Hattingen. Vier neue, junge Spieler präsentiert Handball-Oberligist HSG Hattingen-Sprockhövel. Zur kommenden Saison wird es Änderungen auf der Bank geben.
Trotz langanhaltender Turbulenzen ist die HSG Hattingen-Sprockhövel in ihrer ersten gemeinsamen Verbandsliga-Spielzeit nach dem Zusammenschluss der Handball-Abteilungen der beiden Traditionsvereine im letzten Moment sicher gelandet. Mit dem 41:36-Sieg im Saisonfinale beim hoch favorisierten HTV Hemer schaffte die Mannschaft von Trainer Kai Müller noch den Sprung auf den rettenden elften Tabellenplatz und entledigte sich aller Sorgen um Abstieg oder möglicher Relegation.
Nun gilt es, sich in der nächsten Punkterunde zu stabilisieren, um in der dann Oberliga heißenden neuen Klasse nicht wieder derart in die Bredouille zu geraten. Zugänge sollen dabei helfen.
Linus Grossmann hat in drei Teams der HSG Hattingen-Sprockhövel gespielt
„Wir sind sehr froh, dass wir die Saison im Großen und Ganzen unbeschadet überstanden haben. Der Aufwand war allerdings riesengroß“, blickt der Sportliche Leiter und Vielfachspieler Linus Grossmann (er stand gleich für drei Teams auf der Platte) erleichtert auf eine äußerst schwierige Spielzeit zurück. Noch im Winter drohte der Spielgemeinschaft großes Ungemach mit dem gleichzeitigen Abstieg der vier Herrenmannschaften. Die Teams eins, zwei und vier steckten allesamt in größter Gefahr, und der dritten Vertretung drohte trotz Tabellenführung in der Kreisliga in diesem Zusammenhang der Zwangsabstieg.
Linus Grossmann schnürte seinerzeit gemeinsam mit seinem Kollegen Dominic Schimm und dem ersten Vorsitzenden Jannis Sinnemann ein Maßnahmenpaket mit einer sogenannten Feuerwehrspielerliste, gespickt mit vielen erfahrenen Cracks aus allen Teams. Es ging darum, alle in ihren Ligen zu halten. Vorrangig allerdings die zweite Mannschaft, um den zwangsläufigen Mitabstieg des dritten und vierten Teams zu verhindern. Der Plan ging weitgehend auf. Lediglich die in der 1. Kreisklasse spielende Vierte war nicht mehr zu retten.
„Wir wollen und müssen diesen Weg gehen. Die Jungs haben in der Jugend auf hohem Niveau gespielt und sollen das jetzt in den Seniorenbereich transportieren. Auch strukturell werden wir einiges verändern.“
Niklas Koch wird eine Handball-Pause einlegen
Für die Verbandsliga-Mannschaft sah auch Trainer Kai Müller die sporadische Hilfestellung durch Spieler wie Jakob Jäger, Markus Witkowski, Linus Grossmann und Jannis Sinnemann als einen der Bausteine auf dem Weg zum Ligaerhalt an. „Aber auch die Spieler aus dem eigentlichen Kader haben nach der Verletztenmisere im ersten Saisondrittel und sieben Niederlagen zum Auftakt einen gewaltigen Leistungssprung hingelegt. Mit dem Sieg bei den SGSH Dragons II am achten Spieltag kam bei den Jungs der Glaube zurück. Und dann haben wir mit einem gewaltigen Kraftakt das unmöglich Erscheinende tatsächlich noch geschafft“, sagt Kai Müller, der während der gesamten Spielzeit stets Ruhe und Souveränität ausgestrahlt und seine Mannschaft erfolgreich auf die entscheidenden Spiele im Endspurt der Saison eingeschworen hatte.
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Im Lager der HSG ist man sich einig, dass es ein solches Hilfspaket im kommenden Spieljahr nach Möglichkeit nicht mehr geben soll. „Ich erwarte eine komplett neu gemischte Oberliga. Das wird richtig knackig“, blickt Kai Müller nun auch bereits wieder nach vorne. Sein Kader erhält eine Blutauffrischung mit neuen, jungen und hungrigen Spielern. Der Trainer erhofft sich einen gesunden Konkurrenzkampf und größere Konstanz. „Wir wollen und müssen diesen Weg gehen. Die Jungs haben in der Jugend auf hohem Niveau gespielt und sollen das jetzt in den Seniorenbereich transportieren. Auch strukturell werden wir einiges verändern“, sagt er.
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Damit spricht der Coach die Beförderung von Sven Schmitz zum spielenden Co-Trainer an. Der Trecker, wie er von allen genannt wird, soll jetzt nach dem Erwerb der C-Lizenz auf und neben dem Spielfeld zum verlängerten Arm von Kai Müller werden. Uli Schwartz – Kai Müller: „Von Uli habe ich durchaus profitiert“ – wird dann nicht mehr in beratender Funktion mit auf der Bank sitzen, soll seine Expertise aber in einer anderen Rolle weiterhin für den Verein einbringen.
Torwart Bjarne Krans kommt aus der A-Jugend der DJK Westfalia Welper
Während mit Magnus Neitsch – der Leistungsträger wechselt zum Essener Oberligisten HSG am Hallo – und Niklas Koch (Pause) zwei Akteure den Verein verlassen sowie Robin Hodde und Tim Pemöller mit langwierigen Verletzungen noch eine monatelange Pause einlegen müssen, stoßen mit Torhüter Bjarne Krans (Jahrgang 2006, A-Jugend DJK Westfalia Welper), Kreisläufer Tom Auffermann (2005, A-Jugend VfL Eintracht Hagen), Linksaußen Florian Neumann (2000, SG Linden-Dahlhausen) und Mika Schiltz (2005, Letmather TV), der auf der Linksaußen-, aber auch Rückraum-Mitte-Position spielen kann, gleich vier allesamt junge neue Handballer zum Kader hinzu – ebenso wie Jannis Oberbossel (2003), der zuletzt in der zweiten Mannschaft Spielpraxis gesammelt hat.
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Das Abenteuer Oberliga beginnt für die HSG Hattingen-Sprockhövel Ende August mit dem Auswärtsspiel beim letzten Gegner der vergangenen Saison, dem HTV Hemer. Mit einem Schnitt von einem Zähler pro Spiel, den die HSG in dieser Spielzeit nach der Niederlagenserie ab dem achten Spieltag ebenfalls schaffte, also insgesamt 26:26 Punkten, wäre Kai Müller in der Endabrechnung sehr zufrieden.: „Dann hätten wir den unser Ziel, den Klassenerhalt, sogar sicher erreicht“, sagt der HSG-Trainer.
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