Herne. Nach der starken Leistung in Hannover hatte sich der Herner EV viel vorgenommen. Gegen Tilburg lief dann am Sonntag aber nicht viel zusammen.
Zum zweiten Mal in Folge konnte der Herner EV eine starke Auswärtsleistung auf eigenem Eis nicht bestätigen. Nach dem 6:4-Sieg am Freitag bei den Hannover Scorpions ging der Eishockey-Oberligist zwei Tage später gegen die Tilburg Trappers mit 1:7 regelrecht unter.
Die Gäste waren zwar schon in den ersten 20 Minuten die bessere Mannschaft, doch der HEV konnte die Partie gestützt auf einen starken Björn Linda im Tor zumindest ergebnismäßig zunächst offen halten. Dann vergab Marcus Marsall kurz vor Drittelende die Riesenchance zum 2:2, bevor die Trappers kurz nach Wiederbeginn zum 1:3 trafen.
Spätestens von da an rannte der HEV dem Gegner nur noch hinterher. Körperlich und läuferisch klar überlegen spielten die Gäste mit der Herner Defensive Katz und Maus, erstickten die Angriffsversuche der Gysenberger meist schon im Keim und profitierten dabei auch vom schlechten Passspiel der Heimmannschaft. In der letzten Saison hatten die Grün-Weiß-Roten noch beide Heimspiele gegen die Niederländer gewonnen. Damals allerdings noch mit Verteidigern wie Christopher Kasten und Anthony Calabrese, deren spielerische Qualitäten und Erfahrung im neuen Herner Kader offensichtlich fehlen.
Danny Albrecht moniert die vielen Fehler im Herner Spiel
HEV-Trainer Danny Albrecht sprach hinterher Klartext: „Das war gar nichts. Wir haben zu viele Fehler gemacht. Tilburg hat absolut verdient gewonnen. Wir werden die Partie schnell analysieren und unter der Woche hart arbeiten.“ Sein Gegenüber Bo Subr hatte mit mehr Widerstand gerechnet: „Die Klarheit des Ergebnisses ist für mich dann doch etwas überraschend. Uns kam zugute, dass wir am Freitag spielfrei hatten und frisch waren.“ Vor allem mit den „special teams“ zeigte sich der langjährige Trappers-Coach zufrieden. Während seine Mannschaft beide Überzahlchancen nutzte, ging der HEV im Powerplay sechsmal leer aus. Dass sich Colton Kehler in eine Schlägerei mit Jordy Verkiel verwickeln ließ und am Freitag in Halle gesperrt ist, passte ins Bild des aus Herner Sicht gebrauchten Abends.
Verfügung bremst Hernes kommenden Gegner aus
Nachdem am vorletzten Wochenende die Spiele der Krefelder U23 verlegt werden mussten, fiel diesmal das Heimspiel der EG Diez-Limburg gegen Hamburg aus. Allerdings nicht wegen eines Corona-Falls, sondern aufgrund einer Verfügung der rheinland-pfälzischen Landesregierung.
Die hatte den Landrat des Rhein-Lahn-Kreises in der letzten Woche angewiesen, der EGDL den Spiel- und Trainingsbetrieb mit sofortiger Wirkung zu untersagen. Begründung: „Regelungen von sportfachlicher Verbandsseite (DOSB oder Sportfachverbände) im Hinblick auf die Zuordnung von Spielklassen zum Profisport sind nicht für den zulässigen Sportbetrieb in Rheinland-Pfalz verbindlich. Für die Sportvereine in Rheinland-Pfalz gelten ausdrücklich nur die genannten Ausnahmen. Alle dritten Ligen mit Ausnahme des Fußballs und niedrigere Klassen sind kein Profisport.“
Wie es für den nächsten Heimgegner des Herner EV weitergeht, ist damit unklar. Auf das Sonntagsspiel in Leipzig bereitete sich der Aufsteiger in Köln vor. Eine rechtliche Handhabe, den Rockets auch die Austragung von Spielen außerhalb der eigenen Landesgrenzen zu verbieten, hat das Mainzer Innenministerium nicht. Der Deutsche Eishockey-Bund hat der EG Diez-Limburg inzwischen mitgeteilt, dass die Sportministerkonferenz eine Arbeitsgruppe unter Mitwirkung des Bundesministerium des Innern und des Deutschen Olympischen Sportbundes eingesetzt hat, die kurzfristig bundeseinheitliche Zuordnungen verschiedener Ligen zu Profi- oder Amateursport erarbeiten soll.
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