Herne. 4:1 gegen Halle, bisher beste Saisonleistung: Beim Heimerfolg zeigt der Herner EV vor allem eine Stärke. So gelingt den Miners die Überraschung.
Mit einem 4:1 (2:1, 0:0, 2:0) gegen die Saale Bulls Halle sorgte der Herner EV am fünften Spieltag der Oberliga Nord für eine faustdicke Überraschung. 813 Zuschauer sahen die mit Abstand beste Saisonleistung der Miners gegen überraschend harmlose Gäste.
Den Grundstein für den späteren Erfolg hatte Tobias Stolikowski bereits unter der Woche gelegt. Im Derby gegen Essen war auf dem Eis über die Maßen diskutiert worden, im Verlauf der folgenden Übungseinheiten wurden dann viele individuelle Gespräche zwischen Trainer und Spielern geführt.
Herner EV: Die richtigen Worte gefunden
„Es war wichtig, die Kleinigkeiten richtig zu machen – die Köpfe mussten wieder frei werden“, ließ der HEV-Coach durchblicken, dass nach drei Niederlagen in Folge auch Seelenmassage auf dem Trainingsplan gestanden hatte. Dabei hatte Tobias Stolikowski offenbar die richtigen Worte gefunden.
Seine Mannschaft kam mutig aufs Eis und ging engagiert in die Zweikämpfe, holte sich immer wieder verlorene Scheiben zurück und wurde früh belohnt. Juuso Rajala überwand Gästekeeper Nils Velm mit einem Schuss ins kurze Eck und brachte die Gysenberger mit seinem ersten Saisontor in Führung, doch die hielt nur 58 Sekunden.
Miners haben die besseren Möglichkeiten
Aber es war nicht der Auftakt zu einem Sturmlauf der favorisierten Saale Bulls. Dominanz hätte man vom Hauptrunden-Zweiten der Vorsaison durchaus erwarten können, doch danach sah es im ganzen Spiel nicht aus – die besseren Möglichkeiten hatte weiterhin der HEV. Dennis Swinnen verlor jedoch das 1:1-Duell gegen Halles Keeper und auch Jan Dalecký und Maximilian Braun scheiterten.
Im Powerplay klappte es dann. Swinnen traf 13 Sekunden vor der Pause zum 2:1, es war erst das zweite Überzahltor der Miners in dieser Saison. Und das bisher beste Drittel in der noch jungen Spielzeit – dass es auch schon das beste der Saale Bulls an diesem Abend gewesen war, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen.
Saale Bulls beißen sich an Hernes Defensive die Zähne aus
Die Gäste wirkten zwar im zweiten Drittel etwas präsenter in der Herner Zone, doch klare Chancen sprangen dabei kaum noch heraus. „Ich bin sehr enttäuscht. Wir waren viel zu inkonsequent vor dem Tor. Dazu kamen viele individuelle Fehler, auch von den erfahrenen Spielern“, resümierte Halles Trainer Marius Riedel hinterher.
Die angesprochenen Fehler führten stattdessen immer wieder zu Großchancen für den HEV. Stéphane Döring verpasste bei einem Break das 3:1, zweimal hatten die Miners sogar in Unterzahl den nächsten Treffer auf der Kelle – Halle blieb anfällig für Konter und biss sich an der gut organisierten Herner Defensive die Zähne aus.
Wie stark der HEV verteidigte, zeigte vor allem die Statistik des letzten Drittels. Ganze drei Schüsse der Saale Bulls standen da auf dem Zettel, und nun stachen auch die Herner Konter. Nils Liesegang ging von der Strafbank kommend auf und davon und stellte das Scoreboard auf 3:1 – allmählich wurde die Überraschung greifbar.
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Dennis Swinnen hatte kurz zuvor eine weitere Solochance ausgelassen, doch bei Liesegangs sicherem Abschluss offenbar Anschauungsunterricht genommen. Nur 30 Sekunden später schloss der Herner Assistcaptain den nächsten Konter mit dem 4:1 ab – diesen Vorsprung ließen sich die bis zum Schluss konzentriert verteidigenden Gysenberger dann auch nicht mehr nehmen.
Tore: 1:0 (6:53) Rajala (Krüger/Dalecký), 1:1 (7:51), 2:1 (19:47, 5-4) Swinnen (Ackers/Liesegang), 3:1 (45:38) Liesegang (Döring/Stöhr), 4:1 (46:08) Swinnen (Liesegang/Jung).
Strafminuten: Herne 6 – Halle 8.
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