Derby Herner EV - Moskitos Essen 3:5: Viele Diskussionen
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Herne/Essen. Herne unterliegt Essen 3:5. Moskitos-Trainer Albrecht sieht trotzdem ein „schlimmes Eishockeyspiel“, Herne-Coach Stolikowski sieht es kaum anders.
Das mit Spannung erwartete Oberligaderby zwischen dem Herner EV und den Moskitos Essen verkam über weite Strecken zur Diskussionsrunde. Am Ende einer immer wieder unterbrochenen Partie stand ein 5:3 (2:2, 1:0, 2:1) für die mannschaftlich überzeugenderen Gäste.
2505 Zuschauer gaben dem Duell der beiden Erzrivalen den passenden Rahmen, doch Eishockey wurde fast nur im ersten Drittel gespielt. Dabei erwischten die Gastgeber den besseren Start. Moskitos-Keeper Bastian Kucis musste wegen Problemen mit den Kufen für einige Minuten raus und sein Vertreter Leon Hümer den einzigen Schuss auf sein Gehäuse passieren lassen.
Herner EV: Meyl und Liesegang treffen zur 2:0-Führung
HEV-Verteidiger Justus Meyl fand die Lücke und überraschte Essens Goalie mit einem verdeckten Schuss zum Herner 1:0. Dann hielt Ondrej Nedved von der blauen Linie drauf, Nils Liesegang die Kelle rein, und der mittlerweile zurückgekehrte Kucis war geschlagen, Herne führte mit 2:0.
Mit diesem zweiten Treffer war aber der Herner Anfangsschwung verpufft, und Enrico Saccomani sorgte 58 Sekunden später für den Anschlusstreffer. Jetzt waren auch die Moskitos im Derby angekommen. Dann schloss Alexey Dmitriew die erste Essener Überzahl mit dem 2:2 ab – bemerkenswerterweise angesichts der folgenden Strafzeitenflut war es der einzige Powerplaytreffer des Abends.
Herner EV - Moskitos Essen: Hochschaukeln im zweiten Drittel
Im zweiten Drittel schaukelten sich die Dinge dann hoch. Immer wieder war die Partie unterbrochen und das Schiedsrichterquartett zunehmend überfordert. Minutenlang wurde untereinander oder mit den Spielern diskutiert, Strafen ausgesprochen und wieder zurückgenommen – von Eishockey war zur Hälfte des Spiels kaum noch die Rede.
Für einen der wenigen Höhepunkte sorgte Alexey Dmitriew, der an der blauen Linie unbewacht war und im Alleingang Hernes Keeper Finn Becker überwand. Essen war jetzt die etwas reifere Mannschaft, während die Miners wenig Torgefahr ausstrahlten, doch auch auf der Gegenseite wurde nur selten der entschlossene Abschluss gesucht.
Der Herner EV verliert gegen die Moskitos Essen
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Viel Redebedarf auf dem Eis
Noch einmal versuchten beide Teams den Unterhaltungswert zu steigern, doch es blieb ein Strohfeuer. Elvijs Biezais überwand Finn Becker 21 Sekunden nach Wiederbeginn mit einem Bauerntor, HEV-Kapitän Michél Ackers antwortete mit dem 3:4, doch dann bestand erneut Redebedarf auf dem Eis. Zeitweise bevölkerten bis zu sieben Spieler die Strafbänke und Sandis Zolmanis sorgte nach einem Herner Abwehrfehler für das Endresultat. Außer acht Toren standen unterm Strich auch insgesamt 81 Strafminuten auf dem Zettel.
Danny Albrecht hätte nach seinem von einigem Nachhall begleiteten Abschied vom Gysenberg anschließend den strahlenden Sieger geben können, doch er tat es nicht. Im Gegenteil: „Das war eines der schlimmsten Eishockeyspiele, an die ich mich erinnern kann. Dieses Spiel war so oft unterbrochen und so zerfahren – da ist die Freude heute nicht ganz so groß“, gab der Essener Trainer hinterher zu Protokoll.
Kaum anders klang es aus dem Mund von HEV-Coach Tobias Stolikowski: „Wir sind gut rausgekommen, doch dann standen die Schiedsrichter und wir uns selbst im Weg. Dieses zerfahrene Spiel war schwer zu coachen und ist auch schwer zu analysieren.“
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