Bochum. Die DJK unterliegt gegen Wattenscheid 08 II mit 1:2. Später Freistoß-Ausgleich zählt nicht. Jetzt droht am Sonntag ein ganz wildes Szenario.

Die DJK Märkisch Hattingen hat einen Dämpfer im Kampf um den Aufstieg in die Fußball-Kreisliga A hinnehmen müssen. In ihrem ersten Relegationsspiel am Donnerstagabend unterlag man mit 1:2 (1:0) gegen SW Wattenscheid 08 II. Aussichtslos ist die Situation aber noch lange nicht. Ein Sieg in der letzten Partie der Dreiergruppe am Sonntag könnte noch einmal alles ändern. Die Konstellation in der Gruppe ist ohnehin kurios.

Eigentlich lief alles für Märkisch. Trainer Richard Jankowski hatte seine Mannschaft gut eingestellt, sein Team ließ nicht viel zu, schlug in der 29. Minute aber selber zu. Hattingens bester Torschütze Leander Joklitschke brachte die DJK in Führung. Mit dem knappen Vorsprung ging es auch in die Kabine. Bei diesem Ergebnis wären die Wattenscheider aus dem Rennen gewesen, denn sie verloren ja schon die erste Partie knapp gegen die DJK Arminia Bochum mit 1:2.

Joklitschke bringt Märkisch Hattingen in Führung

Also waren die Schwarz-Weißen gefordert, sie mussten offensiver agieren und mehr Risiko gehen -- eigentlich die besten Voraussetzungen für die konterstarken Hattinger. Doch Wattenscheid glich nach 58 Minuten aus. Wie Führungsspieler Hannes Schwarz im Vorfeld erwartet hatte, war die Partie sehr ausgeglichen und eng. Da die Wattenscheider aber unbedingt den Sieg brauchten, drückten sie gegen Ende der Partie noch einmal aufs Tempo. Elf Minuten vor dem Ende trafen sie nach einem Angriff über die linke Seite zum 2:1.

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„In dem Spiel ging es hoch und runter. Es war ein offener Kampf auf Augenhöhe“, sagte Esad Muharemovic, Sportlicher Leiter der DJK Märkisch. „Wir hatten auch noch gute Chancen. Wir haben einmal den Pfosten getroffen und aus sechs Metern ans Lattenkreuz geschossen. Am Ende hat die glücklichere Mannschaft gewonnen.“

„Seit Donnerstagabend schwirren mir vier Millionen Gedanken im Kopf herum. Im Fußball ist eben alles möglich. Aber wir werden alles versuchen, um das zu schaffen.“

Esad Muharemovic, Sportlicher Leiter der DJK Märkisch Hattingen

Wenige Minuten vor dem Schluss schoss Märkisch aber vermeintlich doch noch den Ausgleich. Das Tor pfiff Schiedsrichter Okan Cosgun allerdings wieder zurück. Pascal Groß hatte einen Freistoß aus etwa 20 Metern wunderschön direkt in den Winkel manövriert. Als die Hattinger schon gemeinsam an der Eckfahne jubelten, ertönte der Pfiff. „Wir wussten überhaupt nicht, was los ist“, sagte Muharemovic. „Dann kam heraus, dass der Schiedsrichter den Freistoß als indirekt angesehen hatte. Das hat er aber dem Schützen nicht gesagt und auch nicht durch das Heben des Armes angezeigt. Ein paar Leute haben gesagt, er hätte den Arm kurz oben gehabt, aber er hätte dies laut Regeln so lange machen müssen, bis der Freistoß ausgeführt worden und eine neue Situation entstanden ist.“ Auch nach dem Spiel gab es Diskussionen und Unverständnis aufseiten der Hattinger.

Trotz der bitteren Niederlage haben die Hattinger noch alle Chancen, den Aufstieg aus eigener Kraft zu schaffen. Im abschließenden Spiel gegen Arminia Bochum (So., 16 Uhr, Dickebank) reicht dazu ein Sieg mit zwei Toren Unterschied oder ein Sieg mit mehr als zwei Toren. Ein 1:0-Erfolg der DJK Märkisch hätte Wattenscheids Aufstieg zur Folge. Schwarz-Weiß 08 II hätte Platz eins sicher, weil bei Punktgleichheit und gleicher Tordifferenz die meist geschossenen Tore zählen würden.

Ein Hattinger 2:1-Erfolg über Arminia Bochum würde Zusatzrunde bedeuten

Ganz kurios wäre es, wenn die Hattinger mit 2:1 gewinnen würden. Dann nämlich würden alle drei Teams bei drei Punkten und einem Torverhältnis von 3:3 stehen. In diesem Fall würde alles zurück auf null gestellt und die drei Partien müssten noch einmal ausgetragen werden. „Da wir Freitag zusammen nach Mallorca fliegen, könnten wir vermutlich dann nicht spielen. Also liegt es an uns, den Aufstieg mit einem klaren Sieg zu schaffen“, erklärt Esad Muharemovic. „Seit Donnerstagabend schwirren mir vier Millionen Gedanken im Kopf herum. Im Fußball ist eben alles möglich. Aber wir werden alles versuchen, um das zu schaffen..“

SW Wattenscheid 08 II –DJK Märkisch Hattingen 2:1 (0:1)

Tore: 0:1 Leander Joklitschke (29.), 1:1 Ahmed Ghazal (58.), 2:1 Suleiman Ghazi (79.)