerteam sehr dankbar für den Klassenerhalt in der letzten Spielzeit, doch seitdem sei keine Weiterentwicklung mehr erkennbar gewesen, sagt Eduard Weidenbach stellvertretend für den SVS-Vorstand. Michael Wurst und Jimmy Thimm übernahmen das Team im September 2023 auf einem Abstiegsrang und geben es nun auch dort in neue Hände. Nach dem 0:3 am vergangenen Spieltag in Holzwickede sind die Sodinger mit nur einem Sieg aus elf Spielen und sieben Punkten Vorletzter der Fußball-Westfalenliga 2.
„Zudem haben sich im Team die Disziplinlosigkeiten gehäuft“
Dass auch der Sportliche Leiter gehen muss, erklärt Weidenbach so: „Er hat den Kader zusammengestellt und ist daher genauso verantwortlich. Zudem haben sich im Team die Disziplinlosigkeiten gehäuft. Diese wurden nicht konsequent unterbunden“.
Am Dienstagabend übernahm Hakan Gökdemir die Verantwortung im Training. Gut möglich, dass der gesperrte Kapitän auch am Samstagabend (18 Uhr), im Heimspiel gegen Vestia Disteln, für eine Partie als Interims-Trainer einspringt. Die SVS-Verantwortlichen führen zwar bereits Gespräche mit potenziellen Kandidaten, aber überstürzen wollen sie nichts. „Wir werden ganz genau schauen, wer zu uns passt und wem wir diese Aufgabe anvertrauen“, so Eduard Weidenbach abschließend.
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