Herne/Wanne-Eickel. Erstmals geht Wanne 11 in dieser Landesliga-Serie nicht als Sieger vom Platz. SpVgg Horsthausen nimmt einen Punkt mit aus einem intensiven Spiel.

Das musste sein zum Schluss, als die Emotionen des Spiels, dieses 1:1-Unentschiedens, längst verraucht und verpufft waren. Marc Gerresheim, Trainer der SpVgg Horsthausen, beugte sich beim Gang die Stufen hinauf hinüber zu Franko Pepe, seinem Kollegen vom SV Wanne 11, knuffte ihn etwas, beide umarmten sich kurz: „Ausgecoacht hab’ ich ihn“, so Gerresheim grinsend. Der Spaß durfte sein zwischen den beiden Trainern. Aber an diesem Sonntagabend war er bei der SpVgg Horsthausen vielleicht doch ein bisschen größer als bei den Gastgebern.

SV Wanne 11 - SpVgg Horsthausen „Das erwartet intensive Spiel“

Denn in der zweiten Halbzeit hatte Wanne mehr an größeren Chancen gehabt, und beim Ausgleich der Horsthauser verlängerten die Gastgeber selbst einen langen Ball, der dann zum 1:1-Endstand führte.

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Aber beide Trainer sagten unabhängig voneinander das gleiche: „Es war das erwartet intensive Spiel.“ In einer Szene kurz vor Schluss war es für den Geschmack von Schiri Lepperhoff aber zu intensiv. Ein Wanner und Horsthausens Caspar Biebersdorf waren aneinandergeraten, der Wanner ging zu Boden – und Biebersdorf sah Rot, zum Unverständnis der Gäste.

SV Wanne 11 bleibt ungeschlagen und Tabellenführer

Der Schlusspunkt eines umkämpften Spitzen-Derbys. Nach zehn Siegen in Serie sind die Elfer nach diesem 1:1 immer noch ungeschlagener Tabellenführer.

Nicht alle hatten es pünktlich zum Anpfiff dieses Derbys geschafft.. Ein Zuschauer-Duo etwa vermisste einen Kollegen: „Der war bestimmt in der Arena und hat sich da das Elend angeguckt.“ Vielleicht. Auf alle Fälle war nach dem 2:4 der prominenteren Nachbarn gegen Darmstadt klar, wo an diesem Sonntagnachmittag eher der große Fußball zu erwarten sein würde.

Ton an der „Anfield Road“ ist früh gesetzt

Der Ton an der „Anfield Road“ der Schwarzen Raben war schon in den ersten Sekunden gesetzt. Niklas Musial klärte in seinem ersten Zweikampf konsequent den Ball weg ins Aus: Ein lautes „Jaaa“ und geballte Fäuste seiner Wanner Teamkollegen waren die Antwort.

Die erste Offensivaktion hatte der Tabellenführer mit einem Schuss von Florian Drews knapp am Horsthauser Tor vorbei. Etwas für die Fortführung der Serie von bis dahin zehn Siegen in Folge wollten auch Amel Omerovic und Antonio Curic tun, doch Schuss und Freistoß der beiden fälschte ein Horsthauser jeweils ab und ins Toraus.

Noch kämpferischere Note nach dem Seitenwechsel

Aber auch der Tabellenvierte SpVgg mischte mit und nahm die bisherige Wanner Serie von der ganz anderen Seite in Angriff.

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Zweimal aber verpasste Sven Jubt knapp per Kopf. Zwei weitere Male war Ayoub Medkouri nah am Führungstreffer der Gäste. Einmal klärte 11-Torhüter Daniel Kassen konsequent, kurz darauf rutschte Medkouri an einer scharfen Hereingabe knapp vorbei.

Die Partie bekam nach dem Seitenwechsel eine noch ein Stück kämpferischere Note, zunächst folgenlos vor beiden Toren.

Die bis dahin beste Chance schien nach etwas über einer Stunde dem Wanner Steven Schulz in den Lauf gelegt, doch ihm sprang in freier Bahn vor dem SpVgg-Tor der Ball vom Fuß.

Steven Schulz trifft für Wanne, Andre Bedersdorfer gleicht aus

Kurz darauf wieder Schulz, diesmal ein Schuss aus der Distanz – aber den hatte „Bobby“ knapp an Benjamin Carpentiers Gehäuse vorbei geschlenzt. Doch Wanne und Schulz waren jetzt reif für den Treffer. Den Schuss von Antonio Curic konnte Carpentier noch parieren, aber nicht festhalten – Steven Schulz stand richtig und schoss zum 1:0 für Wanne (77.) ein.

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Horsthausen schien erst recht ausgeknockt, als Tim Kilian (77.) mit Gelb-Rot vom Platz musste. Aber die Gäste bekamen doch noch ihre Chance: Und es war das 1:1 durch Andre Bedersdorfer (87.).

Es folgte eine noch intensivere Schlussphase – und es blieb bei diesem Punktgewinn der Horsthauser. „Ich bin mega-stolz auf die Jungs“, pustete Marc Gerresheim durch.

Tore: 1:0 (77.) Schulz, 1:1 (87.) Bedersdorfer.
Wanne 11: Kassen; Adamek (55.Atmaci), Schulz (84. Kaya), Drews (73. Akbaba), Musial, Curic, Reimann, Maiwald, Oeztürk (90. Boudhan), Omerovic, Toure.
Horsthausen: Carpentier; Gillner, Kilian, Siala (72. Lier), Jubt (90. Rupieper), Medkouri (78. Hornberger), Dilek (72. Bedersdorfer), Biebersdorf, Werner, Rathmann, E. Aydin.

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