Sprockhövel. Der Trainer des Fußball-Oberligisten TSG Sprockhövel lobt sein Team nach dem 0:1 gegen Spitzenreiter Sportfreunde Lotte. Was ist schiefgelaufen?
Es spielt an diesem Abend der Tabellenvorletzte gegen den Spitzenreiter der Fußball-Oberliga. Zu sehen ist dieser Unterschied jedoch nicht. Und Fabian Lübbers ist kurz nach dem Schlusspfiff das Spiegelbild der Erleichterung der Sportfreunde Lotte. Der Trainer ballt die rechte Faust und brüllt ein lautes „Jaaa!“ heraus, freut sich über den 1:0 (0:0)-Sieg bei der TSG Sprockhövel. Sein Gegenüber Andrius Balaika, klar, ist bedröppelt. Es wäre mindestens ein Bonuspunkt im Kampf um den Klassenerhalt möglich gewesen – wenn nicht sogar drei.
„Das ist extrem ärgerlich. Einmal haben wir nicht aufgepasst, sonst haben wir nichts zugelassen und konzentriert verteidigt“, sagte der TSG-Coach. Es war die 54. Minute, in der Max Ritter die Partie entschied, indem er gleich mehrere Sprockhöveler auf dem gern zitierten Bierdeckel austanzte und Torwart Philipp Knälmann anschließend keine Chance ließ. „Einige waren schon angeschlagen“, meinte Andrius Balaika. „Vielleicht hätten wir konzentrierter verteidigen sollen.“ Müssen.
Pech für die TSG Sprockhövel: Agon Arifi trifft den Pfosten
Das änderte nach diesen 90 Minuten und einem kurzen Gespräch mit dem ehemaligen Sprockhöveler Johannes Sabah, dem Kapitän der Sportfreunde, nichts am Fazit des TSG-Trainers. „Hut ab! Das war eine überragende Leistung, auch im spielerischen Bereich“, sagte er und lobte vor allem auch den Willen und den Einsatz seiner Fußballer. „Wir haben teilweise richtig schön nach vorne gespielt.“ Aber wie schon so oft in dieser Saison schafften es die Männer in den blauen Trikots nicht, den Ball so zu platzieren, dass sich dies auch auf der Anzeigetafel hätte niederschlagen können.
Das Protokoll nach den ersten 45 Minuten sah tatsächlich so aus: Der Tabellenführer aus Lotte hatte vor 300 Zuschauern, von denen die wenigen Sportfreunde-Anhänger die deutlich lauteren waren, zwar unübersehbar mehr Qualität, aber null Chancen. Auf der anderen Seite schaffte es die TSG Sprockhövel gleich dreimal, Sportfreunde-Keeper Laurenz Beckemeyer in Verlegenheit zu bringen: Ishak Dogan zirkelte einen Eckball von der rechten Seite aufs kurze Eck, der Lotter Schlussmann war aber rechtzeitig da (13.); Agon Arifi hatte bei seinem 17-Meter-Schuss Pech, als er den Pfosten traf (19.); und Dominik Wasilewski, von Max Michels in Szene gesetzt, schoss aus 15 Metern so, dass Laurenz Beckemeyer den Ball problemlos fangen konnte.
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Etwas entspannter wurde die zweite Halbzeit für den Torwart der Mannschaft von Trainer Fabian Lübbers, aber auch Philipp Knälmann zwischen den TSG-Pfosten hatte nicht wirklich Stress – obwohl er in der 54. Minute hinter sich greifen musste. Trainer Andrius Balaika, der kurzfristig auf Emre Yesilova verzichten musste, nachdem dieser am Freitag wegen seiner Leistenprobleme beim Arzt gewesen war, sah eigentlich gar keine Chance mehr für sein Team – mal abgesehen von einem 18-Meter-Schuss Nico Bölls, nach dem der Ball das Lotter Tor in der 68. Minute knapp verpasste.
Das nächste Spiel bestreitet die TSG Sprockhövel beim SV Schermbeck
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Nichtsdestotrotz war diese 18. Saisonniederlage eine, die Mut machen kann und sollte. Und deshalb versuchte Andrius Balaika schon am Freitagabend, diese Partie irgendwie abzuhaken und vorauszuschauen. „Wichtig ist, dass wir diese Leistung auch in den nächsten Wochen abrufen“, sagte der 45-jährige TSG-Coach. „Aber nur genau so!“ Und dann? „Dann werden wir auch vier Siege einfahren.“
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Das Programm, das in dieser Oberliga-Saison noch auf die Sprockhöveler wartet, sind auswärts der Tabellensiebte SV Schermbeck (5. Mai) und der Tabellenzwölfte SV Westfalia Rhynern (20. Mai, Pfingstmontag) sowie in der Klein-Arena der Tabellenelfte TuS Ennepetal (12. Mai) und der Tabellendrittletzte TSV Victoria Clarholz (26. Mai).
So haben sie gespielt:
Tor: 0:1 Max Ritter (54.).
TSG Sprockhövel: Knälmann - Hendel (87. Papadopoulos), Dogan (67. Steffens), Stojan, Sauer (72. Gudalovic) - Michels, Böll - Arifi, Canbulut, Duran - Wasileswski.
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