Hagen. Ein Keeper erzielt beim FC Hellas Makedonikos das Siegtor für die Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel. Montag geht‘s zur Spvgg. Erkenschwick.
Die Nachricht ist, dass die Fußballer der TSG Sprockhövel das Finale des Kreispokals erreicht haben. Aber die Geschichte nach diesem 12:11 (2:2, 1:2)-Sieg nach Elfmeterschießen sind die Männer, die zwischen den Pfosten des Oberliga-Tabellenvorletzten stehen – beziehungsweise auch nicht stehen. Auf jeden Fall ist es an diesem Donnerstag im Halbfinale beim Bezirksligisten FC Hellas Makedonikos so, dass TSG-Trainer Andrius Balaika nach 45 Minuten einen Torwart-Wechsel vornimmt: Kacper Slupski darf nicht weitermachen, es kommt Xavier Uchmann, der A-Jugendliche.
Damit zog der Sprockhöveler Coach die Torwart-Notbremse? Andrius Balaika, der während der Partie auffällig ruhig war und später erzählte, seine Stimme für die Meisterschaft ein bisschen geschont zu haben, musste schmunzeln. Er sagte dann aber, dass das so abgesprochen, der Tausch im TSG-Tor nicht dem geschuldet gewesen sei, dass sich Kacper Slupski wieder einen derben Patzer geleistet hatte.
Rot-Sperre: Kiyan Gilani wird der TSG Sprockhövel drei Oberliga-Spiele fehlen
Nachdem der Schlussmann am Sonntag den Treffer zum 1:1-Endstand im Kellerduell beim Dortmunder Tabellenschlusslicht FC Brünninghausen verschuldet hatte, sah er vier Tage später beim 1:2 ganz schlecht aus. Nach einem doch eher harmlosen Schuss von Sofoklis Ioannidis brachte Kacper Slupksi den Ball nicht unter Kontrolle, so dass Stylianos Mouratidis abstauben konnte und ein Anhänger des FC Hellas Makedonikos schon meinte: „Wir fahren nach Berlin!“
Zuvor hatte Kiyan Gilani mit einem sehenswerten Distanzschuss für das 1:0 der TSG gesorgt. „Danach darf nichts mehr passieren“, sagte Andrius Balaika. Aber fast im Gegenzug glich Konstantinos Statharas per Kopfball nach einer Ecke für die Hagener aus. „Da pennen wir“, meinte der Sprockhöveler Trainer. Kiyan Gilani war nach seiner Roten Karte vom vergangenen Sonntag dabei, weil sich seine Sperre ausschließlich auf Oberliga-Spiele bezieht. Staffelleiter Reinhold Spohn aus Herne hat dem Mittelfeld-Mann drei Spiele aufgebrummt.
Aber was passiert nun am Ostermontag (14 Uhr) bei der Spvgg. Erkenschwick im Tor der TSG. Erneut mit dem sehr verunsicherten Kacper Slupski zu starten, der einem am Donnerstagabend nach diesem wiederholten Bock schon leidtun konnte, wäre waghalsig, um nicht zu sagen fahrlässig. Also muss es bei den Sprockhövelern Richtung Xavier Uchmann gehen.
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Es könnte aber auch eine dritte Möglichkeit geben: die Rückkehr von Stammkeeper Philipp Knälmann nach dessen Bänderriss. „Es ist deutlich besser geworden“, sagte Andrius Balaika am Donnerstagabend. „Er wird am Samstag probieren zu trainieren. Und danach werden wir entscheiden.“ Geht alles gut, gilt es wohl als sicher, dass Philipp Knälmann beim Tabellenvierten in Oer-Erkenschwick im Kasten des Tabellen-17. stehen wird.
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In Hagen sah Philipp Knälmann von der Seitenlinie aus, dass sich seine Teamkollegen quälten und zu viele schlampige Aktionen in ihrem Spiel hatten. Und dass sie sich über Schiedsrichter Arnoush Araghi ärgerten. Dass Dimitrios Papadopoulos in der 52. Minute nur den Pfosten traf, durfte dem Unparteiischen nicht angekreidet werden; dass er aber in der 58. Minute nach einem Foul an Kiyan Gilani nicht auf den Elfmeter-Punkt zeigte, schon.
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A-Jugend-Torwart Xavier Uchmann wird im Elfmeterschießen der Held der TSG Sprockhövel
Auf jeden Fall hatte Andrius Balaika ein Kompliment für die drei Klassen tiefer spielenden Hagener Bezirksliga-Fußballer. „Die haben gut verteidigt und waren hochmotiviert“, sagte der 45-Jährige und war am Ende sehr froh, dass sich seine Mannschaft ins Elfmeterschießen retten konnte. „Wir haben Moral gezeigt“, sagte der TSG-Coach, der Deniz Duran eine Pause gegönnt und dem der kranke Denizhan Yazici gefehlt hatte. Felix Sauer war es in der Nachspielzeit, der den Ball zum 2:2 über die Linie bugsierte, nachdem Dominik Wasilewski mit seinem Kopfball den Pfosten getroffen hatte.
Und dann kam das Elfmeterschießen, in dem sich Torwart Xavier Uchmann zum Helden des Abends machte: Alle zehn Feldspieler beider Teams hatten geschossen und jeweils neunmal getroffen, so dass es zum Duell der Schlussmänner kam. Der Sprockhöveler A-Jugend-Keeper partierte den Schuss von Theodoros Kyriakidis, überwand anschließend den Hellas-Torhüter und sprintete vor Freude los, als hätte er soeben zu einem großen Titel eingenetzt. Xavier Uchmann hat zum 12:11 getroffen die TSG ins Finale des Kreispokals geschossen.
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So haben sie gespielt:
Tore: 0:1 Kiyan Gilani (27.), 1:1 Konstantinos Statharas (28.), 2:1 Stylianos Mouratidis (37.), 2:2 Felix Sauer (90.+2).
Elfmeterschießen: 3:2 Stylianos Mouratidis, 3:3 Kiyan Gilani, 4:3 Konstantinos Statharas, 4:4 Dominik Wasilewski, 5:4 Yunus Özalp, 5:5 Agon Arifi, 6:5 Theodoros Zlatinoudis, 6:6 Dimitrios Papadopoulos, 7:6 Kiriakos Moschos, 7:7 Ishak Dogan, Xavier Uchmann hält gegen Nikolaos Liodis, Mick Steffens scheitert an Theodoros Kyriakidis, 8:7 Alexandros Mouvroudakis, 8:8 Nico Böll, 9:8 Sofoklis Ioannidis, 9:9 Berkant Canbulut, 10:9 Jose Santo do Espirito, 10:10 Denis Milic, 11:10 Petros Kandalis, 11:11 Felix Sauer, Xavier Uchmann pariert gegen Theodoros Kyriakidis, 11:12 Xavier Uchmann.
TSG Sprockhövel: Slupski (46. Uchmann) - Hendel (80. Steffens), Milic, Dogan, Frahm (66. Sauer) - Böll, Gilani - Papadopoulos, Canbulut, Friedenberg (46. Arifi) - Yesilova (46. Wasilewski).
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