Herne. Lange liegt der HC Westfalia Herne gegen den VfL Mennighüffen zurück, gleicht aber aus. Warum es am Ende unglücklich 26:27 heißt.

Der große kämpferische Einsatz während der Aufholjagd des Handball-Oberligisten HC Westfalia Herne wurde nicht belohnt: 22 Sekunden vor dem Abpfiff wurde eine Abwehraktion von Alex Schade mit einer Zeitstrafe geahndet, dessen folgende Überzahl der VfL Mennighüffen zum 27:26-Siegtreffer nutzte. Es sah zwar lange nach einem Sieg der Ostwestfalen aus, doch letztlich war der Ausgang für das heimische Team unglücklich.

Starke Phasen hatte der HCW allerdings nur in den ersten zehn Minuten (7:4) und nach der Auszeit in der 53. Minute. In der verbleibenden Restzeit kämpften sich die Strünkeder von 20:24 bis auf 26:26 heran.

HC Westfalia Herne spielt in ungewohnter Konstellation

Aber genau das wurde auch vom Gastgeber erwartet, der aufgrund der schwierigen Personalsituation mit spieltechnischen Mitteln nicht glänzen konnte. Die von Stephan Krebietke ins Feld geschickte Mannschaft hatte in dieser Konstellation noch nie zusammengespielt. Gänzlich ohne etatmäßigen Spielgestalter und Impulsgeber, neben dem schon seit Wochen fehlenden Julian Ihnen und dem diesmal verhinderten Oskar Kostuj, durfte nicht viel mehr erwartet werden.

Anfangs mühten sich auf der linken Angriffsseite Alex Schade, Luke Schumann und Noah Krebietke recht erfolgreich um Struktur und den finalen Abschluss, doch mit drei Serientreffern zum 7:7 leitete der Haupttorschütze des VfL, Arne Kröger (10), die Wende ein.

Mennighüffen liegt zur Pause mit vier Toren vorn

Die Herner Mannschaft wurde unsicherer. Der Spielaufbau wurde zu breit angelegt, der Weg in die Tiefe zu selten mit dem zeitlich und punktgenau abgestimmten Abspiel abgeschlossen. Überraschende Ideen im Spielaufbau blieben aus. Und dennoch blieb Westfalia bis vier Minuten vor dem Pausenpfiff auf 12:12 dran. Die Würfe wurden aber unkontrollierter und ungefährlicher, der sich steigernde Gästetorwart fing einiges ab.

Auf Herner Seite versuchten dagegen Fabian Zindel und Jörn Maiß meist vergeblich, der erneut instabilen Deckung Halt zu geben. So verwunderte der 12:16-Halbzeitstand nicht. Im zweiten Abschnitt stand Nicklas Dröge zwischen den Pfosten. Aber auch er konnte den Erfolgsweg der Mennighüffer nicht aufhalten. Effektiver war da schon die Systemumstellung ab der 41. Minute mit dem vorgezogen agierenden Richard Sibbel. Obwohl der Spielraum für den Gast offener wurde, ließen die Erfolgswürfe aus der Angriffsmitte nach. Der immer zwischen vier und fünf Toren bestehende Rückstand war aber lange nicht zu minimieren.

HC Westfalia Herne: Vorherige Spiele

Erst der kräftemäßige Abbau beim Gegner und die mobilisierten Kraftreserven auf Seiten des HCW ließen nach dem 21:25 die Tordifferenz schrumpfen. Es wurde für die Gäste immer enger, reichte am Ende aber zum glücklichen, jedoch nicht unverdienten Sieg. Angesichts der Personalnot waren zwar Robin Hodde, Christopher Schade und Stefan Scherbina vom Kreisligateam einsatzbereit, doch wollte Trainer Krebietke sie den Turbulenzen in der entscheidenden Schlussphase nicht aussetzen.

„Ich bin angesichts der aktuellen Möglichkeiten nicht enttäuscht, habe gute Ansätze gesehen. Die Moral stimmte. Wir sind auch in der Trainingsarbeit auf dem richtigen Weg. Alle wollen sich verbessern, um wieder ins richtige Fahrwasser zu kommen. Dabei müssen wir selbstkritisch bleiben“, lässt sich Trainer Krebietke durch die Niederlagenserie in der Rückrunde nicht aus dem Konzept bringen.

HCW: Zindel, Maiß, Dröge; Schumann (4), Klamann (2), Sibbel (4), A. Schade (1), F. Scheunemann (6/6), Komisarek (3), Sauerland (2), N. Krebietke (3), Krause (1), M. Scheunemann, Hodde, C. Schade, Scherbina.

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