Sprockhövel. 30 Minuten lang ist die Partie zwischen der TSG Sprockhövel und den Sportfreunden Lotte unterbrochen. Spielerisch ist die TSG längst gedemütigt.

„Ahh, nein, ist durch“, schrie Edin Husidic vor Schmerzen und hielt sich das Schienbein in der 65. Spielminute der Oberliga-Partie zwischen der TSG Sprockhövel und den Sportfreunden Lotte.

Entsetzt und besorgt schauten Mit- wie Gegenspieler auf den sich am Boden krümmenden Außenverteidiger der TSG, während die Zuschauer ihren Unmut über das harte Einsteigen lautstark äußerten und die Rote Karte forderten. Schnell wurde klar: Das Schienbein war gebrochen.

TSG Sprockhövel: Große Sorgen um Edin Husidic

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Der unter Schock stehende Husidic wurde mit einer Wärmedecke auf dem Platz zugedeckt, seine Freundin in die Sprecherkabine gerufen. Alle anderen bewegten sich zunächst etwas, um die Muskeln warmzuhalten, bis der gerufene Krankenwagen eintraf. Weil die Behandlung des linken Verteidigers aber lange dauerte, war die Partie über eine halbe Stunde unterbrochen.

„Das Knacken habe ich bis zu mir gehört“, sagte Trainer Yakup Göksu nach dem Spiel. Auf Video habe er die Szene auch noch einmal dem Schiedsrichter und dem Trainer der Sportfreunde gezeigt. „Die waren beide still. Das sagt viel. Es ist eine scheiß Verletzung, die zu dem Ergebnis passt.“

Die Partie gegen die Sportfreunde Lotte war da schon längst entschieden. Als die TSG Sprockhövel mit den beiden frischen Kräften Farid Kiyan Gilani und Eren Albayrak zur zweiten Hälfte aufs Spielfeld zurückkehrten, stand es bereits 0:4.

Die Partie ist ganz schnell zugunsten der Sportfreunde Lotte entschieden

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Es war das vielumschriebene Lehrgeld, welches Mick Steffens schon in der 5. Minute zahlen musste. So sehr er sich auch anstrengte, der defensive Mittelfeldspieler der TSG Sprockhövel kam einfach nicht in den Zweikampf mit seinem Gegenspieler im Trikot der Sportfreunde.

Dieser wand sich um Steffens auf der linken Außenbahn herum, zog in den Strafraum und spielte den Ball scharf vor das Tor, wo Angelos Kerasidis angerauscht kam und zur frühen Führung traf: Ein doch recht einfaches Tor für die Fußball-Oberliga.

Vier Umstellungen als Reaktion auf die Sperren

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TSG-Trainer Yakup Göksu hatte sein Team zwangsläufig kräftig umgestellt. Marcel Weiß, Jasper Stojan, Deniz Duran, Max Michels und Levin Müller fehlten gesperrt. Bei den Blau-Weißen standen im Vergleich zum Spiel beim FC Eintracht Rheine vier Spieler neu in der Startformation: Tobias Eurich, Agon Arifi, Dominik Wasilewski und Joshua Perea Torres.

Tobias Eurich bildete gemeinsam mit Maximilian Dagott die Innenverteidigung und ersetzte Stojan, Ishak Dogan rückte neben Steffens auf die Doppelsechs, was im offensiven Mittelfeld Platz für Joshua Perea Torres schaffte, der von Agon Arifi (als Ersatz für Deniz Duran) und Felix Sauer flankiert wurde. Im Sturmzentrum begann Dominik Wasilewski anstatt Sky Krzysztofiak.

TSG Sprockhövel ist hinten und vorne schwach

Die TSG hatte ordentlich zu kämpfen mit dem Fehlen von Stabilitätsspielern wie Stojan und Weiß. So richtig gefährlich war Lotte nach der Führung gar nicht. Dennoch mussten die Sprockhöveler einmal kurz vor der Linie retten und waren dankbar, dass ein zweiter Treffer wegen einer Abseitsposition nicht zählte. Nur wenig später war es dann aber doch so weit. Die Gäste kamen locker auf der rechten Seite zum Flanken, in der Mitte sprang Ishak Dogan unter dem Ball durch, wodurch Leon Schmidt einfaches Spiel hatte, allein vor TSG-Keeper Hendrik Höh auf 2:0 zu stellen.

Es fehlte die Fantasie, wie die TSG an diesem Tag noch einmal zurück ins Spiel kommen sollte. Zu anfällig und unabgestimmt präsentierte sich das Team defensiv – was Lotte mit kurzem Passspiel gut ausnutzte – zu frustriert vom eigenen Spiel und unkreativ agierten die Offensivspieler. Von Torchancen waren die Sprockhöveler ähnlich weit entfernt wie der VfL Bochum von der Tabellenspitze.

Demütigung beim 0:4

Und tatsächlich: Nur sechs Minuten später war alles entschieden. Lotte hatte enorm viel Platz und nutzte diesen für die nächste Chance. Maximilian Dagott versuchte, den Gegenspieler am Abschluss aus zwei Metern zu hindern, stieß ihn aber plump um. Den gerechtfertigten Strafstoß verwandelte Fatlum Elezi sicher. Und gerade als die wankende TSG gefühlt wieder etwas Stabilität gewonnen hatte, demütigte Leon Schmidt sie, als er mit einem Rabona-Trick zum 4:0 traf.

Nach der langen verletzungsbedingten Unterbrechung erhöhte Lotte fünf Minuten vor Schluss noch auf 5:0. Ansonsten passierte wenig – nach diesem Spiel waren die Gedanken aber so oder so bei Edin Husidic im Krankenhaus.

TSG Sprockhövel - SF Lotte 0:5 (0:3)

Tore: 0:1 (5. Minute), 0:2 (21.), 0:3 (27./Foulelfmeter), 0:4 Schmidt (43.), 0:5 (86.); TSG: Höh - Husidic (62. Multari), Dagott, Eurich, Hendel - Steffens, Dogan - Arifi, Perea Torres (46. Gilani), Sauer (46. Albayrak) - Wasilewski (75. Krzysztofiak)

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