Herne. Der Herner EV war gegen die Scorpions nicht chancenlos - die guten Ansätze gilt es auch gegen die Tilburg Trappers zu zeigen, die heute nach Herne kommen.
Der Herner EV schnupperte am Samstag bei den Hannover Scorpions lange an einer Überraschung, doch es sollte nicht sein. Am Ende setzte sich der Tabellenzweite gegen das Schlusslicht mit 5:2 (2:2, 1:0, 2:0) durch. Es war die vierte Niederlage in Folge für den HEV, der noch eine Chance auf einen Erfolg 2024 hat: Im letzten Spiel des alten Jahres empfangen die Miners an diesem Montag um 20 Uhr in der Hannibal-Arena den Tabellenführer aus Tilburg. Auch gegen die Trappers geht der HEV als Außenseiter ins Spiel, allerdings stehen auch für den Spitzenreiter in dieser Saison bereits sieben Niederlagen zu Buche.
Das Spiel in Hannover machte dabei Hoffnung, standesgemäß sieht anders aus. 1603 Zuschauer in der ARS-Arena sahen keineswegs das von vielen erwartete Spiel auf ein Tor. Die Gastgeber begannen zwar druckvoll, doch der HEV versteckte sich nicht. Schon mit ihrem ersten Angriff gingen die Gysenberger in Führung und legten nicht nur in dieser Szene die Anfälligkeit der Scorpions-Defensive offen.
Herner EV geht in Hannover in Führung
Kai Zernikel wurde nur halbherzig angegriffen und legte zurück auf Lennart Schmitz, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte. Es dauerte fünf Minuten, bis sich die individuelle Qualität der Scorpions in Zahlen niederschlug – beim 1:1 gab es für HEV-Goalie Finn Becker nichts zu halten.
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Die Gastgeber hatten in Sachen Feldanteile und Torchancen im ersten Drittel weiterhin ein Plus, aber die Miners zeigten sich effektiver. Nach einem Drei-auf-zwei-Konter nahm Valentin Pfeifer den One-Timer und traf aus spitzem Winkel zur erneuten Herner Führung, doch die hielt nicht lange.
Der HEV geriet erstmals in Unterzahl und die zweitbeste Powerplay-Mannschaft der Liga benötigte nur zwölf Sekunden bis zum 2:2. HEV-Verteidiger Niklas Heyer zeigte sich bei seiner Pausenanalyse dennoch bestens gelaunt: „Wir machen das ganz gut und sind gut drin.“
Herner EV fehlt das Glück
Der Optimismus schien nicht unberechtigt, weil die Grün-Weiß-Roten die nächsten beiden Strafen gegen sich ohne Folgen überstanden und sich aus der Drangphase der Niedersachsen befreien konnten. Deren Chancen nahmen ab, die Spielanteile der Gäste zu und auch die Schussstatistik der zweiten 20 Minuten sprach mit 14:8 für den HEV.
Für Schüsse allein gibt es allerdings keine Punkte – stattdessen stand nach dem zweiten Drittel ein 3:2 für die Scorpions auf dem Scoreboard. Während den Miners das Scheibenglück fehlte und unter anderem die Latte für HSC-Keeper Kevin Reich rettete, traf Verteidiger Alex Heinrich nach einem der wenigen gut ausgespielten Angriffe des Tabellenzweiten. Die Hannoveraner TV-Moderatoren kommentierten ehrlich und objektiv: „Ein Tor fast aus dem Nichts.“
Der Favorit suchte im letzten Drittel die schnelle Entscheidung, konnte aber weiterhin nicht überzeugen. „Der Standard der Mannschaft ist ein anderer“, zeigte sich auch Hannovers Chefcoach Tom Barrasso nicht gerade erbaut von dem mühevollen Auftritt seines Teams gegen den Außenseiter.
Am Montag geht es gegen Tilburg weiter
Dem klebte auch im Schlussdrittel das Pech am Schläger. Während die eigenen Chancen ungenutzt blieben, fälschte Niklas Heyer zum vorentscheidenden 4:2 ins eigene Tor ab und nach einem Empty-net-goal war der Traum von der möglichen Überraschung endgültig ausgeträumt.
- Tore: 0:1 (1:45) Schmitz (Zernikel), 1:1 (6:47), 1:2 (14:27) Pfeifer (Bürgelt/Zernikel), 2:2 (14:54, 5-4), 3:2 (37:14), 4:2 (44:56), 5:2 (59:43, 5-6).
- Strafminuten: Hannover 6 – Herne 8.
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