Herne. Durch die 2:5-Pleite verspielt der HEV eine solide Basis vor dem Hammer-Wochenende, an dem die Hannover Scorpions und die Tilburg Trappers warten

Mit einem Big Point in Halle hatte der Herner EV das Wochenende begonnen, doch es endete enttäuschend. Die 2:5-Heimniederlage gegen den Liga-Neuling aus Diez-Limburg hatte niemand auf der Rechnung, aber sie zeigte erneut: In der Eishockey-Oberliga gibt es weder Pflichtsiege noch sogenannte leichte Gegner.

Dabei wäre der allgemein erwartete Dreier für die Grün-Weiß-Roten eine solide Basis vor den kommenden H ammeraufgaben bei den Hannover Scorpions und gegen die Tilburg Trappers gewesen, doch um diese gute Ausgangsposition brachten sich die Gysenberger am Sonntag selbst. Nach der frühen Führung vergab der HEV eine klare Torchance nach der anderen und wer EG-Keeper Jan Guryca hinterher eine bärenstarke Leistung attestierte, lag damit sicher richtig.

Nur: Wenn von insgesamt 50 Torschüssen lediglich zwei ihr Ziel finden, liegt das normalerweise nicht allein am gegnerischen Goalie, sondern zumindest teilweise auch an der Qualität der Schüsse. Dass der HEV fünf Powerplays und einen Penalty ebenfalls nicht nutzen konnte, kam obendrauf.

Auch viel Pech beim Abschluss

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Drei Latten- und Pfostentreffer fielen noch in die Rubrik Pech – das mangelhafte Abwehrverhalten jedoch nicht. „Ich kann meiner Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Nun müssen wir aber die Fehler in der Defensive abstellen“, sagte Danny Albrecht anschließend.

Mangelnden Kampfgeist konnte man seinem Team auch nicht unterstellen. Dass die Gäste mit zunehmender Spieldauer aber immer mehr Zweikämpfe gewannen und die Gysenberger sich bei ihrer immer hektischer wirkenden Aufholjagd zudem krasse Abspielfehler leisteten, hatte auch der HEV-Coach nicht übersehen: „ Wir haben gut angefangen, dann aber viele Scheiben im Spielaufbau verloren .“ Der Hauptleidtragende war Jonas Neffin. Weil die konterstarken Gäste mit ihren ersten beiden Angriffsreihen den Weg zum Herner Tor oft schneller zurücklegten als die heimischen Verteidiger und gnadenlos effizient abschlossen, war es für den jungen Torhüter aus der Iserlohner Talentschmiede kein erfreulicher Abend.

Werner Hansch kommentiert das Spiel

Der war für einen Beobachter absolutes Neuland. „Mein allererstes Eishockeyspiel“, erklärte Kult-Moderator Werner Hansch, der die Partie für den Streaming-Dienst SpradeTV kommentierte. Mit seiner Spielanalyse lag die „Stimme des Ruhrgebiets“ dennoch grundsätzlich richtig: „Ich vergleiche das jetzt mal mit Fußball. Der Gegner war in den Zweikämpfen stärker und hatte einen Torwart, der die ganze Mannschaft aufgebaut hat.“

Zumindest konnte der HEV sein Programm erneut ohne Ausfall durchziehen , doch das war nicht überall so. Bereits am zweiten Meisterschaftswochenende schlug das neuartige Coronavirus auch auf die Eishockey-Oberliga durch. Während im Norden die Spiele der Krefelder U23 gegen Hamburg und in Leipzig abgesetzt wurden, mussten in der Oberliga Süd gleich neun der zwölf angesetzten Wochenend-Partien nach positiven Testergebnissen in mehreren Vereinen verlegt werden.

Vier der nicht von Quarantänemaßnahmen betroffenen Süd-Clubs reagierten umgehend und zogen zwei andere Spiele vor. Auch für die Icefighters Leipzig war mit dem eigentlich spielfreien Herforder EV schnell ein Ersatzgegner gefunden. Erst am Freitag hatten sich beide Mannschaften in Herford gegenübergestanden.

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