Gevelsberg. Kai Müller, der Trainer der Verbandsliga-Handballer der HSG Hattingen-Sprockhövel, muss sein Gevelsberger Gegenüber beneiden. Das ist der Grund.

Es ist schon eine derbe Packung, dieses 21:32 (10:16) beim Aufstiegskandidaten HSG Gevelsberg-Silschede. Doch es ist ein Resultat, das Kai Müller, den Trainer der Verbandsliga-Handballer der HSG Hattingen-Sprockhövel, kein bisschen umhaut. „Es ist wenig Überraschendes passiert“, sagt er. „Das wäre schon mit Optimal- und Bestbesetzung schwierig geworden.“ Und als er da so auf der Bank in der Sporthalle West sitzt, meint er aber auch: „Vielleicht hätten wir es etwas enger gestalten können.“

Nachdem der jetzt nur noch Tabellenvorletzte mit einem 2:0 gestartet war, nahm der Tabellenzweite das Heft in die Hand und hielt es fest. Fast mühelos. Leicht hatte es die HSG Gevelsberg-Silschede in diesem EN-Derby vor allem aus einem Grund: Trainer Sascha Šimec, der zehn Torschützen und einen sehr starken Chrikel Scholz zwischen den Pfosten hatte, konnte wechseln, wie er wollte, ohne seinem Team Qualität zu rauben, während sein Gegenüber Kai Müller nur einen sehr schmalen Kader und Mühe hatte, überhaupt Qualität auf die Platte zu bringen.

HSG Gevelsberg-Silschede trifft im ersten Abschnitt neunmal nach Gegenstößen

„Die Gevelsberger haben gezeigt, warum sie um den Aufstieg spielen“, sagte Kai Müller. „Die Jungs im Rückraum haben viel mehr Dynamik als wir. Sie haben das gemacht, was sie die ganze Saison machen: ordentlich decken und marschieren.“ In den ersten 30 Minuten fing sich der Außenseiter neun Treffer nach einer ersten beziehungsweise zweiten Welle. Er hatte aber auch eine bessere Phase, in der Linksaußen Magnus Neitsch im Rückraum spielte und Kai Werthebach zumindest mal vorübergehend entlastete.

Wir müssen hier rausgehen und ganz schnell einen Haken dranmachen.
Kai Müller, der Trainer der Verbandsliga-Handballer der HSG Hattingen-Sprockhövel

Auf 7:8 kam die HSG Hattingen-Sprockhövel in dieser Konstellation heran. Und warum hat sie diese nicht länger beibehalten? „Weil Magnus nicht mehr konnte“, antwortete Trainer Kai Müller. So ging es mit Kai Werthebach als Alleinunterhalter im Rückraum weiter, zu dem eigentlich drei Spieler gehören. Aber Robin Hodde und Linkshänder Jonas Kilfitt waren eigentlich gar keine Hilfen, in höchstem Maße torungefährlich und luden alle Verantwortung auf Kai Werthebach ab.

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„Wir sind nur mit drei nominellen Rückraum-Spielern gekommen“, sagte Kai Müller, der Sven Schmitz zwar auf der Bank sitzen hatte, aber wegen dessen Hüftprobleme nicht einsetzen konnte. „Da müssen die Außen halt auch mal im Rückraum spielen.“ Und eine Pause, zumindest eine kurze, musste der Coach jedem gönnen, „damit wir“, wie er sagte, „das Spiel über die Bühne bekommen“. Zumal ein paar Akteure angeschlagen in die Begegnung gegangen waren.

Die HSG Hattingen-Sprockhövel fährt am Samstag zum Tabellenviertletzten

Für die Entscheidung sorgte die HSG Gevelsberg-Silschede bereits zum Ende der ersten Halbzeit, als sie von 13:10 auf 16:10 davonzog. Und im zweiten Abschnitt reichte dem Šimec-Team der Schongang, um die Führung auszubauen. Daran änderte auch die Variante der HSG Hattingen-Sprockhövel – eine 5:1-Deckung mit dem weit vorgezogenen Magnus Neitsch – nichts.

Egal. „Wir müssen hier rausgehen und ganz schnell einen Haken dranmachen“, sagte Trainer Kai Müller auch schon mit Blick auf die kommenden Partien. Zunächst geht’s am Samstag (19.30 Uhr) zum zwei Punkte besser platzierten Mendener Tabellenviertletzten DJK SG Bösperde, und nach der Osterpause (13. April, 19 Uhr) kommt dann das abgeschlagene Schlusslicht, die Reserve des Drittligisten SGSH Dragons.

So haben sie gespielt:

Spielfilm: 0:2 (2.), 4:2, 4:3, 6:3, 8:5, 8:7 (14.), 10:7, 11:8, 13:8, 13:10 (26.), 16:10 (Halbzeit), 17:10, 21:14, 26:14 (46.), 26:15, 29:15, 31:17, 31:20, 32:20, 32:21.

HSG Hattingen-Sprockhövel: Botte (1.-44.), Frorath (44.-60.) – Bayer (2), Schmitz (n. e.), Bothmann, Hodde, Kilfitt (1), Grotjahn, Werthebach (7), Neitsch (8), Isermann (2), Filla (1).