Oer-Erkenschwick. Nach dem 0:3 des Fußball-Oberligisten TSG Sprockhövel bei der Spvgg. Erkenschwick kann der Trainer mit einem Gegentreffer sogar leben. Aber?
Längst nicht zum ersten Mal in dieser Saison bestimmt Ratlosigkeit die Gesichtsausdrücke der Fußballer der TSG Sprockhövel nach einem Schlusspfiff. Auch nach dem 0:3 (0:1) bei der Spvgg. Erkenschwick, dem nun schon zehnten Oberliga-Spiel in Serie ohne Sieg, wird auf dem Kunstrasen in einigen Kleingrüppchen diskutiert.
Die Frage, die sich stellt: Ist Besserung, sind Punkte in Sicht, um den Klassenerhalt zu schaffen? „Das ist ein bitterer Nachmittag für mich, für uns“, sagt Trainer Andrius Balaika, dessen Team weiterhin drei Punkte hinter der SG Wattenscheid 09 liegt, die am Samstag gegen die U-23-Mannschaft des SC Preußen Münster mit 0:1 verloren hat und am Donnerstag (4. April, 19.30 Uhr) in der Klein-Arena zu Gast sein wird.
Moritz Isensee bringt die Spvgg. Erkenschwick gegen die TSG Sprockhövel mit 1:0 in Führung
Okay: Der Sprockhöveler Coach war mit dem Auftritt seines Teams in den ersten 45 Minuten nicht einmal unzufrieden. „Wir wussten um die Schwere der Aufgabe, aber wir wollten etwas mitnehmen und mutig agieren“, sagte Andrius Balaika. Und? „In der ersten Halbzeit haben wir das gut gemacht. Wir haben uns einige gute Tormöglichkeiten heraus-, diese aber leider nicht zu Ende gespielt.“
Für die beste Chance war der Tabellenvorletzte, der nach dem 0:0 des FC Brünninghausen gegen die Sportfreunde Lotte nur noch wegen des besseren Torverhältnisses vor dem Dortmunder Schlusslicht liegt, aber gar nicht verantwortlich. Das übernahm Christoph Kasak in der siebten Minute. Der Kapitän und Abwehrchef der Spvgg. Erkenschwick erlaubte sich einen Querschläger und zwang seinen Keeper Rafael Hester zu einer Glanzparade. Auf der anderen Seite klappte es in der 33. Minute besser: Moritz Isensee vollendete die Hereingabe von Philip Breilmann zum 1:0 für die Spvgg. Erkenschwick.
„Mit dem ersten Gegentor kann ich leben. Das war gut herausgespielt“, sagte TSG-Trainer Andrius Balaika. „Das zweite und das dritte Tor dürfen aber nicht fallen, das waren Geschenke.“ Und nach dem dritten Sprockhöveler Geschenk wäre Torwart Philipp Knälmann, der erstmals nach seinem Bänderriss wieder zwischen den Pfosten stand, ein sicherer Rückhalt war und sein Team mit einer starken Fußabwehr nach einem Schuss von Enes Schick vor einem früheren Rückstand bewahrt hatte (15.), fast der Kragen geplatzt.
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Der TSG-Keeper schimpfte und fuchtelte wütend mit seinen Armen herum, weil der Regionalliga-Aufstiegskandidat sein 3:0 an diesem Ostermontag-Nachmittag mit einem Einwurf auf Höhe der Mittellinie eingeleitet hatte. Anschließend zog 2:0-Schütze Nico Berghorst davon und bediente Finn Wortmann, der keine Mühe hatte, für den Tabellenvierten zu verwandeln.
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„Wir sind nicht schlecht im Spiel gewesen“, meinte Andrius Balaika. „Der Unterschied war, dass Erkenschwick cleverer und abgezockter war und die Dinger auch reingemacht hat.“ Chancen, zumindest das 35. Saisontor zu erzielten, hatten die Sprockhöveler. Aber Felix Sauer traf den Ball bei seinem 14-Meter-Schuss nicht richtig, so dass Rafael Hester nur eine sehr einfache Aufgabe lösen musste (47.); Emre Yesilova schoss nach einem tollen Pass seines einmal mehr starken Innenverteidigers Denis Milic aus 15 Metern vorbei (66.); Berkant Canbulut geriet zu sehr in Rücklage und jagte den Ball mit seinem 14-Meter-Schuss weit übers Tor der Spielvereinigung (69.); und als Dominik Wasilewski den Ball nach einem Schuss von Agon Arifi über die Linie drückte, erkannte das Schiedsrichter-Gespann um den sehr souveränen Herner Regionalliga-Unparteiischen Selim Erk eine Abseitsposition des TSG-Stürmers.
286 Zuschauer sehen das Spiel der TSG Sprockhövel bei der SpVgg. Erkenschwick
Klar: Die zweiten 45 Minuten hatte sich Andrius Balaika vor 286 Zuschauern, zu denen auch sein Vorgänger Yakup Göksu gehörte, auf dem Kunstrasen-Nebenplatz des Stimberg-Stadions anders vorgestellt. „In der Summe hat Erkenschwick ein paar entscheidende Zweikämpfe mehr gewonnen“, sagte er. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir das Spiel in der zweiten Halbzeit ein bisschen spannender gestaltet hätten.“
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Ein Problem, das dies verhinderte, war auch, dass die Sprockhöveler immer wieder technische Defizite offenbarten und sich die eine oder andere Möglichkeit selbst zerstörten, weil sie schlechte, also sehr ungenaue Pässe spielten. Und es war – wen wundert’s angesichts der prekären Tabellensituation? – deutlich zu sehen, dass nicht jeder TSG-Fußballer vor Selbstbewusstsein strotzt.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Moritz Isensee (33.), 2:0 Nico Berghorst (59.), 3:0 Finn Wortmann (74.).
TSG Sprockhövel: Knälmann - Hendel, Milic, Dogan, Müller - Steffens, Sauer (75. Duran) - Arifi, Canbulut, Yesilova - Wasilewski.
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