Wanne-Eickel. Der Saisonauftakt in den Ligen des Verbandes geht für die Herrenteams des TC Parkhaus Wanne-Eickel in die Hose – jeweils im Matchtiebreak.
Das ist bitter. Ewig lange hatten die besten Tennisteams unserer Stadt auf den Saisonstart gewartet, und dann das: In der offenen Herrenklasse fehlten beiden Mannschaften des TC Parkhaus Wanne-Eickel in der Westfalen- und der Verbandsliga gerade einmal zwei Bälle zum Sieg.
- E-Sport Landesverband NRW offiziell gegründet
- Breitensport Sport im Park mixt Bewährtes und Neues
- Eishockey Saisonziel des Herner EV heißt längst DEL2
„Und dann gewinnt auch noch Djokovic, den ich einfach nicht mehr sehen kann“, ärgerte sich Parkhaus-Vorstand Robert Sibbel. „Ich habe in vierzig Jahren schon viele sch… Tage im Tennis erlebt, aber dieser toppte alles. Ein Tag zum Vergessen.“
Weicher Platz ist Gift fürs Powertennis
Westfalenliga: TuS Ickern – TC Parkhaus 5:4. Ähnlich wie die Eickeler ging auch der Nachbar aus Ickern die Saison eher defensiv an und verzichtete sogar auf den Einsatz von Spitzenspieler Vadym Ursu. „Als wir die Aufstellung gesehen haben, dachten wir eigentlich, dass wir die schlagen müssten“, räumte Sibbel ein. Der Optimismus währte allerdings nicht lange. In der ersten Einzelrunde gerieten alle drei Eickeler schnell ins Hintertreffen.
Maximilian Özcelik baute gegen Julian Kenzlers nach einer 2:1-Führung ab und bekam nur noch ein Spiel mit, Justus Drees konnte im zweiten Satz eine 3:1/40:15-Führung nicht nutzen und musste dem 17-jährigen Fabio-Luis Guth gratulieren. Der weiche Platz war auch Gift für das Powertennis von Nils Löchterfeld. Zu selten konnte er Luca Sobbe mit seinen druckvollen Grundlinienschlägen beeindrucken, immer wieder nahm der Ickerner mit seinem tiefen Slice das Tempo heraus, streute gefühlvolle Stopps ein und ließ Löchterfeld nicht in seinen Rhythmus kommen.
Auch interessant
Verloren war die Partie aber auch beim 0:3-Rückstand noch nicht. Im Gegenteil. Bald hellten sich die Mienen der Gäste wieder auf, hatten sie doch in der zweiten Einzelrunde auf allen Plätzen anfangs deutliche Vorteile und buchten auch die ersten Sätze aufs Habenkonto.
Kleines Spektakel im Spitzeneinzel
Während Niklas Karcz seinen soliden Auftritt mit einem 6:0 im zweiten Durchgang souverän abschloss, entwickelte sich das Spitzeneinzel zu einem kleinen Spektakel. Die bessere Show zog Ickerns Alexander Mannapov ab, das effektivere Tennis aber spielte Yan Sabanin, der auch verdient die Oberhand behielt.
Zum 3:3-Ausgleich aber langte es dann doch nicht. Ickerns junger Russe Mikhail Minakov hatte sich nach einem 4:6 frei gespielt, machte danach kaum noch Fehler und ließ Philipp Sibbel in den folgenden Sätzen kaum noch eine Chance.
1000 Punkte ausgespielt, zwei Bälle entscheiden
Also mussten alle drei Doppel her, um aus dem 2:4 noch einen Sieg zu machen. Das erste Doppel schenkte Ickern ab, im zweiten spielten Löchterfeld/Drees groß auf und glichen zum 4:4 aus. Als das TCP-Duo seinen Matchball verwandelte, hatten Özcelik/Karcz auf dem dritten Platz im entscheidenden Matchtiebreak gerade aus einem 1:4 eine 6:4-Führung gemacht. Doch dann neigte sich die Waage doch wieder auf die andere Seite, fünf Punkte in Folge gingen an die Ickerner. Drei Matchbälle konnten Özcelik/Karcz noch abwehren, beim 9:9 ging eine Vorhand-Rallye verloren, und ihre vierte Chance nutzten Sobbe/Guth.
„Unglaublich. Da werden insgesamt rund 1000 Punkte ausgespielt, und am Ende entscheiden zwei Bälle“, war Robert Sibbel frustriert.
Einzel: Mannapov – Sabanin 3:6, 5:7; Sobbe – Löchterfeld 6:4, 6:2; Minakov – Sibbel 4:6, 6:1, 6:2; Kenzlers – Özcelik 6:2, 6:1; Flüggen – Karcz 3:6, 0:6; Guth – Drees 6:3, 6:3. Doppel: Mannapov/Flüggen – Sabanin/Sibbel 0:1 (kampflos); Minakov/Kenzlers – Löchterfeld/Drees 1:6/6:7; Sobbe/Guth – Özcelik/Karcz 6:2, 4:6, 11:9.
TC Parkhaus II liefert einen tollen Fight
Verbandsliga: SV Arminia Gütersloh – TC Parkhaus II 5:4. Gleiche Zeit, gleiches Schicksal. Wie der „Ersten“ fehlten auch Eickels Zweitvertretung nur zwei Bälle zu einem erfolgreichen Saisonstart. Verstärkt mit dem Finnen Lauri Kiiski, der tags zuvor für die „Vierziger“ in der Regionalliga gepunktet hatte, lieferte die TCP-Reserve den Arminen einen tollen Fight, stand am Ende aber mit leeren Händen da. Zwar brachten Kiiski und Kapitän Jonas Henneke die Gäste mit 2:0 in Führung, die restlichen Einzel aber gingen allesamt verloren. Dabei lag Basti Beckmann bei einer 7:6/3:0-Führung schon auf Siegkurs, ehe ihn die Kräfte zunehmend verließen.
Auch interessant
Und dann nahm das Drama seinen Lauf. Mit zwei glatten Doppelsiegen glich Wanne-Eickel aus, auch im Spitzendoppel standen die Zeichen auf Erfolg. Nach gewonnenem ersten Satz lagen Kiiski/Beckmann im zweiten mit Break vorne, konnten diesen Vorsprung aber nicht ins Ziel bringen und mussten sich im entscheidenden Matchtiebeak mit 8:10 geschlagen geben.
Einzel: Khoroshilov 0:6, 1:6; Kiiski 6:3, 6:3; Beckmann 7:6, 5:7, 0:6; Henneke 6:4, 6:2; J. Sibbel 1:6, 3:6; Bannasch 1:6, 5:7. Doppel: Kiiski/Beckmann 6:3, 5:7, 8:10; Khoroshilov/Henneke 6:2, 6:2; Sibbel/Bannasch 6:1, 6:2.
Zu „Sport in Herne und Wanne-Eickel: Die WAZ-Gruppe“ auf Facebook geht es hier
Zu unseren Artikeln aus dem Herner und Wanne-Eickeler Sport geht es hier