Herne. Das Auftaktspiel der Eishockey-Oberliga ging in die Verlängerung – auch, weil der Herner EV gegen die Hammer Eisbären erst den Faden verlor.
Der erste Schritt ist gemacht, doch es war ein steiniger Weg bis zum Erfolg. Der Herner EV gewann am Donnerstag das offizielle Oberliga-Eröffnungsspiel gegen die Hammer Eisbären mit 5:4 (2:3, 1:0, 1:1) nach Verlängerung und steckte dabei einige Rückschläge weg.
Dabei erwischten die Gastgeber vor 1622 Zuschauern einen Auftakt nach Maß. Kapitän Michél Ackers schloss die erste schnelle Angriffskombination mit dem 1:0 ab und damit war die Saison schon nach 67 Sekunden auch auf dem Scoreboard der Hannibal-Arena eröffnet.
Herner EV: Nach Ackers-Tor kippt das Spiel ganz schnell
Doch der Gegner schlug eiskalt zurück. Die Herner Defensive war schlecht sortiert und die Eisbären zeigten gnadenlose Effizienz. Innerhalb von 84 Sekunden hieß es 3:1 für die Gäste – so hatten sich die Herner Fans den Einstieg in die neue Spielzeit nicht vorgestellt.
Auch nicht Trainer Tobias Stolikowski, der auf eine Auszeit verzichtete und sich sein Team stattdessen in der ersten Pause zur Brust nahm. „Wir haben darüber gesprochen und auch einiges geändert. Im zweiten Drittel haben wir das Spiel dann in den Griff bekommen.“ Dass man zu diesem Zeitpunkt nur noch mit einem Tor im Rückstand lag, war Nils Liesegang zu verdanken, der nach einem Zuckerpass von Colin Jacobs freie Bahn hatte und Gästekeeper Sebastian Wieber gekonnt verlud.
Tatsächlich wurde die Partie aus Herner Sicht umso besser, je länger sie dauerte. Zwar griffen auch im Anschluss längst nicht alle Räder ineinander, es blieb ein typisches Eröffnungsspiel. Doch die erste Überzahl im zweiten Abschnitt wurde ebenso druckvoll wie geduldig ausgespielt und brachte den verdienten Ausgleich durch Jan Daleckýs wuchtigen Abschluss.
Becker auf dem Posten, Liesegang zeigt seine Klasse
Der HEV hatte weitere Möglichkeiten, aber auch die Eisbären blieben gefährlich. Finn Becker im Herner Tor war allerdings auf dem Posten, doch das Schlussdrittel begann mit einem weiteren Rückschlag. Wieder wurde am eigenen Tor nicht entschlossen genug geklärt und die Gäste nahmen auch dieses Geschenk dankend an.
Nur 50 Sekunden später bewies Nils Liesegang erneut seine Klasse. Im Duett mit Tim Krüger eroberte er die Scheibe an der blauen Linie und verschaffte sich den entscheidenden Platz. Ein ansatzloser Schuss ins lange Eck und wieder war Wieber ohne Abwehrchance.
Chancen vergeben: Nur zwei statt drei Punkte
Aus dem leichten Herner Chancenplus wurde nun allmählich ein klares. Mehrfach verpassten die Angreifer der Gastgeber freistehend die Führung und damit die mögliche Entscheidung zum Drei-Punkte-Sieg. Hamm kam erst in der Schlussphase wieder stärker auf, weil der HEV nun wohl auch das letzte Risiko scheute und anstelle bedingungsloser Offensive eher auf die Sicherung der eigenen Zone setzte.
Es ging in die Verlängerung, und die dauerte nur 65 Sekunden. Colin Jacobs nahm gegen das Hammer Trio Fahrt auf und beendete die Partie mit einem krachenden Schuss unter die Latte – ein verdienter Sieg des Willens.
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Stolikowski lobt den Charakter
Tobias Stolikowski war mit den ersten beiden Zählern der Saison zufrieden. „Nach dem 1:0 haben wir komplett den Faden verloren und sind nervös geworden, aber wie die Mannschaft zurückgekommen ist, verdient ein Kompliment. Auch das zeigt den Charakter des Teams“, schloss der HEV-Coach.
Tore: 1:0 (1:07) Ackers (Jacobs/Liesegang), 1:1 (3:22), 1:2 (4:31), 1:3 (4:46), 2:3 (8:58, 4-4) Liesegang (Jacobs/Nedved), 3:3 (27:27, 5-4) Dalecký (Nedved/Rajala), 3:4 (40:51), 4:4 (41:41) Liesegang (Krüger), 5:4 (61:05) Jacobs (Liesegang/Ackers).
Strafminuten: Herne 16 plus 5 (Hüfner) – Hamm 16 plus 5.
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