Herne. Der Herner EV unterliegt 1:3 bei den Hannover Indians. Mehr war drin – die Indians treffen spät zum Sieg.

Der Herner EV schnupperte im Auswärtsspiel am Sonntag bei den Hannover Indians lange am Punktgewinn, doch am Ende reichte es nicht. Vor 2309 Zuschauern trafen die Hausherren spät zum 3:1 (1:0, 0:1, 2:0)-Endstand.

Der HEV kam gut aus dem Bus und hatte die ersten vielversprechenden Szenen. Einmal traf er in der Anfangsphase auch, doch das Hannoveraner Tor war längst verschoben – der Treffer wurde zurecht nicht anerkannt.

Herner EV: Dichter Verkehr in der Miners-Zone

Dann aber übernahmen die Gastgeber die Initiative und sorgten für dichten Verkehr in der Herner Zone. Oto Jeschke im HEV-Tor bekam gut zu tun, auch weil seine Vorderleute oft im Spielaufbau die Scheibe hergaben. Hinzu kamen Strafzeiten. Die erste überstanden die Gysenberger noch, seine zweite nutzte das beste Überzahlteam der Liga zum zu diesem Zeitpunkt verdienten 1:0. Erfolgversprechende Gegenangriffe des HEV gab es bis zur Pausensirene kaum noch.

Auch im zweiten Drittel gerieten die Miners sofort wieder unter Druck. Oto Jeschke knüpfte jedoch nahtlos an seine gute Leistung vom Freitag gegen Halle an und hielt seine Mannschaft im Spiel. Brandgefährlich war dabei vor allem Hannovers Topscorer Dante Salituro, doch auch der Kanadier fand immer wieder in Jeschke seinen Meister.

Jan Dalecký trifft zum Ausgleich

Fast aus dem Nichts dann der Ausgleich: Diesmal verloren die Indians in der Vorwärtsbewegung den Puck und Herne fuhr den 2:1-Konter. Jan Dalecký suchte selbst den Abschluss und traf durch die Beine von Hannovers Keeper Brett Jaeger – ein Tor, das den Gästen sichtlich guttat und den Charakter des Spiels veränderte.

Die Miners spielten plötzlich wieder mit und bekamen bis zur nächsten Pause weitere Möglichkeiten. Auch Strafen konnten jetzt zunächst vermieden werden, bevor die Indians wieder die Riesenchance zur erneuten Führung hatten. Matias Varttinen war schon an Jeschke vorbei, doch der Finne schob die Scheibe mit der Rückhand am leeren Tor vorbei – Glück für den HEV.

Munteres Hin und Her hätte Verlängerung verdient gehabt

Der mischte auch im Schlussabschnitt gut mit, überstand eine weitere Unterzahl und das muntere Hin und Her hätte trotz der klaren Schussmehrheit für die Gastgeber eine Verlängerung verdient gehabt. Doch enge Spiele wie dieses werden oft durch einen einzigen Fehler entschieden und den machten die Grün-Weiß-Roten. Der HEV verlor im eigenen Drittel die Scheibe und Hannovers Routinier Igor Bacek nutzte das Durcheinander vor dem Herner Tor zum 2:1 – Jeschke war ohne Chance.

Am Ende kam aus Sicht der Gäste auch noch Pech dazu. Nils Liesegang scheiterte in Minute 59 aus guter Position an der Latte und Oto Jeschke ging aus dem Tor. Der Bullyverlust folgte und Salituro hatte freie Bahn zum 3:1 – eine über weite Strecken ansprechende Herner Leistung war nicht belohnt worden. Auch durch eigene Schuld, wie Trainer Tobias Stolikowski hinterher monierte: „Zweimal haben wir uns den Vorteil durch dämliche Strafzeiten selbst genommen. Eigentlich war es ein gutes Auswärtsspiel.“

Herner EV Miners: Weitere Berichte

Tore 1:0 (11:40, 5-4), 1:1 (26:21) Dalecký, 2:1 (53:17), 3:1 (58:48, 5-6).Strafminuten: Hannover 6 – Herne 10.

Am nächsten Wochenende hat der HEV zwei Auswärtsspiele, weil das Heimrecht des Freitagsspiels gegen Tilburg auf Wunsch der Niederländer getauscht wurde. Beim nächsten Spiel in der Hannibal-Arena am 20. Oktober gegen den EV Duisburg ist dann auch Erik Keresztury wieder dabei. Nach dem Einspruch der Miners gegen die Sperre von insgesamt fünf Spielen für den Herner Angreifer wurde eins davon vom DEB auf Bewährung ausgesetzt.

WAZ-Lokalsport aus Herne und Wanne-Eickel im Netz