Hattingen. Der SuS Niederbonsfeld gibt in der Fußball-Bezirksliga noch nicht auf. Zur Saison 2024/25 kommt ein neuer Trainer zur Hattinger Kohlenstraße.

Der zehntletzte Spieltag in der Fußball-Bezirksliga fing für den SuS Niederbonsfeld am vergangenen Mittwoch mit dem 4:3-Sieg des SC Türkiyemspor Essen gegen den 1. FC Mülheim nicht gut an. Und er endete auch nicht gut. Einen Tag danach verloren die Blau-Weißen ihre Partie beim Duisburger FV 08 mit 2:3. Der Rückstand auf das rettende Ufer vergrößerte sich für den seit jetzt vier Partien sieglosen Tabellenvorletzten auf elf Punkte.

Trotz der erneuten Niederlage gibt Trainer Martin Weiß die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch nicht auf. „Es sind noch 27 Punkte zu vergeben“, sagt er. „Man sieht, wie ausgeglichen diese Liga ist. Wir können mithalten, wie wir am Gründonnerstag beim Tabellenzehnten in Duisburg unter Beweis gestellt haben. Es ist noch einiges drin.“

Felix Hoffmann ist an beiden Ausgleichstreffern des SuS Niederbonsfeld beteiligt

Seine junge Mannschaft geriet beim DFV 08 bereits nach drei Minuten mit 0:1 und kurz vor der Pause nach einem direkt verwandelten Freistoß mit 1:2 in Rückstand. Die Niederbonsfelder kamen jedoch jedes Mal zurück. Felix Hoffmann war an beiden Ausgleichstreffern beteiligt. Das 1:1 durch Dennis Mittmann bereitete er mit einem Zuspiel vor, und das 2:2 erzielte er mit Hilfe des Innenpfostens selbst. Nach dem 3:2 für den Gastgeber, erneut durch einen direkt verwandelten Freistoß, hatten die Gäste aus Hattingen keine Antwort mehr.

Die Spiele werden nicht mehr, sondern weniger. Um den Abstieg noch vermeiden zu können, müssten wir so langsam eine Siegesserie starten.
Mike Schönweitz, der Fußball-Abteilungsleiter des SuS Niederbonsfeld

Bitter für sie: In der Nachspielzeit erhielt Philipp Lindemann die Gelb-Rote Karte, wegen einer angeblichen Schwalbe. Eine Entscheidung, die vor allem Martin Weiß nicht nachvollziehen konnte. „Der Schiedsrichter hatte eine klare Linie, und die war für beide Mannschaften schlecht“, meinte er. Philipp Lindemann wird am übernächsten Sonntag im Heimspiel gegen die DJK SF Katernberg aussetzen müssen.

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Für Martin Weiß geben zwei Gründe den Ausschlag dafür, dass man in der Tabelle insgesamt 16 Teams vor sich hat: die personelle Situation und die Schwächen im Torabschluss. Bereits im ersten Saisonspiel, beim 1:4 zu Hause gegen den SC Werden-Heidhausen, erwischte es Omar Essahel El Alaoui. Er ist seitdem wegen eines Kreuzbandrisses außer Gefecht gesetzt. Im Winter erlitt auch Christopher Kniszewski diese schlimme Knieverletzung. Zudem fehlt Viktor Rosalski dauerhaft. Er hat sich für ein halbes Jahr nach Indien verabschiedet.

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Was den Torabschluss anbetrifft, muss sich der SuS in erster Line auf den nunmehr gesperrten Philipp Lindemann verlassen. Er hat 13 der 43 Niederbonsfelder Treffer erzielt. „Und dabei ist er gar kein Stürmer, sondern auf der Achter-Position zu Hause“, fügt Martin Weiß hinzu. Aber auch die Defensive funktionierte selten wie gewünscht. Mit 95 Gegentreffern haben die Niederbonsfelder die zweitmeisten in der Gruppe 6 kassiert

Abteilungsleiter Mike Schönweitz sieht den SuS Niederbonsfeld gut gewappnet

Abteilungsleiter Mike Schönweitz sieht der Realität ins Auge. „Uns war bereits im Sommer klar, dass es bei vier Absteigern eine Mammutaufgabe werden würde, in dieser starken 18er-Liga den Klassenerhalt zu schaffen“, sagt er. „Die Spiele werden nicht mehr, sondern weniger. Um den Abstieg noch vermeiden zu können, müssten wir so langsam eine Siegesserie starten.“

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Sollte der Klub aus dem Hattinger Westen nach zwei Jahren zurück in die Kreisliga A müssen, geht dort nicht die Welt unter. „Ein Abstieg hat immer schwerwiegende Folgen“, räumt Mike Schönweitz ein. „Aber er würde uns nicht umwerfen. Wir wären gut gewappnet und würden wieder neu angreifen.“

So oder so: Marc Bläsing wird zur Saison 2024/25 Trainer des SuS Niederbonsfeld

Unabhängig davon, ob sich der Spiel- und Sportverein noch rettet oder nicht: Ab Juli wird Marc Bläsing, zuletzt beim TSV Einigkeit Dornap, als Trainer das Sagen an der Kohlenstraße haben. Martin Weiß legt sein Amt beim SuS nach Abschluss dieser Saison aus familiären Gründen nieder und gönnt sich eine fußballerische Auszeit.

Ich bin zum zweiten Mal Vater geworden und wohne jetzt im Essener Norden. Der Aufwand, zu den Trainingseinheiten und zu den Spielen nach Hattingen zu kommen, ist auf Dauer einfach zu groß.
Martin Weiß, der Trainer des Hattinger Fußball-Bezirksligisten SuS Niederbonsfeld

„Ich bin zum zweiten Mal Vater geworden und wohne jetzt im Essener Norden“, erzählt der 35-Jährige. „Der Aufwand, zu den Trainingseinheiten und zu den Spielen nach Hattingen zu kommen, ist auf Dauer einfach zu groß.“ Dass der Verein in seinem Herzen bleiben wird, steht außer Frage. Schließlich war er mehr als die Hälfte seines bisherigen Lebens für den SuS Niederbonsfeld in verschiedenen Funktionen tätig.

„Wir sind froh, dass wir Marc Bläsing als Nachfolger gewinnen konnten“, sagt Mike Schönweitz über den ehemaligen Torhüter, der seine erfolgreichste Zeit beim SC Velbert erlebte. Marc Bläsing ist DFB-Stützpunkttrainer und besitzt die B+-Lizenz. „Bei uns rücken einige Nachwuchsspieler auf“, teilt Mike Schönweitz außerdem mit. Er ist überzeugt: „Mit Marc Bläsing und mit ihnen, das ist der richtige Weg, um ab Sommer, unabhängig von der Liga, einen Neuanfang zu starten.“

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