Sprockhövel. Nach dem 0:2 kam Dogan für die TSG Sprockhövel gegen Paderborn aufs Feld und machte alles richtig. Er hat eine Qualität, die im Team selten ist.
„Ja, leider“, seufzte Yakup Göksu, angesprochen auf die Schwankungen, die seine TSG Sprockhövel in der Fußball-Oberliga immer wieder selbst innerhalb von wenigen Minuten hinlegt. Mal sind es gerade einmal 120 Sekunden, wie gegen den SC Paderborn II, die ein Spiel entscheiden können – oder zumindest die drei Punkte in weite Ferne rücken lassen.
Dabei braucht die TSG dringend Siege im so engen Rennen gegen den Abstieg. „Wir wollten geduldig und taktisch sauber bleiben. Das haben die Jungs gut gemacht. In der zweiten Hälfte stimmt aber bei der Ecke zunächst die Zuteilung nicht und beim zweiten Tor verlieren wir viel zu einfach den Ball mit drei Leuten gegen einen“, ärgerte sich Göksu, der dennoch „im Großen und Ganzen voll zufrieden“, mit der Leistung seines Teams war.
TSG Sprockhövels Trainer bringt mit Ishak Dogan und Dominik Wasilewski die richtigen Spieler
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Gegen die Ostwestfalen zeigte die Mannschaft mal wieder fast die komplette Bandbreite von dem, zu was sie im Stande sein kann. Nachdem sie ihren eigenen guten Auftritt mit zwei Gegentoren innerhalb weniger Sekunden schon selbst zerstört hatte und das Tornetz nach dem 0:2 in der 50. Minute noch am Wackeln war, sprintete Marcel Weiß zum Ball, nahm ihn in die Hand und warf ihn gen Mittelkreis. Das Zeichen war klar: Auf geht es, es sind noch 40 Minuten.
Dass Yakup Göksu genau in dieser Phase neben dem späteren Doppel-Kopfball-Schützen Dominik Wasilewski auch Ishak Dogan aufs Feld brachte, sollte sich als entscheidender Schachzug herausstellen.
Ishak Dogan überzeugte nicht immer – doch er besitzt individuelle Top-Klasse
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Auch Dogan kam zuletzt nicht an sein Leistungsmaximum heran. Gegen Paderborn tat seine Erfahrung der TSG aber extrem gut. Mit Übersicht und Ruhe – die freilich von der Unterzahl der Paderborner nach der Gelb-Roten Karte beeinflusst wurde – lenkte er das Spiel der Sprockhöveler und initiierte die Angriffe.
Mal schleppte er die Kugel aus der Defensive im Zentrum nach vorne, mal spielte er längere, wohltemperierte Bälle und verzichtete völlig zurecht, auf riskante Dribblings oder Kurzpässe durch das verdichtete Paderborner Zentrum. Und dann war da auch noch die perfekte Flanke vor dem 2:2-Ausgleich, nachdem sich Dogan mal auf links fallen ließ und nach dem perfekten Kopfball von Wasilewski vor Freude die Faust in Richtung Zuschauer ballte, ehe er von seinen Mitspielern geherzt wurde.
Manchmal geht es auch um Ruhe
Es ist diese individuelle Klasse des ehemaligen Erstliga-Spielers aus der Türkei, die die TSG so dringend gebrauchen kann, wenn er sie denn konstant abrufen kann – spätestens dann, wenn es mal wieder heißt, mit klugem Kopf statt heißem Herzen zu spielen.
Vielleicht ist dies ja auch genau der Schlüssel, den es braucht, um die Schwankungen abzustellen. Denn wenn dies nicht geschieht, wird es wohl bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg gehen – da kann die TSG noch so gute Ansätze haben.
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