Herne. Die Pandemie bedroht auch die Sommersaison. Das hat ganz konkrete Auswirkungen auf die Personalpläne, zum Beispiel beim TC Parkhaus Wanne-Eickel.

Was wird aus dem Tennissommer 2021? Gebannt starren viele Tennisspielerinnen und -spieler derzeit täglich auf die Entwicklung der Infektionszahlen. Nach einer abgespeckten Übergangssaison im Vorjahr und dem frühzeitigen Abbruch der Hallenrunde droht Corona nun erneut den Mannschaftsspielbetrieb lahmzulegen.

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Zwar fliegen auch auf Hernes Tennisplätzen seit einigen Wochen wieder die gelben Filzbälle übers Netz, erlaubt sind aber nur Einzel bei Wahrung eines Mindestabstands von fünf Metern sowie Doppel von Angehörigen eines Hausstands – Voraussetzungen, unter denen ein Spielbetrieb in gewohnter Form nicht organisiert werden kann. Noch aber will der Westfälische Tennis-Verband (WTV) die Saison nicht abblasen.

Herner Tennisclubs sind auch vor dem späteren Saisonstart skeptisch

Um Zeit zu gewinnen, wurde der Terminkalender überarbeitet und der Start um vier Wochen auf das letzte Mai-Wochenende verschoben. Ob überhaupt und unter welchen Bedingungen dann gespielt werden kann, will der Sportausschuss des WTV Mitte Mai bekanntgeben.

Peter Scherbeck ist da eher skeptisch. „Persönlich kann ich mir nicht vorstellen, dass die Saison wie geplant stattfinden kann“, sagt der neu gewählte Sportwart des TC Grün-Weiß Herne. Auch an eine weitere Übergangssaison ohne Absteiger, aber mit Aufsteigern glaubt er nicht, weil das größere strukturelle Probleme, wie etwa aufgeblähte Ligen, mit sich bringen würde. „Aber der WTV macht die Regeln, und wir halten uns daran“, so der 28-Jährige.

Ähnlich sieht es Robert Sibbel. „Noch sind die Zahlen ja gerade bei uns in Herne sehr hoch, auch wenn uns das ansteigende Impftempo schon etwas Hoffnung macht“, betont der 2. Vorsitzende des TC Parkhaus Wanne-Eickel, der auch als Apotheker ganz nah am Infektionsgeschehen ist. „Wenn ich dann auf die Meldebögen in den höheren Ligen schaue, sehe ich Spieler aus aller Herren Länder. Dass die alle anreisen und für Durchmischung sorgen, kann niemand wollen.“

Parkhaus I in der Westfalenliga: Die Pandemie beeinflusst die Planungen

Andererseits habe der Verband aus sportlichen, aber auch aus finanziellen Gründen ein hohes Interesse daran, dass wieder Spielbetrieb stattfindet. Sollte es dazu kommen, wird sich der Vorstand des TC Parkhaus genau die Rahmenbedingungen anschauen und seine Personalplanungen daran ausrichten.

„Wenn es in der Westfalenliga weder Auf- noch Abstieg gibt, macht es keinen Sinn, einen Spieler wie Markus Eriksson aus Schweden kommen zu lassen“, betont Sibbel. Einsätze von Yan Sabanin seien dagegen denkbar, weil der Russe schon lange in der Region lebe. Auf dem Meldebogen der TCP-Herren folgen hinter Eriksson und Sabanin drei weitere Profis, die nur bei Bedarf eingesetzt werden sollen.

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Den Kern des Teams bilden Nils Löchterfeld, Philipp Sibbel, Maximilian Özcelik, Niklas Karcz oder Justus Drees, die an der Reichsstraße groß geworden oder schon als Jugendliche zum TCP gewechselt sind. Deren Bester aber hat sich zunächst mal verabschiedet. Jungprofi Marcel Zielinski schlägt in diesem Sommer eine Liga höher beim TC Hansa Dortmund auf.

Damen mit neuer Kooperation mit TC Union Münster

Die Westfalenliga-Damen als zweites Eickeler Topteam sind aus der höchsten Liga des Verbandes verschwunden und tauchen drei Spielklassen darunter in der Bezirksliga auf. Bis auf die junge Liva Yildiz, die zum Nachbarn GW Herne gewechselt ist, schlagen die Leistungsträgerinnen aber alle noch für den TCP auf – jetzt eine Altersklasse höher bei den Damen 30.

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Dort bilden Daniela Löchter, Valerie Skyba, Kathrin Hegel und Co. ein Team mit Topspielerinnen des TC Union Münster – eine Kooperation mit zwei Seiten, geht ein fast identischer Kader doch auch in der Damen-Regionalliga für Münster an den Start.

Insgesamt sind vier Parkhaus-Teams auf Verbandsebene im Einsatz

In der höchsten deutschen Liga sind die Herren 40 um Mariusz Zielinski, Tobias Wessel, Timo Jogwer und Heiko Olbrisch angekommen. Um den Verbleib in der Regionalliga zu schaffen, wollen Tero Vilen, lange für den RV Rauxel und TCP aktiv, sein finnischer Landsmann Laurii Kiiski und der Belgier Cedric Pruchniewski bei wichtigen Spielen helfen.

Als viertes und fünftes Parkhaus-Team sind die Damen 50 (Westfalenliga) und die 2. Herren (Verbandsliga) auf Verbandsebene vertreten. 20 weitere Mannschaften (11 Erwachsene, 9 Jugend) sind für die Ligen des Bezirks gemeldet.