Hattingen. Handball-Kreisligist Ruhrbogen Hattingen kämpft sich nach Acht-Tore-Pausenrückstand gegen den TV Wattenscheid heran. Deshalb gibt‘s keine Wende.
Er hat davon gesprochen, ein gutes Gefühl zu haben. Doch Andreas Trompeter muss an diesem Samstagabend schnell erkennen, dass dieses doch ein trügerisches ist. Okay: Seine Mannschaft hat sicherlich auch ein paar gute Szenen dabei. „Aber du siehst, dass das Problem die Deckung ist“, sagt der Trainer des Handball-Kreisligisten Ruhrbogen Hattingen dann nach der 30:35 (11:19)-Niederlage gegen den TV Wattenscheid 01.
Vor allem in den ersten 30 Minuten, in denen der Tabellenvorletzte trotz einiger technischer Unzulänglichkeiten bis zum 6:6 auf Augenhöhe war, hatte dem Ruhrbogen-Coach das Defensiv-Verhalten seines Teams überhaupt nicht gefallen. „Das war“, sagte Andreas Trompeter sehr deutlich, „eine Scheiß-Deckung.“ Darüber hinaus ärgerte er sich, weil sich seine Mannschaft nicht nur eine unnötige Zeitstrafe eingehandelt hatte. „So“, sagte er, „kannst du nicht gewinnen.“
Ruhrbogen Hattingen verkürzt dank eines 6:1-Laufes von 20:28 auf 26:29
Aber trotz des erheblichen Acht-Tore-Rückstandes zur Pause ließen die Ruhrbogen-Handballer nach der Pause gegen die favorisierten Wattenscheider, der wegen ihrer Personalprobleme nur acht spielfähige Feldspieler in der Sporthalle an der Talstraße hatten, die Köpfe nicht hängen. Und siehe da: Dank eines 6:1-Laufes mit einigen sehr gelungenen Überzahl-Situationen sowie sehr viel Tempo, das Andreas Trompeter in dieser Partie so oft schmerzlich vermisst hatte, machten die Hattinger aus dem 20:28 ein 26:29 und durften von einer Wende träumen.
Das Trompeter-Team, bei dem Philipp van Dinther nach seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe in der 42. Minute die Rote Karte gesehen hatte, wusste das Momentum aber nicht zu nutzen. Es erlaubte sich ungenaue Würfe sowie technische Fehler und lag ganz schnell wieder mit fünf Treffern hinten, kurze Zeit später sogar mit sieben. Ein entscheidender Faktor dafür war auch, dass Wattenscheids Rückraum-Spieler Alexander Overhage (8) und Marius Gatner (12/4) viel zu wenig Gegenwehr spürten. „Die sind da teilweise einfach durchgelaufen“, ärgerte sich der Ruhrbogen-Coach.
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Andreas Trompeter fühlte sich an das Derby sechs Tage zuvor bei der DJK Westfalia Welper II erinnert, als sein Team sogar auf einen Treffer (31:32) herangekommen war, jedoch nichts mitgenommen hatte (32:37). „Das war fast identisch“, sagte er. „Da kämpfst du dich ran und bestrafst dich selbst.“ Und dem Trainer war in der Schlussphase auch klar, dass er mit einer Auszeit nichts mehr hätte bewirken können. Die Grüne Karte, die er in seiner linken Hand gehalten hatte, legte er wieder zur Seite.
Nicht zur Seite gelegt hat Andreas Trompeter die Hoffnung auf den Kreisliga-Klassenerhalt, zumal das Konto durch den Rückzug der SG Suderwich etwas hübscher geworden ist und nun zwei Minuspunkte weniger aufweist. Entscheidend ist für den Ruhrbogen-Coach für die kommenden Aufgaben und mit diesem gut gefüllten Kader vor allem eines – mal abgesehen von einer stabileren Abwehr. „Wir müssen“, sagt er, „ins Tempo kommen. Dann können wir es schaffen.“
So haben sie gespielt:
Spielfilm: 1:0, 1:2, 5:6, 6:6 (12.), 6:10, 8:12, 10:12, 10:14, 11:14 (24.), 11:19 (Halbzeit), 11:20, 14:20, 20:26, 20:28 (43.), 24:28 (46.), 24:29, 26:29 (49.), 26:31, 28:33, 28:35, 30:35.
Ruhrbogen Hattingen: Stahl (1.-28. und bei einem 7m), Keinhorst (28.-60. und bei einem 7m) - Hesper, Schröder (4), Peeters (2), Althaus (6/2), Geier (n. e.), Schönherr (1), van Dinther (1), P. Müller (4), L. Müller (3), Mohasseb (2), Stevens (3), Geller (4).
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