Wattenscheid. Dritte Niederlage in Folge für die SG Wattenscheid 09 - auch in Überzahl enttäuscht die SGW. Es gibt noch mehr schlechte Nachrichten.
Genervte Mienen hier, hitzige Diskussionen da - Provokationen in Richtung des Gegners von der Tribüne - die Stimmung war gereizt auf dem Rasen nach dem nächsten ernüchternden Nachmittag im Lohrheidestadion. Sechs Tage nach dem 0:3 gegen die SF Siegen blieben die 09er erneut ohne eigenes Tor, unterlagen der U23 des SC Preußen Münster 0:1 (0:0).
Die Szenen des Tages: Münsters Kapitän Luca Steinfeldt machte zehn Minuten nach Wiederbeginn das einzige Tor, wenige Minuten später sah Ben Kronenberg innerhalb von zwei Minuten Gelb und Gelb-Rot.
Wattenscheid 09 auch in Überzahl ungefährlich
Aber obwohl die Wattenscheider die letzte halbe Stunde in Überzahl spielten, spielten sie sich nur einen gefährlichen Abschluss heraus: Umut Nach einer Flanke von Eduard Renke traf Umut Yildiz die Latte, Fynn Broos kam für den Abstauber einen halben Schritt zu spät. Ansonsten blieb Wattenscheid viel zu harmlos, Kombinationsspiel war auf dem zerwühlten Stadionrasen aber auch kaum möglich.
„Uns fehlte vorne die Durchschlagskraft“, klagte Trainer Engin Yavuzaslan. Und mit Blick auf die Chance von Broos und Yildiz: „Wenn ich sehe, wie die Münsteraner sich da alle nochmal zwischenschmeißen - das hat uns ein wenig gefehlt, da nochmal Kopf und Kragen zu riskieren.“ Auf der anderen Seite sei das Gegentor typisch gewesen: „Die Flanke wird eigentlich dreimal abgewehrt - und dann entscheidet das so ein eigentlich typisches Null-zu-Null-Spiel.“
Das Spiel stand schon vorher unter schlechten Vorzeichen: Aus Sicherheitsbedenken war die Partie vom Ostermontag auf den Karsamstag vorgezogen, parallel zum Drittliga-Topspiel der Münsteraner Ersten gegen Dynamo Dresden. Nicht nur blieb der Gästeblock komplett leer, es kamen auch ein paar weniger Wattenscheid-Fans als zuletzt, 709 lautete die offizielle Zuschauerzahl.
Wattenscheid 09 muss die Mannschaft umbauen
Und Trainer Engin Yavuzaslan musste kurzfristig seine Aufstellung umbauen: Abwehrchef Maurice Haar, der das Abschlusstraining abgebrochen hatte, stand zwar auf dem Aufstellungsbogen, konnte nach dem Aufwärmen dann aber doch nicht spielen. Kurzfristig rückte Fabrizio Fili in die erste Elf, wodurch sowohl die Abwehrkette als auch das Mittelfeld anders aufliefen als geplant. Nach einer halben Stunde musste dann auch noch Frederik Wiebel verletzt vom Platz.
Das beste an Hälfte eins aus Wattenscheider Sicht war Lübckes Parade gegen Steinfeldt kurz vor der Pause, durch die es beim 0:0 blieb. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff machte Steinfeldt doch das Tor des Tages, als er am langen Pfosten nach einer zunächst abgewehrten Ecke den Ball ins Tor beförderte – Wattenscheid hatte keine Antwort mehr. Symbolisch: In der 89. Minute trat Felix Casalino einen Freistoß aus 20 Metern zentraler Position halbhoch in die Mauer. Fünf Minuten später war die dritte Niederlage in Folge perfekt.
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Umso wichtiger wird nun der Termin am Donnerstag: Dann ist die SGW zu Gast bei der TSG Sprockhövel, die einen Rang dahinter auf dem ersten Abstiegsplatz steht - Sprockhövel spielt am Ostermontag noch gegen Erkenschwick. Offen ist, ob Wiebel oder Haar dann ins Team zurückkehren können. Haar hat Probleme mit der Ferse, Wiebel hatte einen dicken Knöchel. „Das tut uns natürlich doppelt weh, wenn solche Leute fehlen“, so Yavuzaslan.
SG Wattenscheid: Lübcke – da Costa, Kacmaz, Wiebel (31. Schurig), Renke (85. Kuounag) – Thier, Fili (70. Casalino), Firat – El Mansoury, Yildiz (77. Nebi), Loheider.