Hattingen. Die Kreisliga-Handballer des FC Schalke 04 setzen sich mit 33:23 bei Ruhrbogen Hattingen durch. Der Coach des Außenseiters ist „gar nicht unzufrieden“.

Es ist eine Szene, die zur guten Handball-Atmosphäre an diesem Abend passt: Sebastian Stahl, der Torwart des Kreisligisten Ruhrbogen Hattingen, und Rosen Kolev, der Spielertrainer des FC Schalke 04, tauschen vor einem Strafwurf in der 45. Minute lächelnd einen freundschaftlichen Klaps aus – auch wissend, dass diese Partie längst entschieden ist.

16:23 zeigt Anzeigetafel in der Sporthalle an der Talstraße. Für Sebastian Stahl ist es aber auch eine sehr nette Anerkennung durch den ehemaligen bulgarischen Nationalspieler, weil er zuvor drei Siebenmeter-Duelle für sich entschieden und dank seiner sehr starken Leistung in der zweiten Halbzeit sehr großen Anteil daran hat, dass es für seine Mannschaft nichts Schlimmeres als eine 23:33 (12:18)-Niederlage setzt.

Ruhrbogen Hattingen verpasst es nach dem 14:18, Schalke so richtig zu ärgern

„Ich bin gar nicht unzufrieden. Auch wenn es am Ende deutlich war“, sagt Ruhrbogen-Trainer Matthias Katzenmeier, „haben wir uns nicht abschlachten lassen.“ Phasenweise hat der Außenseiter, der Tabellendrittletzte, sogar sehr gut Szenen in petto gehabt. Was den Hattingern allerdings gefehlt hat, und das wohl nicht zum ersten Mal in dieser Saison, sind Coolness und Cleverness, das richtige Gespür für die Situation. „Eigentlich können sie es, das haben sie auch wieder gezeigt“, sagt Matthias Katzenmeier. „Aber plötzlich kommt ein Bruch rein. Ich weiß nicht, warum und was ich dagegen tun soll.“

„Eigentlich können sie es, das haben sie auch wieder gezeigt. Aber plötzlich kommt ein Bruch rein. Ich weiß nicht, warum und was ich dagegen tun soll.“

Matthias Katzenmeier,
der Trainer des Handball-Kreisligisten Ruhrbogen Hattingen
Handball-Kreisliga: Ruhrbogen Hattingen - FC Schalke 04
Ein Dauerduell: Sebastian Stahl, der Torwart von Ruhrbogen Hattingen, gegen Rosen Kolev, den Spielertrainer des FC Schalke 04. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Kurz nach der Pause, als der zwölfmalige Ruhrbogen-Torschütze Jason Peeters aus dem 12:18 ein 14:18 gemacht hatte, war die Möglichkeit da, die Gelsenkirchener so richtig zu ärgern. Zumal Sebastian Stahl, der auch durchspielte, weil Julian Keinhorst nicht fit war, mit seinen drei gewonnenen Siebenmeter-Duellen zwischen der 34. Und 38. Minute ausgezeichnete Hilfestellung leistete. Aber das Katzenmeier-Team packte es nicht, entscheidend heranzukommen, weil es regelmäßig Schalkes Torhüter Fabian Urban sowie später Sebastian Braam in Szene setzte und sich nicht nur einen technischen Fehler aus dem Sortiment der hochgradigen Schusseligkeiten leistete.

Schalkes Tobias Pelka verletzt sich beim Aufwärmen und muss passen

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So zogen die Schalker, die in ihrem zehnten Saisonspiel ihren neunten Sieg feierten, nach ihrer 20:16-Führung mit einem Fünf-Tore-Lauf fast mühelos und entscheidend davon – auf 25:16. Das war für Rosen Kolev so beruhigend, dass sich der Spielertrainer kurze Zeit später auch mal eine Pause gönnte und das Geschehen von der Bank aus beobachtete. Das änderte jedoch später nichts an seinem 60-Minuten-Fazit. „Es war“, sagte Rosen Kolev, „ein hässliches Spiel, aber wichtig sind die zwei Punkte.“

Handball-Kreisliga: Ruhrbogen Hattingen - FC Schalke 04
Schalker Jubel in Hattingen. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Eine besonders Bedeutung erhalten diese beiden Zähler auch wegen der doch schlechten Voraussetzungen, die die königsblauen Handballer hatten. „Viele wichtige Leute waren nicht da“, sagte der Spielertrainer, der vor dem Anwurf eine weitere Planänderung vornehmen musste, weil Tobias Pelka beim Aufwärmen mit dem rechten Fuß umgeknickt war und nicht spielen konnte.

Schalke erwartet am Donnerstag Scherlebeck und am Samstag Linden-Dahlhausen

Die Begegnung in Hattingen wollte Rosen Kolev dann auch schnell abhaken. „Mit unseren Gedanken sind wir jetzt bei den nächsten beiden Top-Spielen“, sagte er. Diese beiden Partien werden Heimspiele in der Schürenkamp-Halle sein, und zwar am Donnerstag (23. Januar, 20 Uhr) gegen Westfalia Scherlebeck sowie zwei Tage später (Samstag, 18 Uhr) gegen die SG Linden-Dahlhausen.

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„Wir sind Aufsteiger, wir haben keinen Druck“, meinte der Schalker Spielertrainer am Samstagabend. „Wir machen ein bisschen Stress für die anderen.“ Kurze Pause. „Vielleicht schaffen wir’s ja“, sagte Rosen Kolev dann. Den Durchmarsch von der 1. Kreisklasse in die Bezirksliga. Das stünde dem ehemaligen Oberligisten gut zu Gesicht.

So haben sie gespielt:

Spielfilm: 2:0, 3:1 (8.), 3:5 (11.), 4:6, 5:6, 5:11 (19.), 6:11, 10:15, 10:16 (28.), 12:16, 12:18 (Halbzeit), 14:18 (33.), 16:20, 16:25 (47.), 19:28, 20:28 (54.), 20:31, 21:31, 23:33.

Ruhrbogen Hattingen: Stahl (2), Keinhorst (n. e.) – Engler (2), Dörr, Müller, Peeters (12/2), Mohasseb (3), Stevens, Geller (1), Altmeppen (1), Mintrop (1), Hesper (1), Langer.

FC Schalke 04: Urban (1.-48.), Braam (48.-60. und bei einem 7m), Hill (bei einem 7m) – Juko (6), Kmieciak (2), Lorenz (4), Villani, Pflüger (2), Rathke (3), Pelka (n. e.), Kolev (11/5), Jenzowski, Figge, Koraman (5).

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