Herne. Der Sieg im Pokal-Halbfinale hat dem HC Westfalia Herne Auftrieb verliehen. Das sind die Grundlagen für den klaren Sieg über Haltern.

Das Duell mit dem Nachbarn HSC Haltern-Sythen wurde für den HC Westfalia Herne glücklicherweise zu einem ganz entspannten Vergleich. Spätestens nach Julian Ihnens Tor zum 10:4, dem fünften Treffer in Folge, war absehbar, dass vom Tabellenvorletzten keine Gefahr drohte. Die Anfangsviertelstunde war für den hochverdienten 33:21 (16:8)-Erfolg des HCW ausschlaggebend.

Fabian Zindel parierte den ersten Wurf seiner ehemaligen Kameraden und ließ bis zur Halbzeit weitere Paraden folgen. Seine Vorderleute arbeiteten nach einer kurzen Findungsphase sehr gut mit. Haltern verlor schnell das Selbstvertrauen, weil viele Angriffe schwach abgeschlossen wurden, ins Leere gingen oder eine Beute der sehr konsequent eingreifenden Herner Abwehr wurden.

Manndeckung gegen Oskar Kostuj fruchtet für Haltern nicht

Die taktische Maßnahme des Gastes, Oskar Kostuj durch Manndeckung auszuschalten, fruchtete nicht. Es kam kein Sand ins Getriebe. Vielmehr entwickelte die Mannschaft mit guten Ballstafetten und ständigen Kreuzungsbewegungen eine Spielfreude, der Halterns Defensive weitgehend machtlos gegenüber stand.

Die vorigen Partien von Westfalia Herne

Die erstmalige Acht-Tore-Differenz (13:5 , 24.) wurde fortan nur noch in wenigen Situationen unterschritten. Die Strünkeder behielten ihre Dominanz, weil die spielerischen Mittel des benachbarten Konkurrenten insgesamt zu limitiert waren. Unerklärlicherweise wurde bis zum Abpfiff immer wieder auf die Überzahl durch einen siebten Feldspieler gesetzt, obwohl auch diese Taktik eher dem Gastgeber zugute kam. Nicht wenige Würfe fanden schließlich den Weg ins leere gegnerische Tor.

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Auch als Kostuj nach einem Zusammenprall länger pausieren musste und die Gäste mit einer 6-0-Formation mehr Stabilität erreichen wollten, änderte sich am Spielverlauf wenig. Dafür war Westfalia einfach in allen Belangen überlegen. Der Trainer des HSC Haltern-Sythen hatte in den 60 Spielminuten alles versucht – erfolglos.

Nach Einschätzung von Trainer Stephan Krebietke war das vorangegangene Erfolgserlebnis im Kreispokalhalbfinale durchaus hilfreich. Die Mannschaft hat neuen Mut gefasst und das Zutrauen zur eigenen Stärke zurückgewonnen. Fünf Niederlagen und drei Unentschieden in den letzten Spielen der Oberligarückrunde hatten Wirkung hinterlassen. Kapitän Richard Sibbel ließ deshalb verständlicherweise seine Freude raus: „Wir können doch noch gewinnen. Das sollte uns wieder pushen.“

Angst vor einer gewissen Nervosität und einem holprigen Start war bei Westfalia durchaus vorhanden. „Wir wussten aber, dass wir mit einer guten Deckungsarbeit die entscheidende Grundlage für einen Sieg schaffen können. Und das gelang eindrucksvoll. Über die geringe Zahl von nur 21 Gegentoren freue ich mich besonders. Das Team hat aber nicht nur in der Abwehr viel Engagement gezeigt“, war Trainer Krebietke sehr zufrieden.

Von den Außenpositionen ist die Trefferquote noch steigerungsfähig, aber alle Akteure hängen sich rein. Sämtliche Feldspieler trafen. Neben den Haupttorschützen Kostuj, Komisarek und Sibbel sind diesmal Ihnen als quirliger Unruheherd, Luke Schumann für seine Ballgewinne und Fabian Scheunemann als sicherer Siebenmeterwerfer hervorzuheben.

Vor dem Anpfiff gedachten Spieler und Zuschauer in einer Schweigeminute dem vor Tagen plötzlich verstorbenen ehemaligen Trainer des HCW Jens Körner, der die Herner 2014 in die Verbandsliga geführt hat.

HCW: Zindel, Dröge; Schumann (3), Klamann (2), Sibbel (4), A. Schade (1), Ihnen (3), Scheunemann (5/5), Komisarek (4), Sauerland (1), Krause (1), Meier (3), Kostuj (6)

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