Herne. Nach langer Pause gehen Jugendteams in Herne wieder auf den Platz - wie beim SV Sodingen. Mit strengen Corona-Regeln, sportlich aber locker.
Lang war die Pause, aber die Automatismen zwischen Trainer und Spieler, die greifen sofort. Auch verbal spielen sie sich die Bälle routiniert zu. „Mahlzeit Männer“, sagt Stefan Kleyer, Trainer der D-Junioren des SV Sodingen, zu dem Trio in Grün, das da gerade auf den Platz des Glück-Auf-Stadions kommt. „Hi“, lautet die Antwort wie aus einem Munde. „Alles klar?“ – was für eine Frage.
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„Ja“, sagen die drei, die unter ihren Masken grinsen. „Seid Ihr fit?“ – Schon lauter die Antwort: „Ja!“. Und: „Habt Ihr Bock?“ - Jetzt aber richtig: „JA!“ Das erste Training im neuen Jahr, das erste Training seit Beginn des Lockdowns.
SV Sodingen: Voraussetzung war ein Hygienekonzept
Die ersten sind sie nicht beim SV Sodingen, schon am Dienstag sind die C- und E-Junioren auf dem Rasenplatz im Glück-Auf-Stadion gewesen. Schon richtig herbeigesehnt hatten die F1-Junioren am Montag ihr erstes Training, aber das ging dann doch noch nicht: denn vor der Freigabe von Plätzen, hatte der Corona-Krisenstab der Stadt Herne entschieden, musste erst ein Hygienekonzept vorgelegt werden.
„Für die ist eine Welt zusammengebrochen“, sagt Mike Mrowald aus dem Jugendvorstand des SV Sodingen. Aber am Donnerstag nun wird die F1 ihr erstes Training haben.
„Für die Jungs war das wie Weihnachten“
Als die Nachricht in der Whats-App-Gruppe die Runde machte, dass es wieder losgeht, waren die Reaktionen eindeutig: „Es gibt kein positives Emoji, das ich danach nicht gesehen habe“, sagt Stefan Kleyer. „Für die Jungs war das wie Weihnachten.“
Zur Bescherung gibt es an diesem Tag folgendes Programm: „Erst ein bisschen locker mit Ball und dann pöhlen.“
Keine Eltern am Rand
Viel Arbeit, die Jungs nach der langen Trainingspause zu bändigen, haben die beiden Trainer Stefan Kleyer und Philipp Schüssler auf dem Rasenplatz nicht: In den Pass-Übungen in Gruppen läuft der Ball mit Konzentration wie am Schnürchen. Hinten auf dem Kunstrasenplatz des Glück-Auf-Stadions trainieren die F2-Jugendlichen des SVS – weiter könnten beide Mannschaften an diesem Tag in diesem Stadion nicht entfernt sein.
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Das Hygienekonzept, so Kleyer, der auch Jugendleiter ist beim SV Sodingen, sei schnell genehmigt gewesen von Seiten der Stadt. Beim SV Sodingen haben sie sich mit den Eltern darauf verständigt: auf dem Platz und drumherum befinden sich ausschließlich die maximal zwei Trainer/Betreuer pro Team und die bis zu 20 Kinder bis 14 Jahren. Auch am Rand sind die Eltern nicht dabei.
Fachbereich Sport: „Wollen auf der sicheren Seite sein“
Zusammen mit der SpVgg Horsthausen war der SV Sodingen am Dienstag einer der beiden Vereine, die sich direkt am Tag nach der Festlegung der neuen Corona-Regelungen beim Fachbereich Sport der Stadt Herne gemeldet hatten.
Wer das vorhatte, musste ein Hygienekonzept mitbringen und Verantwortliche benennen, die auf die Einhaltung der Regeln achten: „Wir wollen alle auf der sicheren Seite sein“, erklärt Rüdiger Döring, Stellvertretender Leiter des Fachbereichs Sport bei der Stadt Herne.
Stadt stellt ein Merkblatt zur Verfügung
Bis Mittwochmorgen hatten sich bereits sieben Vereine bei Rüdiger Döring gemeldet, und dabei, erklärt er, sei vor allem auch das Merkblatt gut angekommen, das die Stadt Herne zu den neuen Corona-Regeln im Internet zur Verfügung gestellt hatte.
Die Vereine waren aber mit ihren Konzepten schon nah dran: „Nach höchstens ein, zwei Nachbesserungen war das schnell geregelt“, so Döring. Anträge, mit Kindern Sport im Park zu treiben, hatten bis Mittwochmorgen auch die Jugendabteilung des Herner EV sowie die Judoka des DSC Wanne-Eickel gestellt.
Training nur auf freiwilliger Basis
Auch alle, die bei der Stadt angefragt hatten, wollten auf der sicheren Seite sein: Die Vereine hätten den Kindern das Training jeweils auf freiwilliger Basis angeboten, so Rüdiger Döring. So hat es auch der SV Sodingen vorab in seinen Whats-App-Gruppen für die einzelnen Mannschaften besprochen. An diesem Mittwoch sind 16 Spieler beim D-Junioren-Training, schon im Hinblick auf die nächste Saison. Denn dass in dieser Serie noch einmal Spiele ausgetragen werden, da ist Stefan Kleyer skeptisch.
Deshalb heiße es vorerst überhaupt einmal „Spaß haben und reinkommen“. Bisschen mit Ball und dann pöhlen.
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