Herne. In Tilburg verliert der Herner EV auch sein viertes Auswärtsspiel. Was es für die Miners beim 3:6 bei den Trappers besonders schwer macht.
Der Herner EV blieb auch in seiner vierten Auswärtspartie der Saison ohne Punkte. Am Freitag verloren die Miners bei den Tilburg Trappers mit 3:6 (0:1, 1:3, 2:2).
Nur 1880 Zuschauer verfolgten das Duell – die für Tilburger Verhältnisse dürftige Kulisse war wohl dem EM-Qualifikationsspiel der niederländischen Fußballer gegen Frankreich geschuldet. Während HEV-Trainer Tobias Stolikowski außer dem gesperrten Erik Keresztury auch Lion Stange und Tim Krüger fehlten, gab es im Line-Up des Gegners keine Lücken. Die Gastgeber liefen einmal mehr mit vier kompletten Blöcken auf und wer einen Stürmer vom Format eines Diego Hofland in der vierten Reihe verstecken kann, hat wirklich keine personellen Probleme.
Herner EV Miners: 0:1 nach dem ersten Drittel lässt noch alle Chancen
Wirklich überlegen waren die Trappers zunächst jedoch nicht. Das Team von Headcoach Doug Mason leistete sich im ersten Drittel ungewohnte Ungenauigkeiten im Passspiel, die immer wieder zu Herner Präsenz in der Tilburger Zone führten. Mehr allerdings auch nicht – ernsthaft gefährlich wurden die HEV-Stürmer Ruud Leeuwesteijn im Trappers-Tor kaum.
Öfter im Brennpunkt stand Finn Becker, obwohl die Herner Defensive keinen schlechten Job machte. Viele Schüsse wurden geblockt oder den Trappers die Chance zum Abschluss genommen – einmal allerdings nicht. Oberliga-Topscorer Branden Gracel stand plötzlich genau da, wo ein Torjäger stehen muss und bezwang den HEV-Goalie unbewacht aus kurzer Distanz.
0:1 nach dem ersten Drittel – das war alles andere als klar und ließ den Miners noch alle Chancen, doch der Gegner zog im zweiten Abschnitt Druck und Tempo an. Nach einer unübersichtlichen Situation vor Finn Becker entschieden die Referees dann auf Tor. Ob die Scheibe die Linie wirklich überschritten hatte, konnte indes von keiner Kamera belegt und auch nicht überprüft werden – einen Videobeweis gibt es in Tilburg nicht.
Nach dem 0:4 geht es um Schadensbegrenzung
Der Treffer zählte, und der nächste folgte nur 15 Sekunden später. Der HEV hatte die Ordnung verloren und kassierte kurz darauf auch noch das 0:4 – zurück kommt man nach so einem Rückstand gegen die Niederländer kaum mehr. Immerhin brachte Jan Dalecký sein Team mit einem Unterzahltor auf die Anzeigetafel, doch es ging zu diesem Zeitpunkt für die Gäste nur noch um Schadensbegrenzung.
Die Trappers ließen noch mehrere Powerplaychancen liegen und schalteten anschließend einen Gang zurück. Was Doug Mason nicht gefiel: „So gibt man dem Gegner die Möglichkeit, ins Spiel zurückzukommen.“
Doch dazu kam es nicht mehr. Der HEV stellte die Arbeit zwar nicht ein und verdiente sich im letzten Drittel zwei weitere Tore – für eine Überraschung aber kam er an diesem Abend nicht in Frage.
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Tobias Stolikowski wollte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: „In den ersten 20 Minuten waren wir wach. Dann hat Tilburg mehr Druck gemacht, und wir haben zu viele Strafen bekommen. Im letzten Drittel haben wir noch mal alles versucht, aber Tilburg war heute einfach besser als wir. Unser Kader ist nicht so breit aufgestellt, um mehrere Ausfälle zu verkraften.“
Auch für Doug Mason waren die zweiten 20 Minuten entscheidend: „Das erste Drittel war ausgeglichen, da haben wir einige seltsame Pässe gespielt. Danach sind wir es ernsthafter angegangen.“
Tore 1:0 (10:37), 2:0 (27:17), 3:0 (27:32), 4:0 (30:46), 4:1 (31:39, 4-5) Dalecký (Ackers), 5:1 (46:43), 5:2 (48:16, 5-4) Liesegang (Dalecký/Rajala), 6:2 (53:41), 6:3 (56:00) Stöhr (Polter/Döring).
Strafminuten: Tilburg 10 – Herne 16.
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