Schwerte. Kai Müller, Coach des Handball-Verbandsligisten HSG Hattingen-Sprockhövel, schimpft nach dem 26:29 bei der HVE Villigst-Ergste: „Standhandball.“

Die HSG Hattingen-Sprockhövel blieb einmal mehr ihrer Auswärtsschwäche treu und verlor bei der HVE Villigst-Ergste mit 26:29 (13:11). Sie verpasste durch die Niederlage die gute Möglichkeit, den Gegner mit in den Verbandsliga-Abstiegskampf hineinzuziehen. Gut für die Mannschaft, dass die beiden hinter ihr stehenden Konkurrenten SG Ruhrtal und SGSH Dragons II ihre Begegnungen ebenfalls verloren. Der Vorsprung auf den vorletzten Rang beträgt nach wie vor zwei Punkte.

HSG-Trainer Kai Müller ärgerte sich nach der Partie maßlos. „Die Niederlage war vermeidbar. Wir haben sie uns selbst zuzuschreiben. Wer so viele klarste Chancen liegen lässt wie wir, der hat es auch nicht verdient zu gewinnen“, kritisierte der Coach das Fehlschussfestival in Schwerte. Aber nicht nur die überaus schwache Wurfausbeute brachte Kai Müller in Rage.

Kai Müller, der Trainer der HSG Hattingen-Sprockhövel, schimpft nach 26:29

Auch für die Phase nach der Pause, als seine Schützlinge sich fast ohne Gegenwehr den 13:11-Pausenvorsprung entreißen ließen und nach dem 15:13 schnell mit 16:20 in Rückstand gerieten, fehlte dem enttäuschten Übungsleiter jegliches Verständnis. „Da hat sich die Mannschaft praktisch eine Auszeit genommen, nur noch Standhandball gespielt und sich überhaupt nicht mehr an die Absprachen gehalten. Durch unsere taktischen Fehler haben wir Villigst wieder in das Spiel zurück eingeladen und sind danach nur noch dem Rückstand hinterhergelaufen“, schimpfte der Trainer.

Wir haben in der ersten Halbzeit meist über die Außenpositionen bestimmt schon acht Hundertprozentige ausgelassen und kein Kapital aus unserer Überlegenheit geschlagen. Und zwei Siebenmeter fanden auch nicht den Weg ins Tor.
Kai Müller, der Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Hattingen-Sprockhövel

Aber der Reihe nach. Die HSG kam prima ins Spiel, deckte gut und trat auch im Angriff zunächst ordentlich auf. So hatten die Gäste die Partie prima im Griff. Das große Manko trat allerdings bereits nach einer Viertelstunde auf, als die HSGer begannen, eine Fahrkarte nach der anderen zu werfen. Dazu Kai Müller: „Wir haben in der ersten Halbzeit meist über die Außenpositionen bestimmt schon acht Hundertprozentige ausgelassen und kein Kapital aus unserer Überlegenheit geschlagen. Und zwei Siebenmeter fanden auch nicht den Weg ins Tor.“ Anstatt also vorentscheidend zu enteilen, führte die HSG beim Wechsel lediglich mit 13:11. Und das sollte sich bitter rächen.

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Die ohne einige Leistungsträger angetretenen Hausherren nahmen die dann aus dem Nichts auftauchende eklatante Schwächephase der Spielgemeinschaft dankend an und drehten die Partie vermeintlich bereits entscheidend in ihre Richtung. Nach dem 16:20-Rückstand allerdings lebte das Kämpferherz der Gäste dann doch noch einmal auf. Die HSG kam auf 20:22 und beim 24:25 sogar wieder bis auf einen Treffer heran.

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Doch anstatt sich für den Aufwand zu belohnen, vergab die Müller-Sieben erneut beste Chancen. Höhepunkt war ein kläglich verworfener Gegenstoß, der den Coach mächtig wurmte. „Das war naiv und fahrlässig“, sagte Kai Müller. „Da soll man das machen, was man kann, und nicht spektakuläre Dinge versuchen.“ So verlor die HSG ein Spiel, das sie nie hätte verlieren dürfen. „Wir haben den Sieg verschenkt. Unsere erfahrenen Spieler haben mit Ausnahme von Kai Werthebach und mit Abstrichen Jakob Jäger einfach nicht das abgerufen, was wir gebraucht hätten“, zog Kai Müller ein ernüchterndes Fazit.

So haben sie gespielt:

Spielfilm: 0:2, 3:3, 5:7, 7:9, 8:11, 11:13 (Halbzeit), 13:13, 13:15, 20:16, 22:20, 25:24, 29:26.

HSG Hattingen-Sprockhövel: Frorath, Drost - Jo. Jäger, Ja. Jäger (6), Schmitz (3), Bothmann, Hodde, Kilfitt (3/3), Grotjahn (1), Koch, Werthebach (11), Neitsch (1), Isermann (1), Filla.

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