Hattingen. Der Stadtsportverband Hattingen besetzt zwei Posten im Vorstand neu. Der Vorstandsvorsitzende empfindet etwas „fast ein bisschen peinlich“.
In einer Welt, in der vor allem der Fußball-Sport Länder und Städte dominiert, ist es schön, auch mal in den doch eher unauffälligen Sport Hattingens zu tauchen. Eine solche Möglichkeit bietet die Mitgliederversammlung des Stadtsportverbandes, die das Vereinsheim des TuS Hattingen am Donnerstagabend komplett füllt und bei der eine gute, eine stressfreie Stimmung herrscht.
Und das liegt nicht nur an den Getränken und den belegten Brötchen, die auf den Tischen stehen. Die haben, darauf weist Michael Heise, der Vorstandsvorsitzende des Stadtsportverbandes, auch extra hin, seine Stellvertreterin Marita Lutz und Muriel Dewulf, die Chefin der Schwimm-Abteilung des VfL Niederwenigern, geschmiert.
16.200 Hattinger Sportlerinnen und Sportler sind organisiert
Eine gute Nachricht hat Michael Heise gleich zu Beginn des sogenannten außerparlamentarischen Teils. Die Zahl der Sportlerinnen und Sportler, die über ihre Vereine im Stadtsportverband organisiert sind, hat sich nach dem Corona-Knick wieder etwas erholt: von 15.800 auf 16.200. Es könnten jedoch auch mehr sein, weil „noch nicht alle Vereine ihre Zahlen bei der Bestandserhebung des Landessportbundes hinterlegt haben“, sagt er.
Es ist ein etwas mehr als zweistündiger Abend, der viel erzählen ließe. Zum Beispiel auch vom Impulsreferat, das Wiebke van Kempen vom Kreissportbund Ennepe-Ruhr gehalten und das den Titel „Wir leben Vielfalt und setzen Integration und Inklusion um“ getragen hat. Oder von der unterschiedlichen Auffassung, die als solche gar nicht zwingend rübergekommen ist. Dass Ann-Kathrin König im städtischen Referat für Sport und Bewegung die Nachfolge von Ruheständlerin Claudia Przechacki angetreten habe, „deutet darauf hin, wie wichtig der Sport auch für die Stadtverwaltung ist“, sagt Bürgermeister Dirk Glaser.
Eine Antwort erhält das Stadtoberhaupt bei seinem Kurzbesuch der Versammlung prompt von Sabine Kelm-Schmidt, die seit Dienstag Präsidentin des Kreissportbundes ist. „Der Sport ist nicht safed“, sagt sich. Nicht gesichert. „Die Haushaltslage in den neun Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises ist katastrophal.“ Die stellvertretende Landrätin stellt die Bedeutung des Sports heraus. „Wir sind gesellschaftspolitisch ein ganz wichtiger Bestandteil“, sagt die SPD-Politikerin, „und müssen mehr zusammenrücken und mehr zusammenhalten. Es kommen raue Zeiten auf uns zu.“ Ihre kleine Botschaft mit Blick auf die rund 90.000 KSB-Mitglieder. „55.000 sind wahlberechtigt“, sagt Sabine Kelm-Schmidt.
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Ob Michael Heise daraus für seinen nächsten Wahlzettel etwas ableiten wird? Der Vorstandsvorsitzende des Stadtsportverbandes jedenfalls lobt später – im parlamentarischen Teil, der mit einem besonderen Gedenken an zwei Verstorbene begonnen hat, an Hans-Dieter Laurien vom PSV Ennepe und Theo Schlieper vom 1. JJJC Hattingen – die gute Zusammenarbeit mit der Stadt: mit Dezernent Matthias Tacke an der Spitze, mit Niels Vogel, der die neu geschaffene Stelle als Leiter des Referats für Sport und Bewegung innehat, sowie jetzt auch mit Ann-Kathrin König. „Das hat einen Push bekommen“, meint Michael Heise. „Ich glaube, dass man sich ein bisschen mehr kümmert.“
500 Euro Unterstützung fürs Rugby-Länderspiel in Welper
In seinem Bericht spricht der Chef des Verbandes der Hattinger Sportlerinnen und Sportler einige Dinge an. Einige scheinen ihm besonders am Herzen zu liegen.
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Erstens: der Pakt des Sports, der den Vereinen bei deren Maßnahmen eine unbürokratische Unterstützung ermöglicht. Notwendig sind lediglich ein Antrag sowie anschließend eine Dokumentation. „Wenn ihr eine neue Maßnahme ausprobieren wollt, könnt ihr bis zu 500 Euro erhalten“, sagt Michael Heise. Wie im Oktober des vergangenen Jahres, um nur ein Beispiel zu nennen, der TuS Blankenstein bei der Ausrichtung des Rugby-Länderspiels im Welperaner Althoff-Stadion zwischen Deutschland und den Niederlanden.
Sparkasse hat den Sport in Hattingen 2023 mit 16.000 Euro unterstützt
Zweitens: das Dankeschön an die Sparkasse Hattingen, die die Aktiven in dieser Stadt 2023 mit 16.000 Euro unterstützt hat. „Ohne die Sparkasse“, sagt Michael Heise, „hätten wir wesentlich weniger Geld für den Sport in Hattingen. Und für uns gäbe es weniger Möglichkeiten, euch zu unterstützen.“ In diesem Zusammenhang weist der Vorstandsvorsitzende auch darauf hin, die Zuschüsse für Stadtmeisterschaften beim Stadtsportverband und nicht bei der Stadt zu beantragen.
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Drittens: der Sport-Stammtisch, den zuletzt lediglich vier Vereinsvertreter genutzt haben, um sich mit Politik und Verwaltung auszutauschen. „Ich empfinde es fast ein bisschen peinlich“, sagt Michael Heise und bittet zum nächsten Termin Ende Juni um zahlreicheres Erscheinen. „Dann muss man diesen persönlichen Kontakt, den es da gibt“, betont er, „auch nutzen.“
Karl Görke vom 1. JJJC Hattingen wird in Abwesenheit als Schatzmeister wiedergewählt
Viertens: die Sportlerehrung, die es in den vergangenen beiden Jahren nicht gegeben und in der Kasse des Stadtsportverbandes für ein Plus gesorgt hat, „das ein bisschen viel ist“, sagt Michael Heise. Termin 2024 wird der 21. Juni (Freitag) sein – von 19 bis 21.30 Uhr in der Aula der Gesamtschule Welper.
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Weil sich Gudrun Heller als Geschäftsführerin und Ina Böckenhüser als Sportwartin für keine weitere Amtszeit zur Verfügung gestellt haben, werden diese beiden Posten im Vorstand des Stadtsportverbandes an diesem Abend neu besetzt. Einstimmig – das versteht sich von selbst. Neue Geschäftsführerin ist Brötchen-Schmiererin Muriel Dewulf und neuer Sportwart Uwe Fischer von Hedefspor Hattingen, der im März zum Fußball-Fachschaftsleiter gewählt worden ist. In Abwesenheit, weil er bei der Jahreshauptversammlung seines 1. JJJC Hattingen ist, wird Karl Görke als Schatzmeister wiedergewählt.
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