Herne. Der Herner EV verliert mit 1:3 in Rostock, es war ein Spiel, das an die Nerven beider Mannschaften ging. Was den Miners an diesem Abend fehlte.
Von der ersten und längsten Auswärtsreise der neuen Oberligasaison kehrte der Herner EV mit leeren Händen zurück. Die Miners verloren am Sonntag bei den Rostock Piranhas mit 1:3 (0:1, 0:1, 1:1) und ließen dabei vor allem viele Überzahlgelegenheiten aus.
In der Anfangsphase war vor 711 Zuschauern erst einmal vorsichtiges Abtasten angesagt. Vor beiden Toren gab es wenig Spektakuläres, bevor Strafzeiten Farbe in die Partie brachten. Die erste gegen sich überstand der HEV ohne Probleme, doch ihre zweite nutzten die Gastgeber. Oto Jeschke im Herner Tor hatte bei seinem Ex-Verein zunächst Glück bei einem Pfostenschuss, doch den Rebound brachten die Piranhas zum 1:0 über die Linie.
Herner EV Miners: Ein Spiel der „special teams“
Der Rest des ersten Abschnitts gehörte den Gästen. Auch der HEV kam durch eine Überzahl in die Partie, spielte sein Powerplay auch geduldig aus, doch Sebastian Albrecht im Rostocker Tor war nicht nur in dieser Phase der große Rückhalt seines Teams. Die Miners drängten und hatten ihre Chancen, doch sie gingen ohne Zählbares in die Kabine.
Raus kamen sie wieder in Überzahl, doch auch die ging ohne Herner Tor zu Ende. Stattdessen musste Oto Jeschke auf der Gegenseite den Shorthander um Haaresbreite verhindern – es blieb ein Spiel der „special teams“, das an die Nerven ging, und weitere Strafzeiten folgten.
Erfolgreicher Abschluss fehlt
Zumeist gegen die Gastgeber, doch die hatten mit Sebastian Albrecht weiterhin eine sichere Bank zwischen den Pfosten. Das Herner Powerplay sah nicht schlecht aus, doch der erfolgreiche Abschluss fehlte. Auch ein Fünf-gegen-drei konnten die Miners nicht nutzen und die Quittung folgte auf dem Fuß. Zum ersten Mal überhaupt waren die Piranhas im zweiten Drittel in Überzahl und trafen prompt zum 2:0 – so geht Effizienz. Dass der HEV auch in den zweiten 20 Minuten weitaus mehr vom Spiel gehabt hatte, war auf dem Scoreboard nichts wert.
„Wir brauchen jetzt mal ein dreckiges Tor, um wieder reinzukommen“, erklärte HEV-Stürmer Tim Krüger im Pauseninterview und bewies damit Weitsicht. Sein Kapitän Michél Ackers hämmerte die Scheibe in Minute 47 von der blauen Linie aus am Tor vorbei und Colin Jacobs versenkte den Abpraller aus kurzer Distanz zum 2:1-Anschlusstreffer – war der Bann damit gebrochen?
War er nicht, denn die Miners rannten in der verbliebenen Spielzeit vergeblich Richtung Sebastian Albrecht an. Wirklich klare Chancen fehlten und dem HEV lief die Zeit unerbittlich davon. Zwei Minuten vor Schluss nahm Trainer Tobias Stolikowski Oto Jeschke vom Eis, doch auch der letzte Strohhalm bewahrte sein Team nicht mehr vor der Niederlage. Die Gysenberger verloren die Scheibe und stoppten den folgenden Rostocker Konter mit einem Foul – die Schiedsrichter entschieden regelkonform auf technisches Tor und damit war die Partie gelaufen. Für das Schussverhältnis von 44:35 konnten sich die Gäste am Ende nichts mehr kaufen.
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„Natürlich wollten wir hier drei Punkte holen, aber wir wussten, dass es schwer wird. Entscheidend waren die ‚special teams‘ und die haben heute bei uns nicht funktioniert. Dabei hatten wir genug“, erklärte Tobias Stolikowski hinterher. Sein Gegenüber Lenny Soccio sah es ähnlich: „Es war ein hart umkämpftes Spiel. Unser Penaltykilling war überragend, wir haben nicht viel zugelassen. Im Spiel waren wir nicht so richtig im Flow.“
Tore: 1:0 (8:21, 5-4), 2:0 (37:21, 5-4), 2:1 (46:28) Jacobs (Ackers/Krüger), 3:1 (59:23, TT).
Strafminuten: Rostock 16 plus 5 – Herne 16.
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