Region. Der Landesverband für E-Sport Nordrhein-Westfalen hat sich offiziell gegründet. Der erste Schritt ist gemacht, es sollen viele weitere folgen.

Anfang Mai wurden die Planungen konkret, nun ist alles unter Dach und Fach. Am vergangenen Sonntag hat sich der Landesverband für E-Sport Nordrhein-Westfalen offiziell gegründet und nimmt damit gemeinsam mit dem E-Sport-Landesverband Schleswig-Holstein eine Pionierstellung ein.

„Die zunehmende Bedeutung des elektronischen Sports, des wettbewerbsorientierten Gaming, des E-Sports, im politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontext, wird in vielerlei Aspekten verstärkt wahrgenommen. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein hat man hieraus abgeleitet, dass neue Strukturen notwendig sind, um in Bundesländern und Regionen ein starkes Sprachrohr für den E-Sport zu schaffen“, so die neu gegründeten Verbände, die den gemeinsamen Start als „starkes Signal für den grenzüberschreitenden Zusammenhalt im E-Sport sowie die Nutzung von Synergieeffekten“ bezeichnen.

Annäherung an den traditionellen Sport

Ein großes Ziel der Verbände ist es, sich dem sogenannten traditionellen Sport anzunähern. Dennis Bluhm, Geschäftsführer der Möllner Sportvereinigung aus Schleswig-Holstein sagt dazu: „Sportvereine sind und waren immer ein Querschnitt unserer Gesellschaft. E-Sport ist der jeweiligen Jugendkultur im Verein ein immer stärker werdendes Anliegen und somit auch ein zu betrachtender Bestandteil bei der zukünftigen Ausrichtung der Sportvereine.“

Der E-Sport-Landesverband hat seinen Sitz in Köln

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Zum Präsidenten des Verbandes in NRW, der seinen Sitz in Köln hat, wurde Andy Franke gewählt. Er ist dem E-Sport bereits seit Ende der 1990er-Jahre verbunden, nahm in seiner Heimat Jena an Counter-Strike-Wettbewerben teil und ist seit 2013 im Vorstand der Firma Gaming Order mit Sitz in Leverkusen. Der Verein möchte E-Sport fördern, präventiv gegen Gaming Disorder (anerkannte psychische Erkrankung, bei der das Gaming-Verhalten nicht mehr kontrolliert werden kann) vorgehen und aktiv bei der Integration neuer Medien in das tägliche Leben unterstützen.

Er sagt: „Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, einen echten Mehrwert für die Mitglieder und den E-Sport in NRW zu bieten. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit einem tollen Team den E-Sport in unserem Land voranzutreiben, Dienstleister für die Verbandsmitglieder zu sein und deren Interessen in Politik, Gesellschaft und auf Bundesebene zu vertreten.“

Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Marius Lowe, Jürgen Janke, Kai Kratzsch, Franziska Seitz (alle Vizepräsidenten), Tobias Scholz (Ressort Wissenschaft und Forschung) und Lukas Genrich (Ressort sicherer E-Sport).

Gemeinsam zu mehr Struktur

Die strukturellen Voraussetzungen sind nun also geschaffen, es folgen weitere Schritte – wie zum Beispiel auch Überlegungen, wie ein Spielbetrieb organisiert werden könnte.

Klar ist, dass Andy Franke dabei auf ein Gemeinschafts-Gefühl setzt. Im Juni sagte er dieser Redaktion: „Wir wollen möglichst viele erreichen. Dazu gehört der kleine Klub genauso wie der große.“

Mehr Informationen gibt es auf der Homepage des Landesverbands für E-Sport Nordrhein-Westfalen