Herne. Oberligist Westfalia Herne hat sich den Kreispokal geholt - der beste Schütze stand aber in Reihen des Gegners. Ein Neuzugang kommt aus Haltern.

Es schien so, als wollte Emil Weste seinen baldigen Kollegen schon mal zeigen, auf was für einen Spieler sie sich in der kommenden Saison freuen können. Der Rückraumspieler erzielte im Kreispokalfinale für die HSG DJK Rauxel-Schwerin neun Tore und war damit erfolgreichster Schütze des Spiels - noch vor Oskar Kostuj und Fabian Scheunemann vom Sieger HC Westfalia Herne.

Und in deren Fußstapfen wird der junge Rückraumspieler bald treten müssen. Denn die meisten Abgänge stehen beim HCW schon fest. Neben Kostuj und Scheunemann wird auch Joshua Dudda nicht mehr für das Herner Oberliga-Team auflaufen. Doch für Ersatz ist schon längt gesorgt.

Tobias Spiekermann kommt aus Haltern zum HC Westfalia Herne

Weste ist nur der aktuellste Neuzugang. Bereits vor einem halben Jahr hatte HCW-Trainer Stephan Krebietke „den jungen Linkshänder“ zum ersten Mal beobachtet. „Da habe ich mir schon gedacht: ‘Der ist mega interessant’. Er hat einen überragenden Wurf und ist auch ein guter Abwehrspieler.“ Seit einigen Monaten trainiert er nun schon in Herne mit - dass er dabei einiges mitgenommen hat, zeigte er im Kreispokalfinale. „Er hat ein super Spiel gemacht. Das hat uns nur bestätigt.“

Die vorherigen Berichte zum HC Westfalia Herne

Am Ende seiner Entwicklung ist Weste allerdings noch lange nicht. „Er wird am Anfang wahrscheinlich zu knabbern haben, aber er hat definitiv viel Potenzial.“ Potenzial ist auch das Stichwort für die drei übrigen Neuzugänge der Westfalia. Bereits im Februar stand fest, dass Henri Drees (18, Teutonia Riemke) und Tobias Böck (23, TuS Westfalia Hombruch) kommende Saison für Herne auflaufen werden. Und auch Tobias Spiekermann (21, HSC Haltern-Sythen) stößt zum Oberliga-Kader. Keiner der Neuen knabbert an der 30-Jahre-Grenze. Alle sind jung und hungrig - aber auch noch ohne große Erfahrung in der Oberliga.

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„Kaliber jung“, ist die Marschroute, die Krebietke ausgibt - wie schon in der Vergangenheit. Nur mittlerweile kommt diese aus anderen Vereinen und nicht mehr aus dem eigenen Nachwuchs. Nun auf Biegen und Brechen einen erfahrenen Oberliga-Routinier zu verpflichten, stehe derzeit nicht zur Diskussion. „Nur wenn es passt“, meint Krebietke. Viele ältere Oberliga-Spieler würden sich nicht mehr so reinhauen wie die Jungen, hätten oft andere Dinge im Kopf als den Sport. Um Geld soll es bei neuen Spielern nicht gehen. Stephan Krebietke: „Wir sind zufrieden, so wie es jetzt ist. Wir werden nichts machen, nur um den Kader zu verbreitern.“

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