Herne. Für vier Tennis-Teams aus Herne und Wanne-Eickel beginnt die Saison auf Verbandsebene – für die Damen nicht. Überraschungen sind zu erwarten.
Endlich geht es los. Eine Woche nach den ersten Mannschaftsspielen im Bezirk Ruhr-Lippe steigen nun auch die höherklassigen Teams des TC Parkhaus Wanne-Eickel und des TC Grün-Weiß Herne in die Tennissaison ein. Mehr denn je ist es ein Start ins Ungewisse. Nachdem schon im letzten Sommer nur eine abgespeckte Runde ohne Abstieg ausgespielt und die Hallensaison komplett gestrichen wurde, lassen sich die Ziele und Möglichkeiten der heimischen wie der konkurrierenden Vereine kaum einschätzen.
Die Meldebögen gerade in den höchsten Ligen wimmeln von Namen aus ganz Europa. Wer trotz Reisebeschränkungen und anderweitiger Turnierverpflichtungen dann wirklich für sein westfälisches Team aufschlägt, wird sich erst im Saisonverlauf zeigen.
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Beim TC Parkhaus, dem leistungsstärksten Herner Verein, trägt man dieser schwierigen Ausgangslage Rechnung. „Wir gehen es diesmal defensiver an als in den letzten Jahren“, skizziert Vorstandsmitglied Robert Sibbel die grundsätzliche Marschrichtung der Eickeler. „Ich glaube, wir werden in den nächsten Wochen noch manche Überraschung erleben.“ Und zwar positive wie negative. Schon jetzt haben einige Teams zurückgezogen, andere werden die Gunst der Stunde nutzen wollen und viel investieren, um eine Liga höher zu klettern.
Parkhaus-Herrenteams vor unberechenbaren Auftaktspielen
Westfalenliga: TuS Ickern – TCP (So., 10 Uhr). Gleich am ersten Spieltag der höchsten westfälischen Liga kommt es am Kattenstätter Busch in Waltrop zu einem prestigeträchtigen Nachbarschaftsduell.
Erstmals muss sich der TCP ohne seinen zuverlässigen Punktesammler Marcel Zielinski behaupten, der die Profilaufbahn eingeschlagen hat und deshalb zum Regionalligisten Hansa Dortmund gewechselt ist. „Das war für uns natürlich ein Schlag ins Kontor. Ein Marcel Zielinski lässt sich nicht eins zu eins ersetzen“, vermisst nicht nur Robert Sibbel das Eickeler Eigengewächs.
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Dennoch glaubt er, dass der verbliebene Kader um Yan Sabanin, Nils Löchterfeld, Philipp Sibbel und Maximilian Özcelik genug Substanz besitzt, um dem TuS einen spannenden Schlagabtausch zu liefern. Ob es am Ende reicht, hängt wohl von der genauen Besetzung beider Teams ab. Bei Ickern gelten der Ukrainer Vadym Ursu, Alexander Mannapov und Luca Sobbe als gesetzte Leistungsträger.
Verbandsliga: SV Arminia Gütersloh – TCP II (So., 10 Uhr). Parallel zur „Ersten“ tritt die Parkhaus-Reserve um Kapitän Jonas Henneke und Routinier Bastian Beckmann in Gütersloh an. Um ihr Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen, setzen die Eickeler erneut auf ihre Ausgeglichenheit und den Teamgeist einer verschworenen Gemeinschaft. Was sie in Gütersloh erwartet, lässt sich im Vorfeld überhaupt nicht einschätzen. Die Arminia hat fünf Holländer sowie jeweils einen Spieler aus Portugal, Belgien, der Slowakei und Australien gemeldet - eine Wundertüte, die erst am Sonntagmorgen geöffnet wird.
Herren 40: Beim Gegner ist eine „Mördertruppe“ auf dem Meldebogen
Regionalliga: TC GW Lippstadt – TCP (Sa., 12 Uhr). Reichlich Tennisprominenz wartet auf die „Vierziger“ des TCP schon beim ersten Auftritt in der höchsten deutschen Spielklasse. Ganz egal, wen Lippstadt ins Rennen schickt, es wird jede Menge Erfahrung aus vielen Jahren im ATP-Zirkus auf dem Platz sein. Verbandstrainer Michael Schmidtmann, in der Szene einst als „Mister Bundesliga“ bekannt, taucht erst an Position 13 auf – vor ihm ein Dutzend international erprobter Ex-Profis.
„Das ist schon eine Mördertruppe“, meint Robert Sibbel beim Blick auf den Lippstädter Meldebogen. Beim Aufsteiger in Ostwestfalen sind Mariusz Zielinski, Kapitän Timo Jogwer und Co. also sofort voll gefordert.
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Herren 60: Grün-Weiß startet am Uhlenkrug in Essen
Regionalliga: ETB SW Essen – TC Grün-Weiß Herne (Sa., 12 Uhr). Ebenfalls in der höchsten deutschen Liga ihrer Altersklasse schlagen die Herren 60 des TC Grün-Weiß auf. Nach der Absage der letzten Sommersaison wollen die Herner um John Barrett und Rainer Hampel ans Jahr 2019 anknüpfen, als sie sich als Neuling in einem starken Feld mit einem guten fünften Platz einführten. Ein erfolgreicher Start am Essener Uhlenkrug wäre schon ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zum erneuten Klassenerhalt.
Für die Damen-Teams der beiden Vereine heißt es noch warten
Zum Zuschauen verurteilt sind am ersten Spieltag auf Verbandsebene beide Herner Damenteams. Während die Grün-Weißen in der offenen Damenklasse turnusmäßig spielfrei sind, sollten die Damen 50 des TC Parkhaus eigentlich mit einem Heimspiel gegen den Bielefelder TTC in die Saison starten.
Doch kurzfristig haben die Bielefelderinnen zurückgezogen – eine jener unliebsamen Überraschung, von denen noch mehr zu befürchten sind.