Hattingen. Das Spiel der Handball-Bezirksliga zwischen der HSG Hattingen-Sprockhövel II und dem SV Teutonia Riemke II sorgt für reichlich Gesprächsstoff.
Durch einen 31:26 (14:12)-Erfolg im Nachholspiel gegen den SV Teutonia Riemke II machten die Bezirksliga-Handballer der HSG Hattingen-Sprockhövel II einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt. Die Mannschaft von Trainer Jan Schiltz katapultierte sich mit dem vierten Sieg im fünften Spiel des Jahres in einem turbulenten und unglaublich abwechslungsreichen Spiel ins Tabellenmittelfeld. Das Schiedsrichtergespann sorgte mit vielen äußerst umstrittenen Entscheidungen für reichlich Gesprächsstoff auf dem Spielfeld und der Tribüne.
Die Maßnahmen der Sportlichen Leitung zur Rettung der zur Jahreswende noch in akuter Abstiegsgefahr schwebenden zweiten Mannschaft scheinen sich auszuzahlen. Erneut standen wieder mehrere Spieler, die zum Saisonbeginn noch nicht zum Kader gehört hatten, im Aufgebot. Bereits im nächsten Spiel zu Hause gegen den Tabellenvorletzten Waltroper HV (6. April, Samstag, 19 Uhr) kann die HSG-Zweite mit einem weiteren Sieg das große Ziel vorzeitig erreichen. So sieht es auch Jan Schiltz: „Wenn wir gegen Waltrop gewinnen, können wir einen Haken dranmachen. Das wäre ein Riesenerfolg nach dem überaus missratenen ersten Saisonabschnitt im alten Jahr.“
Der SV Teutonia Riemke verkürzt zur Pause bei der HSG Hattingen-Sprockhövel II auf 12:14
Die Partie gegen den Bochumer Nachbarn entwickelte sich schnell zu einem Spiel mit mehreren Etappen. Dem zügigen 3:0 folgte nach wenigen Minuten das 4:4, ehe die Hausherren in der 25. Minute beim 14:9 trotz zweier früher Zeitstrafen gegen Sebastian Gornik schon vorzeitig zu enteilen schienen. Eine weitere Zeitstrafe für Matthias Sinnemann und eine gleich doppelte für Philipp Zaghow änderten aber kurz vor der Pause erneut die Kräfteverhältnisse. Riemkes Reserve nutzte die Überzahl clever aus und verkürzte noch vor dem Wechsel auf 12:14.
Beim Gang in die Kabine der HSG soll dann ein Trikot-tragender Zuschauer auf dem Spielfeld gegenüber den Schiedsrichtern ausfällig geworden sein. „Mein Kollege wurde heftig beleidigt. Entweder der Mann verschwindet, oder wir werden ihm, sobald wir ihn wiedersehen, die Rote Karte zeigen und einen Sonderbericht anfertigen“, forderte einer der beiden Schiris die HSG-Verantwortlichen auf, den allerdings jegliche Anschuldigungen von sich weisenden vermeintlichen Übeltäter aus dem Verkehr zu ziehen – was dann auch geschah.
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Die HSG-Sieben zeigte sich von den Turbulenzen stark verunsichert und geriet prompt – in doppelter Unterzahl – mit 14:16 ins Hintertreffen. Dann ging das Etappenrennen weiter. Die Schiltz-Sieben zog wieder auf 24:20 davon. Dann kam Riemkes Zweite nach einer für viel Kopfschütteln sorgenden Roten Karte für Maurice Bruder noch einmal bedrohlich auf 23:24 heran, ehe sich die HSG-Reserve mit Simon Gräbener als Rückhalt im Tor durch flotten Tempohandball doch noch deutlich durchsetzte.
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„Ich habe in meinem Handballer-Leben als Spieler und Trainer schon viel erlebt. Eine derart eigenartige Schiedsrichter-Leistung gehörte bisher allerdings noch nicht dazu“, stellte Rainer Knippert, ehemaliger Oberliga-Spieler des TuS Hattingen, dem Schiedsrichtergespann stellvertretend für viele Zuschauer auf der Tribüne eine denkbar schlechte Note aus. Coach Jan Schiltz rückte eher sein Glücksgefühl in den Mittelpunkt: „Wenn man am Ende gewinnt, kann man das im Nachhinein ganz gut wegstecken.“ Dennoch konnte auch der Trainer die, wie er es ausdrückte, „zum Teil unglaublichen Pfiffe“ in dieser fairen Begegnung in keiner Weise nachvollziehen.
So haben sie gespielt:
Spielfilm: 3:0, 6:6, 14:9, 14:12 (Halbzeit), 14:16, 22:18, 24:20, 24:23, 28:23, 31:26.
HSG Hattingen-Sprockhövel II: Gräbener, Lük – Johannes (4), M. Sinnemann (2), J. Gotthelf (1), Grossmann (4), Gornik (4), Bruder (6), Alda (1), Oberbossel, P. Gotthelf, J. Sinnemann (5), Filter, Zaghow (4/2).
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