Herne. Sicher setzt sich Eishockey-Oberligist Herner EV bei den Crocodiles Hamburg durch. Sonntag kommt der stärkste Sturm der Liga aufs Eis nach Herne.

26 Stunden nach der spontanen Ansetzung des Gastspiels bei den Crocodiles Hamburg nahm der Herner EV spontane drei Punkte von der Alster mit nach Hause.

Die Gysenberger gewannen am Freitag im Eisland Farmsen mit 5:1 (2:0, 0:0, 3:1), obwohl sie ohne Patrick Asselin auskommen mussten.

Herner EV reißt sofort die Initiative an sich

Der Kanadier, mit sieben Treffern gemeinsam mit Richie Mueller Toptorschütze des HEV, hatte vor der Abfahrt über Magenprobleme geklagt und sich vorsichtshalber einem Corona-Test unterzogen – das Ergebnis war aber negativ.

HEV-Trainer Danny Albrecht hatte nach Asselins Ausfall alle drei Sturmreihen umgestellt, doch sein Team riss sofort die Initiative an sich. Die Gäste zeigten eine ganz andere Körpersprache als beim 1:4 in Leipzig eine Woche zuvor und ließen zunächst kaum Gelegenheiten der Crocodiles zu: „Wir wollten die Hamburger Konter verhindern und das haben wir im ersten Drittel auch gut gemacht.“

Marcus Marsall trifft zur Führung, Nico Kolb erhöht auf 2:0

Dafür stachen die eigenen. Marcus Marsall schloss nach einem langen Pass von Nils Liesegang sicher zur Führung ab – in den letzten Wochen hatte der schnelle HEV-Angreifer noch mehrere Chancen vom gleichen Kaliber ausgelassen.

Nach einem 3-auf-2-Konter wie aus dem Lehrbuch erhöhte Nico Kolb kurz vor Drittelende auf 2:0 – eine hochverdiente Pausenführung für die Grün-Weiß-Roten. „Unser bestes Drittel der letzten vier oder fünf Spiele“, meinte HEV-Stürmer Richie Mueller nach 20 Minuten und mit dieser Einschätzung lag der Ex-Nationalspieler (mehr über ihn hier) absolut richtig.

Björn Linda ist eine Bank

Aber damit war die Arbeit noch lange nicht getan, denn im zweiten Drittel kamen die Crocodiles besser ins Spiel und vermehrt zu Möglichkeiten. „In dieser Phase hatten wir zu lange Wechsel“, erklärte Danny Albrecht den Durchhänger seines Teams hinterher.

Björn Linda war jedoch eine Bank und verhinderte einige Male den möglichen Anschlusstreffer. Auch bei einem Penalty von Patrick Saggau blieb der Herner Keeper Sieger. Die Anerkennung des Gegners kam prompt: „Ich wollte genau da hinschießen, aber den hat er gut gehalten“, kommentierte der Hamburger Stürmer seinen Fehlversuch.

Erstes Saisontor für Nils Liesegang

Im Schlussabschnitt befreite sich der HEV und beschäftigte den Gegner wieder deutlich mehr. Nils Liesegang sorgte mit seinem ersten Saisontor nach Doppelpass mit Colton Kehler für die Vorentscheidung, ehe Marcus Marsall den Rebound zum 4:0 versenkte und Dennis Thielsch am kurzen Pfosten endgültig alles klar machte.

Erst mit ihrem vierten Powerplay verdarben die Gastgeber kurz vor Schluss Björn Linda den Shut-Out. „Das ärgert mich für ihn, denn die Null hätte er heute verdient gehabt“, meinte sein Trainer. „Herne hat viel investiert und unsere Fehler knallhart ausgenutzt“, lautete das Fazit von Crocodiles-Coach Jacek Plachta.

Sonntag (18.30 Uhr) sind die Hannover Indians mit der bislang stärksten Sturmreihe der Liga in der Hannibal-Arena zu Gast – eine Vorschau dazu gibt es hier.

Tore: 0:1 (13:06) Marsall (Liesegang/Ackers), 0:2 (19:21) Kolb (Thielsch/Mueller), 0:3 (43:46) Liesegang (Kehler/C. Ziolkowski), 0:4 (50:55) Marsall (Pfeifer/Ackers), 0:5 (55:08) Thielsch (Mueller/Kolb), 1:5 (58:37, 5-4).
Strafminuten: Hamburg 4 – Herne 8.

Die vorherigen Spiele des Herner EV

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