Wanne-Eickel/Hickory. David Sdzuy spielt ab Sommer für den DSC Wanne. Er kommt zurück aus den USA, hat dort als Student gespielt – und zu ungewohnten Zeiten trainiert.
Zwei Jahre lang war David Sdzuy in den USA, hat dort studiert und für seine Universität dort Fußball gespielt. Einen Schwung Bilder hat er rüber nach Deutschland geschickt. Klar, dass sie in den USA entstanden sind. Aber vom Bezirkssportanlagen-haften Drumherum her, von der Atmosphäre könnten sie auch in der Oberliga Westfalen oder der Westfalenliga gemacht worden sein, oder? Passt, sagt Sdzuy, der Neuzugang des DSC Wanne-Eickel.
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Einige Unterschiede gibt es. Nicht allzu große. Für Sdzuy war auch völlig klar, dass er für die Mannschaft der Lenoir-Rhyne University in Hickory/North Carolina spielen will. Einfache Begründung: „Ohne Fußball geht es bei mir nicht“, sagt der 27-Jährige.
David Sdzuy: 8 Uhr morgens auf dem Trainingsplatz
Und von seinem Sport bekam er in Hickory genug. Die Trainingszeiten waren an die Unterrichtspläne angepasst. David Sdzuy bereitete sich hauptsächlich auf seinen Abschluss als Master of Business Administration (Wirtschaftswissenschaften) vor. Aber gekickt wurde täglich.
Da ging’s an manchen Tagen auch um 8 Uhr morgens auf den Platz. Der Sport war ein ständiger Begleiter, auch in Corona-Zeiten. Alles nach klaren Regeln. Wie er die Corona-Zeit dort erlebt habe? „Die Vorgaben der Uni sind immer deutlich gewesen, ich habe immer gewusst, woran ich bin.“ Regelmäßige Tests gehörten dazu, auch klare Vorgaben auf dem Platz, während der Pausen- oder Ansprachezeiten.
Bis zu 500 Kilometer zum Auswärtsspiel unterwegs
Was hier Oberliga- oder Westfalenliga-Niveau ist, fanden Sdzuy mit dem Team seiner Uni im Conference-Tournament vor.
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Der Unterschied sei: Der Fußball werde dort etwas körperlicher gespielt, bisweilen auch schneller, mit etwas weniger Wert auf Technik und Taktik, so Sdzuy. Eine Liga-Dimension allerdings sprengte diejenigen deutscher Amateurklassen. Zu manchen Auswärtsspielen waren die Lenoire-Rhyne-Fußballer auch mal 400, bis zu 500 Kilometer unterwegs.
LR Bears verlieren das Finale 0:1 gegen die Wingate Bulldogs
Die Saison im Conference-Tournament dauerte nur sechs Wochen, wegen Corona in einem veränderten Modus. Nicht in einer Liga, sondern nach Gruppen ging es in die K.O.-Runden. Das Team der Lenoire-Hickory-Universität schaffte es ins Finale, dort aber verloren die LR Bears mit 0:1 gegen die Wingate Bulldogs – die einzige Niederlage der Bears in acht Spielen. David Sdzuy wird in der Statistik als einer der „Game Leaders“ aufgeführt, mit immerhin zwei Torschüssen.
Am 17. Mai kehrt David Sdzuy aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland zurück, nach Marl. Dort hatte er in der Jugendabteilung des VfB Hüls Fußball gespielt, war später aus der A-Jugend des TSV Marl-Hüls in den Kader des damaligen Oberligisten am Loekamp gewechselt. Trainer damals: Holger Flossbach, der später auch den DSC Wanne-Eickel trainierte.
„Viel Talent“ hat Trainer Holger Flossbach zu TSV-Zeiten gesehen
Aus der A-Jugend gekommen, sei Sdzuy direkt Stammspieler geworden, erinnert sich Flossbach an den damaligen Nachwuchsakteur: „Viel Talent, charakterlich einwandfrei, ein Profi auch in den sportlichen Dingen.“
Einige Kreise schließen sich demnächst für David Sdzuy. Mit DSC-Trainer Sebastian Westerhoff und Davide Basile hat Sdzuy beim TSV Marl-Hüls zusammen gespielt. Mit Marvin Piechottka, Johannes Engel und Marco Kampmann hat Sdzuy in seinen anderthalb Jahren gemeinsam beim Westfalenligisten TuS 05 Sinsen gekickt.
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Bereits im Sommer 2020 hatte sich Sdzuy schon beim DSC Wanne fitgehalten, weil nicht klar war, ob er wegen Corona auch sein zweites Jahr in den USA verbringen könnte – das klappte aber doch, entschied sich damals vor Saisonbeginn.
Umstellung dürfte nicht schwer sein
Der Umschwung nun wieder vom US-Universitätsfußball in die Westfalenliga 2 wird nicht allzu schwer, ist sich Sdzuy sicher: „Das verlernt man nicht. Ich glaube, dass ich dem Team auch mit meiner Erfahrung helfen kann.“
An den Trainingsrhythmus der Wanne-Eickeler wird er sich auch schnell gewöhnen. Auf den Platz zum Training geht es hier unter der Woche nicht morgens, wie mit den Universitätsfußballern, sondern ausschließlich abends. Auch so ein kleiner Unterschied.
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