Sprockhövel. „Wir sind 4, schreien aber für 40“, lacht Anne Stein. Setzt die TSG einen Bus ist sie mit dabei. Zwei Fans erzählen Anekdoten – und sagen Danke.
Es ist wahre Dankbarkeit, die aus Anne Stein heraussprudelt, wenn sie über ihre TSG Sprockhövel spricht. Seit vielen Jahren pilgert sie Woche für Woche zur Eickerstraße, hat mit dem Verein Auf- und Abstiege mitgemacht, Freude und Leid geteilt.
Die TSG ist ein Teil von Anne Stein, das ist auf keinen zu hoch gegriffen. „Ich bin alte Sprockhövelerin, bin da geboren. Ich war immer bei der TSG. Mein Vater hat mich schon als kleines Mädchen an die Hand genommen und wir sind zur TSG gegangen. Meinen Sohn habe ich mit 5 Jahren angemeldet und bin überall mit hingefahren“, sagt Stein selbst.
TSG Sprockhövel: Anne Stein ist dankbar für die Möglichkeit der Busreise
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Irgendwann zog es den Sohn aufgrund des Studiums weg, Anne Stein aber blieb und fühlt sich bis heute absolut wohl beim Klub. „Man ist so gut aufgehoben dort. Und außerdem liebe ich Fußball“, sagt sie und begründet damit auch die Zeit, die sie für den Klub opfert.
Denn Anne Stein gehört zu der kleinen Gruppe, die TSG überall unterstützen, zuhause wie auswärts. Wenn möglich, dann sogar mittendrin im Mannschaftsbus – so wie in dieser Saison zum Beispiel zum Spiel gegen den SC Paderborn II, den SC Preußen Münster II oder Victoria Clarholz.
„Wenn Busse eingesetzt werden, bin ich dabei. Ich finde das einfach toll von der TSG, dass es diese Möglichkeit gibt. Ich bin dankbar dafür, das macht nicht jeder Verein. Da möchte ich auch ein ganz großes Dankeschön aussprechen“, sagt Stein, die Mitglied im Klub ist.
Felix Steindorf ist „Sprockhöveler mit Leib und Seele“
Oft geht es am frühen Mittag los. Mit dabei sind auch stets Claudia Stemmann sowie „zwei junge Männer“, wie es Anne Stein bezeichnet. Einer von diesen ist Felix Steindorf. Auch für ihn sind diese Fahrten in die Ferne etwas besonderes. „Ich bin Sprockhöveler mit Leib und Seele. Ich habe die TSG immer gerne verfolgt und damals in der Regionalligasaison auch ein paar Auswärtsfahrten mitgemacht“, sagt Steindorf.
Weil ihm die Mannschaft in diesem Jahr bei der Präsentation vor der Saison so sehr zusagte, entschloss er sich, sie noch mehr zu unterstützen, wie weit die Reise auch ist.
„Auf dem Dorf trifft man bei den Heimspielen eh jeden. Irgendwann ist es dann so gekommen, dass ich mir gesagt habe, ich könne mich doch auch mal mit in den Bus hocken“, so Steindorf. Gesagt, getan.
Manchmal muss die Gruppe auf der Suche nach Verpflegung kreativ werden
Gemeinsam mit einem Freund ist Steindorf nun Stammgast im Sprockhöveler Mannschaftsbus – und erlebt dabei durchaus die eine oder andere lustige Anekdote. „Der Bus parkt aktuell meistens an der Eickerstraße, nicht direkt vor dem Stadion. Es ist schon ein Bild für die Götter, wenn die Spieler dann ihre Taschen dorthin schleppen und wir tragen eine Kiste Bier“, so Steindorf lachend.
Gut zwei Stunden vor Anpfiff der Auswärtsspiele kommt der TSG-Tross dann meistens am Spielort an. Es bleibt also genug Zeit, sich in Ruhe umzusehen und einen Snack zu sich zu nehmen. „In Münster war aber noch nicht viel los. Deswegen mussten wir in ein Gewerbebetrieb fahren, um ein Restaurant zu suchen“, erinnert sich Steindorf.
Jeder kennt seine Rolle
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Wenn das Spiel dann losgeht, gilt die Konzentration natürlich ausschließlich dem Fußball und der Unterstützung der Mannschaft. „Wir sind nur vier, schreien aber für 40. Ich bin immer heiser nach den Spielen“, sagt Anne Stein lachend. Springen dann so Überraschungssiege wie in Münster heraus, geht es müde, aber glücklich zurück in den Bus – wenn denn alle mit an Bord sind.
„Die Spieler geben nach den Partien Gas, damit wir schnell loskönnen. Aber in Gütersloh hatten wir uns am Bierstand mit netten Heimfans verquatscht. Da bekamen wir dann schon eine Ansage“, sagt Steindorf schmunzelnd und in dem Wissen, dass auch diese fürsorglich gemeinte Erinnerung nicht selbstverständlich ist.
Die Höflichkeit der Spieler begeistert Anne Stein
Es ist ein Miteinander und es besteht gegenseitige Dankbarkeit – auch, weil jeder seine Rolle kennt. „Wenn die Spieler und ich uns sehen, grüßen wir uns oder klatschen ab. Aber ich bin nur ein Beobachter und niemand, der im Bus dann in Spielkritiken einsteigt. Ich bin ja kein Fachmann, der danach Ishak Dogan erzählen will, wie er auf Rechtsaußen besser spielt“, so Steindorf.
Und auch Anne Stein sieht dies so. „Vor allem die Höflichkeit von Marcel Weiß hat es ihr angetan. „Er bedankt sich jedes Mal für unsere Unterstützung. Den finde ich klasse. Die Spieler sind auch allgemein total erfrischend. Manchmal sitzen wir schon im Bus, bevor sie reinkommen. Dann sagen sie Hallo, bedanken sich, dass wir da sind und, dass wir sie unterstützen müssen bei dem schweren Auswärtsspiel“, so Stein.
Eine Idee hätte Anne Stein dann noch für die TSG Sprockhövel
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Im Gegenzug gibt es dann – wie auf der Fahrt nach Münster – auch schon einmal eine blau-weiße TSG-Nikolausmütze oder die entsprechende Verpflegung: „Nach dem Spiel in Vreden, waren alle Spieler platt und fertig. Wir hatten knapp verloren. Der Verein hatte daraufhin Pizza für alle und auch für uns besorgt. Das fand ich ganz toll“, sagt Stein.
Nun aber steht erst einmal eine fußballfreie Zeit an. Die beiden Edelfans aber denken schon jetzt an die nächsten Auftritte der TSG Sprockhövel. So wird Anne Stein beim WAZ-Pokal helfen, wo auch immer sie gebraucht wird. „Ob ich Brötchen schmiere, Sachen verkaufe oder an der Kasse sitze, ist mir egal. Es ist mein Verein und da möchte ich einfach ein Dankeschön zurückgeben“, sagt sie.
Und auch Felix Steindorf wird sich das Hallenturnier ganz sicher nicht entgehen lassen. Vorher stehen aber noch die Weihnachtstage an – mit blau-weißen Nikolausmützen. Nur eine Sache möchte Anne Stein dem Verein dann doch noch mit auf den Weg geben: „TSG-Weihnachtskugeln habe ich leider nicht. Die gibt es noch nicht. Aber das wäre mal eine Idee.“
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