Herne. 27:27 spielt der HC Westfalia Herne in Gevelsberg-Silschede. Warum Trainer Stephan Krebietke ein „unfassbares Spiel“ erlebt.

Wenn die Oberligahandballer des HC Westfalia Herne im Nachholspiel bei der HSG Gevelsberg-Silschede nach einem Sieben-Tore-Rückstand in der 39. Minute (14:21) noch den 27:27-Gleichstand erreichen, dann müssen Kampf- und Einsatzbereitschaft sowie die Motivation hoch gewesen sein.

„Es war ein unfassbares Spiel. Die Jungs haben bis zum Schluss an sich geglaubt und sich Tor um Tor heran gekämpft. Mit etwas Glück wäre nach unserem Führungstor zum 27:26 durch Alex Schade sogar der Sieg möglich gewesen. Letztlich bin ich aber mit dem Punktgewinn mehr als zufrieden“, stellte Trainer Stephan Krebietke angesichts der Personalprobleme hoch erfreut fest.

HC Westfalia Herne muss viele Ausfälle kompensieren

Immerhin musste der HCW den Ausfall der verletzten Dudda, Sibbel, Rohde, Ollesch, Schumann und Ihnen sowie des beruflich verhinderten Krause kompensieren.

In den ersten zehn Minuten lief es bei den Blau-Weißen bis zum 5:4 sogar recht ordentlich, wobei hier Oskar Kostuj viermal erfolgreich war. Es war aber anschließend nicht zu kaschieren, dass die Strünkeder aktuell keine eingespielte Formation in Abwehr wie Angriff haben.

Defensiv fehlte insbesondere gegen den Werfer aus dem rechten Rückraum die Konsequenz, vorne führten Abstimmungsprobleme zu einigen Fehlern. Aber das Team arbeitete an sich und wuchs nach dem Wechsel weiter zusammen. Mitentscheidend für die Wende war die Abwehr-Umstellung fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff: Die Rolle des vorgezogenen „Störers“ übernahm anstelle der verletzten Stammkräfte Joshua Dudda und Richard Sibbel erfolgreich der junge Steffen Scherbina aus der Reserve, der erst beim letzten Training darauf vorbereitet wurde.

„Wir haben aus unseren Möglichkeiten das Beste gemacht“

Einige Paraden von Niklas Dröge und Ballgewinne der im Zentrum von Alex Schade gut geführten Vorderleute ließen den HCW nun auch zu leichten Treffern kommen. Oskar Kostuj hat zwar nach seiner Pause noch nicht seine alte Präzision und Kraft zurückgewonnen, traf aber dennoch sieben Mal und schaffte Räume für seine Mitspieler. Henrik Komisarek und auch Fin Sauerland spielten diesmal nicht ganz so effizient. Gut, dass Alex Schade Mut fasste und sich auch Fabian Scheunemann von der Marke wie vom Kreis wieder zuverlässig präsentierte. Scherbina steuerte in der Schlussphase von Rechtsaußen zwei ganz wichtige Tore bei und auch Christopher Schade half, die Ausfälle zu kompensieren. „Wir haben aus unseren Möglichkeiten das Beste gemacht“, bemerkte Trainer Krebietke nicht ohne Stolz.

HCW: Zindel, Maiß, Dröge; Klamann, A. Schade (4), Scheunemann (8/4), Komisarek (1), Sauerland (3), N. Krebietke (1), C. Schade, Meier (1), Kostuj (7), Scherbina (2).

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