Die Elfer empfangen Westfalia Herne – die Gäste sind klarer Favorit. Dass das bei dieser Paarung wenig zu bedeuten hat, wissen aber beide Trainer.
Es war Gründonnerstag 2016, ein kühler Abend Ende März an der Cranger Hauptstraße. Mehr als 500 Zuschauer sahen zwischen Fassungslosigkeit und Begeisterung, wie Landesligist SV Wanne 11 den SC Westfalia Herne in seine Einzelteile zerlegte – 6:1 hieß es am Ende für das klassentiefere Team. Nur einer war damals nicht wirklich überrascht. „Bei Wanne 11 ist immer alles möglich“, meinte Franko Pepe, damals ohne Trainerjob, aber als Zuschauer mit Kinderwagen am Platz. Wenig später übernahm er das Traineramt bei den Elfern. Und geht genau mit diesem Bewusstsein ins Westfalenpokalspiel am Mittwochabend (19 Uhr): Dass für Wanne 11 immer alles möglich ist – vor allem gegen Westfalia Herne.
Pepes Stimmung könnte besser sein vor dem Pokalkracher, bei der 2:3-Niederlage zum Landesliga-Auftakt in Buer „war es nicht das, was wir fußballerisch können. Aber gegen Westfalia, das ist ein komplett anderer Wettbewerb, ein komplett anderes Spiel.“
Knappmann: „Die Elfer sehen gegen uns immer sehr gut aus“
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Auch Westfalia-Trainer Christian Knappmann wird sich davor hüten, die Elfer zu unterschätzen. Auch er war 2016 dabei.
„Ich kann mich an das legendäre 1:6 erinnern, ich erinner mich natürlich auch noch, dass wir uns im Kreispokal-Finale letztes Jahr richtig schwer getan haben“, meint der Herner Trainer.
„Die Elfer sehen gegen uns immer sehr gut aus.“ Ausnahme war das Spiel im Cranger-Kirmes-Cup vor einigen Wochen, „da waren sie nicht gut. Aber das wird am Donnerstag keine Rolle spielen. Wenn die Raben gegen uns spielen, dann ist deren Sportplatz eine Festung. Es ist sehr eng, auch mit den Fans ist es extrem“, erklärt Knappmann, was die Aufgabe Wanne 11 für sein Team so anspruchsvoll macht, trotz der zwei Klassen Unterschied.
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Pepe: „Seit der Auslosung ist nur das Thema im Verein“
Nachfrage bei Franko Pepe: Warum sieht Wanne 11 gegen Westfalia gegen Herne eigentlich immer gut aus? „Ich weiß es nicht. Wir haben grundsätzlich in den Pokalwettbewerben immer gute Ergebnisse eingefahren, da haben die Jungs richtig Bock drauf, da ist der Wille noch mehr da. Aber auch für mich als Trainer ist das manchmal schwer erklärbar“, meint er. Die Bedeutung des Spiels will er aber gar nicht kleinreden: „Seit der Auslosung ist nur das Spiel Thema im Verein, da sind alle richtig heiß drauf.“ Ob er nochmal an die Vorgeschichte erinnern muss? Das 6:1? Die Verlängerung im Finale 2018?
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„Nein“, sagt Pepe. „Ich brauche auch keine Brandreden halten. Ich muss nur elf aufstellen – und die rennen.“ Allerdings werden sie sich einen anderen Pokalhelden suchen müssen, denn Niclas Maiwald, der 2016 vier Tore machte, fehlt verletzt. „Aber schon länger“, ist das für Pepe kein Problem. „Wir haben keinen, der 30 Tore macht – aber eben fünf oder sechs Spieler, die mehr als zehn schießen können. Wir sind auch als Kollektiv Meister geworden.“
Träume vom DFB-Pokal: Herner wollen ganz weit kommen
Bei den Elfern dreht sich also alles um Westfalia, beim SCW schaut man dagegen sehr vorsichtig schon etwas weiter. Auch Christian Knappmann weiß, dass mit Kaan, Sprockhövel und Rhynern einige Oberligisten schon raus sind.
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„Das ist für uns keine Warnung, sondern erhöht noch eher den Reiz“, meint er, und zieht auch nochmal das 0:1 beim SC Constantin von vor einer Woche heran.
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„Der Kreispokal hat für uns sportlich keinen Mehrwert, auch wenn wir einen B-Ligisten natürlich schlagen müssen. Im Westfalenpokal aber können wir weit kommen. Das soll nicht arrogant klingen, aber die nächsten möglichen Gegner sollten wir vom Papier her alle schlagen können.“ Da klingen leise Träume durch, vielleicht sogar vom DFB-Pokal. Aber nicht vor dem Abpfiff am Mittwochabend.
Denn erst muss der SC Westfalia zum Wanne 11. „Wir spielen gerne zu Hause, an unserer Enfield Road sind wir richtig heiß“, meint Franko Pepe. Er weiß: Für die Elfer ist im Pokal alles möglich. Erst recht zu Hause. Und erst recht gegen Westfalia Herne.
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