Region. Dass bis zu 20 Kinder kontaktfrei draußen Sport treiben dürfen, begrüßt Manfred Schnieders vom FLVW. Aber viele weitere Fragen bleiben offen.

Eigentlich soll es ja um Sport, in diesem Fall den Fußballsport, gehen, aber es sind Corona-Zeiten, und irgendwann landet man im Gespräch mit Manfred Schnieders bei der Formulierung „vierter Öffnungsschritt“. Und Freiluftveranstaltungen mit bis zu 50 Besuchern, gehören die nicht auch zum vierten Öff...“ – „Nein“, unterbricht der Vizepräsident Amateurfußball im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) und Vorsitzender des Westdeutschen Fußball-Verbandes (WDFV), „das ist der fünfte Öffnungsschritt.“

Manfred Schnieders hat sich Stufe für Stufe der neuen geplanten Corona-Maßnahmen nach den Bund-Länder-Gesprächen am Mittwoch angesehen, und einen Tag später sagt er erst einmal: „Ich denke, wir sind noch relativ weit weg vom Spielen.“

Warten auf die neue Coronaschutzverordnung

Denn da ist erst noch abzuwarten, wie die neue Coronaschutzverordnung aussieht, wie sie die einzelnen Kommunen umsetzen und die zumindest am Donnerstag noch einigermaßen offene Frage: Zählt für die vorgesehenen Öffnungsschritte der Inzidenzwert für das Land Nordrhein-Westfalen oder jeweils der Kommune/des Kreises?

Am nächsten Donnerstag wird der Verbandsfußball-Ausschuss in einer Videokonferenz tagen und sich dann erst einmal einen Überblick verschaffen. Ab Montag dürften (bei einer Inzidenz unter 50) maximal zehn Personen kontaktfrei draußen Sport treiben, ab dem 22. März wäre Kontaktsport draußen wieder möglich – beim Inzidenzwert unter 50 ohne Tests, im Falle von Werten zwischen 50 und 100 mit Tests.

Mögliche Tests? „300.000 pro Woche“ wären nötig

Schnieders’ Rechnung für einen möglichen Fahrplan Richtung Spielbetrieb folgt das große Aber. Er sagt: „Wenn zunächst kontaktfreies Training jeweils zu Zehnt möglich ist für zwei Wochen und anschließend zwei Wochen Mannschaftstraining folgen kann, dann wären wir wohl so weit und könnten vielleicht spielen“ – und er fügt gleich an: „Wenn wir überhaupt dürfen.“ Denn möglich bleibt immer noch, dass es Corona-Hotspots und überschrittene Inzidenzwerte geben wird.

Manfred Schnieders (li.), hier mit Reinhold Spohn, dem Vorsitzenden des Verbands-Fußballausschusses.
Manfred Schnieders (li.), hier mit Reinhold Spohn, dem Vorsitzenden des Verbands-Fußballausschusses. © flvw

Beim Thema mögliche Tests erklärt Schnieders: In der Fußball-Regionalliga werden Tests durchgeführt, für die man geschultes Personal braucht, das Amateurvereine nicht haben. Und da ist auch noch diese Rechnung mit enormen Zahlen: „Wir haben 15.000 Mannschaften im Spielbetrieb. Wenn wir zwanzig Spieler pro Team rechnen, brauchen wir 300.000 Tests pro Woche.“

Hygienekonzepte in der Schublade

Wie es weitergeht, werde vor allem auch in den Kommunen entschieden, so Manfred Schnieders. Dazu gehört auch der Zeitpunkt, wann jeweils wieder Plätze geöffnet werden. Die Vereine sieht er jedenfalls vorbereitet: „Die Hygienekonzepte liegen ja in den Schubladen.“

Die Kinder bis 14 Jahre allerdings können sich zumindest wieder draußen – wo genau, entscheiden die Kommunen – bewegen. „Unheimlich wichtig“, findet Manfred Schnieders diesen Teil des Öffnungsschritts ab 8. März.