Herne. Der HC Westfalia Herne feiert einen 30:26-Sieg über den TV Hahlen. Vor allem zwei Spieler ragen aus einem starken Team heraus.

Das war der wichtige Sprung auf Rang sieben! Den intensiv um- und erkämpften 30:26 (16:11)-Heimsieg über den im Nacken sitzenden TSV Hahlen durfte der HC Westfalia Herne am Ende zurecht lautstark feiern.

Die Strünkeder hielten gegen den erwartungsgemäß sehr kampfstarken und mit großem Körpereinsatz in Abwehr wie Angriff spielenden Gast vollends mit. In dieser Konstellation war kein Schönheitshandball abzuliefern. Hier musste um jeden Ball gerungen werden.

Und dennoch kam Westfalia früh (9.) zum 7:3-Vorsprung. Mit schnellen Vorstößen und gutem Zusammenspiel wurden blitzsaubere Tore erzielt. Dass es bis dahin nur bei drei Gegentoren blieb, war ein Verdienst des im ersten Abschnitt blendend aufgelegten Torhüter Fabian Zindel.

HC Westfalia Hernes Torhüter Fabian Zindel entnervt Hahlens Schützen

Auch im weiteren Verlauf bis zur Halbzeit war seine Reaktionsschnelligkeit gefragt. Die Vorderleute verrichteten zwar Schwerstarbeit gegen den mit Ringerqualitäten ausgestatteten bulligen Kreisläufer und die wurfgewaltigen Rückraumspieler, konnten aber die Vorbereitungen für freie Würfe nicht gänzlich unterbinden. Zindels Paraden fast im Minutentakt – unter anderem meisterte er zwei Siebenmeter und einen Doppelschlag nach einem Abpraller – entnervten die gegnerischen Schützen.

Nach einer exzellent ausgespielten Überzahl sorgten ein Fehlwurf auf das verwaiste Tor und eine vergebene weitere Großchance kurzzeitig für stockende Abläufe. Der TSV kam bis auf 10:8 heran, bevor dann das Tempospiel der Hausherren wieder klar strukturiert zu Ende gebracht wurde.

Herner nehmen den Kampf an

Es war nur ein kleiner Schönheitsfehler, dass Hahlen genau mit dem Pausenpfiff zum 16:11 verkürzen konnte. Mit dem Wiederbeginn ließen vier torfreie Minuten die Spannung erkennen, unter der beide Teams die Endphase einläuteten. Zindel konnte an seine Top-Leistung aus den ersten 30 Minuten bei den Distanzwürfen nicht mehr anknüpfen. Der HCW-Angriff traf auf Beton.

Starke Vorstellung des HCW: In der Mitte Oskar Kostuj gegen die Hahlener Lasse Kloepper (Nr. 18) und Marc Schilling (re./Nr. 11).
Starke Vorstellung des HCW: In der Mitte Oskar Kostuj gegen die Hahlener Lasse Kloepper (Nr. 18) und Marc Schilling (re./Nr. 11). © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Die kompakte 6-0-Abwehr bereitete den Blau-Weißen zunächst mehr Probleme, als vorher die zeitweilige Manndeckung für Oskar Kostuj. Den Anschlusstreffer zum 20:18 beantworteten dann die Strünkeder mit drei Serientreffern von Kostuj, Ihnen und Sauerland, was noch keine Sicherheit gab, aber beruhigend wirkte.

„Mir gefiel überhaupt der ruhige, solide Auftritt meines Teams. Die Mannschaft behielt auch bei dem nie nachlassenden Druck einen kühlen Kopf. Sie nahm den Kampf an, zog mit energischen Durchbrüchen Zeitstrafen und brachte uns mit diesem wichtigen Sieg in eine sehr gute Ausgangsposition. Ich bin über diese beiden Punkte sehr glücklich“, freute sich Trainer Stephan Krebietke.

Vorige Spiele des HC Westfalia Herne

Die aufopferungsvoll kämpfende Truppe verdient sich ein dickes Gesamtlob. Sein bisher bestes Spiel der Saison lieferte aber unstrittig Julian Ihnen ab. Er setzte nicht nur mit Gegenstößen Nadelstiche, sondern sorgte auch bei der offensiven Manndeckung der Mindener mit seiner Schnelligkeit und Raffinesse für die entscheidenden Momente.

Gemeinsam mit den sich selbst nie schonenden Kostuj und Henrik Komisarek schuf er auch Räume für die Mitspieler. Gewohnt zuverlässig Richard Sibbel, auch im Abwehrverbund mit Alex Schade. Auf Rechtsaußen füllte Maik Klamann seine Rolle gut aus.

Vor den vier folgenden Saisonabschlussspielen dürfen sich die Strünkeder trotz des wichtigen Sieges noch nicht zurücklehnen. Aber das wollen sie auch nicht.

HCW: Zindel, Dröge; Schumann (2), Klamann (3), Sibbel (5), Schade, Ihnen (6), F. Scheunemann (3/2), Komisarek (4), Sauerland (2), Krause, M. Scheunemann, Meier, Kostuj (5).

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